Samstag, 15. Juni 2013

#Reisebericht: Mosambik&South Africa - Teil I: Hlane & Barra Lodge

Ziel:                 Mosambik - Südafrika
Tauchgebiet:     Barra / Protea Banks / Aliwal Shoal / Cape Town
Tauchbasis:       Barra Lodge / African Dive Adventures / African Water Sports / Shark Explorer
1. Tag:

Es geht abends um 20.45 in FRA los! Urlaubsreifer war ich noch nie...mal wieder komplett im Eimer! Also raus und Kopf frei!  
Bei der Landung in Johannesburg regnet es stark, nur in letzter Sekunde erreichen wir unseren Anschlussflug nach Durban. Dort ist das Wetter soweit ganz gut, Gepäck und Mietwagen läuft.
Einen Shit-Burger bei Wimpys (wirklich(!) streicht diese Kette von eurer Liste, geht zu Steers oder Spurs)  unterschlagen wir jetzt mal, es geht direkt nach St. Lucia ins St. Lucia Guesthouse wo wir eine Nacht bleiben. 
Bei der Ankunft lassen sich bereits erste Hippos sichten im Fluss, am nächsten Tag kommt die Hippo-Fluss-Tour!
Vor dem Abendessen sind wir noch einen Wandersteg entlang und ich habe mein erstes wanderndes lebendes Echtzeit-Hippo gesehen =)
Zusätzlich: Zwergmangusten, jede Menge Affen in der Stadt,  eine Antilope mit Kind, 3 Krokos.

St. Lucia Wetland Park
2. Tag:

Hippo-Tour St. Lucia Wetland Park
Ich schlafe doch sehr gut, nur der Kühlschrank nervt etwas, halb acht werde ich wach. Das Frühstück mit Omelette und Avocado-Toast ist wirklich sehr, sehr gut. Danach geht es auf Hippo und Kroko-Tour mit dem Boot. Der Planet brennt und ja, wie Hippos und Krokos nun mal sind, lebt der Großteil von ihnen unter Wasser aber dennoch sehen wir einige Hippos, sogar mit kleinen Babys und die Tour hat sich schon gelohnt, auch wenn wir den Altersschnitt um ca. 20 Jahre senken. Weißkopfseeadler, Kormoranane gibt s auch zu sehen.





HLANE - National Park
Die Überfahrt nach Swasiland ging problemlos und schnell, auch die Einreise überraschend glatt wenn auch etwas abenteuerlich in Golale! Selbst die Straßen waren fahrbar :) ohne große Pause weiter nach Hlane. In Hlane dann direkt der erste Waran und weitere Antilopen gesehen, nachdem wir den richtigen Weg hatte haben wir dann Roland und Beulah begrüßt, die beiden von African Dive Adventures führen die Tour „unter Wasser“ an.
Ich freue mich riesig auf die kommenden Tage und Wochen!! Die Kraft kommt langsam wieder zurück. Den restlichen Nachmittag haben wir an den der Bar verbracht und für morgens um 5 eine Safari gebucht. Bereits von der Bar konnte man auf eine Wasserstelle mit einigem Betrieb sehen.
Bantaf-Eule
Das hervorragende Essen beäugt eine große weiße und seltene Eule (Bantaf-Eule)!  
Auf den Bungalows gibt es keinen Strom! Seltsam schön und befreiend! Einfach mal abschalten...das Gewitter hört auf, die Grillen kommen zurück...Mosquitos zum Glück noch nicht in Sicht.





Bungalow ohne Strom in HLANE-Nationalpark

3. Tag:

Der erste Teil der Nacht läuft gut, brav um halb zehn ins Bett und das erste mal um halb zwei aufs Klo, im Dunklen etwas schwierig :) jetzt wird es doch etwas scary...offenes Fenster, dunkel und draußen hört man Grillen, Vögel und noch was anderes großes, dass sich nah anhört...da schläft es sich schwer...
Um fünf geht es raus auf Early-Morning-Safari! Beim Anzünden der Öllampe hab ich natürlich sofort das Glas gedeppert. Im Stockdunklen geht es los, Leoparden sollen evtl. in den Bäumen liegen, konzentriert auf die Geschehnisse links, Streifen wir mit dem Dach Äste und man hätte es auch für das Fauchen eines Leopards halten können! Der erste Schauer über den Rücken!
2 Gates später sind wir im Löwengehege. Es dämmert langsam...

Löwe in Hlane Nationalpark
Micha leuchtet mit der Mag-Lite den Weg weit nach vorne...und plötzlich funkelt es uns entgegen...und läuft auf uns zu! ....Ein Löwe....! Der Ranger bleibt entspannt, der Löwe zum Glück auch....er schlendert direkt neben uns vorbei und legt sich ins Gras...1m von uns entfernt! Phantastisch...es geht weiter, und mehr als eine Antilope, Störche und noch ein paar Vögel gibt es nicht....bis...bis ein großer Elefant 100m vor uns auf die Straße abbiegt. Und ein Stück weiter hinten steht noch einer....gemütlich kauen sie vor sich hin...auf dem Rückweg sind es an einer Wasserstelle sogar 6 Elefanten, inkl. Kleintier! Der erste versucht auch etwas in unsere Richtung loszugehen, doch das aufheulen des Motors durch den Ranger, lässt ihn von seinem Vorhaben abrücken...vor dem Ende geht es nochmal an die Stelle des Löwen und er liegt jetzt mitten auf der Straße. Wieder kommen wir bis auf wenige cm ran :) auf dem Weg raus treffen wir dann noch eine Giraffe und an der Wasserstelle des Ressorts liegen 2 Nashörner, während im Wasser 2 Hippos und 1 Kroko rumschwimmen. Halb neun geht es auf nach Mozambique...wenn das so weitergeht =)
Auf nach Mozambique...auf dem Weg zur Grenze eher europäische Tiere: weißes Pferd und ein Esel. Dagegen ist der Ausblick von der Anhöhe Richtung Grenzübergang Swasiland/Mozambique atemberaubend und phantastisch! Kurz später liegt auf der rechten Seite noch ein riesiger See. Der Grenzübergang macht wieder keine Probleme. Die Versicherung für das Auto wird geholt und wir können Geld zum Kurs von 3,5:1 tauschen. 



Maputo
Es stehen uns über 600 km durch Mozambique bevor, Richtung Maputo, Xchi-Xchi & Inhambane nach Barra zur Barra Lodge. Die Pisten  verdienen weitestgehend den Namen Straßen. Maputo ist ein einziges Chaos, böser Verkehrsunfall den wir passieren, evtl. weil auch So ist, ist einiges los auf den Straßen. Ein Blick in die Seitenstraßen offenbart Mozambiques Armut, wirklich ein krasses und einschneidendes Erlebnis hier mit seinem dicken weißen Toyota durchzureisen...Mozambique scheint mal Geld gehabt zu haben, viele Häuser in manchen Orten sind zwar verfallen müssen aber früher schon teuer gewesen sein. Mit Einbruch der Dunkelheit nähern wir uns Barra. 
Der Gegenverkehr hält nicht viel von Licht, ein Truck hält 80 km/h für angemessen im Ort bei Sau engen Straßen! Ach ja, Die „Bullen“ sind dort wie Wegelagerer! Wenn vor einem Ortseingang Schatten ist, dann lauern Sie da! Wir werden natürlich rausgezogen  und für 63 km/h hätten 1000 Metical fällig sein sollen, Roland handelt brillant runter auf 200, 6€ ein Witz ;)
Angekommen in der Barra Lodge erwarten uns schöne Holzhütten, ein absolut phantastisches Abendessen, ein Wahnsinnsstrand mit genialem Sternenhimmel und nem super Verdauungsrum! Der erste TG kann kommen :)



Sonnenaufgang Barra Lodge
4. Tag:

Erster Tauchtag: 1 Mosquito hat es doch ins Netz geschafft, aber nicht wieder raus :) Halb acht raus und die Sonne scheint in ihrer schönsten Weise...der Strand und auch die Anlage beim Hellen sind super schön. Das Frühstück ist karg aber vollkommen ausreichend, das Dive Center gut ausgerüstet und mit allem bestück was nötig ist. Die See ist ruhig.
Zackenbarsch am "Office"
Der erste Tauchplatz ist "the Office", etwas Mühe mit 4kg runterzukommen, die Sicht ist gut, an großen Dingen sehen wir nichts. Die Highlights sind Zackenbarsche und eine große gelb-weiße Netzmuräne, einige Quallen hüpfen herum, ansonsten das übliche aus den tropischen Gebieten, aber das in Hülle und Fülle. Kurze Oberflächenpause, dann 2.TG. Auf der Fahrt en Bait Ball, aber nichts drum herum zu sehen. Der 2. TG bietet miese Sicht aber einen Oktopus, Muränen, 2 riesige Lobster und an Boot Delfine von denen ich nur einen kurzen Anblick unter Wasser erhaschen kann.
Zurück ist es schon halb vier! Der Rest ist schnell erzählt: schlafen, Strandbar, Meer planschen, schlafen, essen, Strandbar, schlafen.

 5.Tag:

Morgens um 5 raus, Sonnenaufgang gucken und Sport! Um halb sechs bin ich vorne am Strand und es ist zwar schon hell aber noch ohne Sonne! Ca. 20 Min. Jogging zum Leuchtturm, auf dem Weg machen sich die Fischer an die Arbeit und bringen ihre Boote zu Wasser! Angekommen am Leuchtturmeck kommt die Sonne und der Sonnenaufgang ist jeden Schritt wert! Phantastische Bilder =) erst eine Stunde später mache ich mich auf den Rückweg und die Sonne wärmt schon ordentlich. Frühstück, klasse Omelette, und dann auf zu den Tauchgängen.
Wir sind am Workshop. Das beste bleiben wieder große Muränen, der zweite war komplett zum vergessen, paar Anemonen und schon jede Menge Fisch, auch Sicht okay, aber immer gegen die Strömung geschwommen :-/ ach ja, vorm ersten TG wieder Delphine :)
Chicken Burger am Pool, dann Strandbar und Sonnenuntergang am Strand, Weltklasse diese Farben hinter den Palmen, einfach ein Traum!!




6. Tag:

Raus um 5.30, joggen Richtung Sonnenaufgang, 7.45 geht's los am Dive Center und auf zu Manta Reef.  Two-Tank Dive mit Walhai-Safari auf dem Weg dorthin. Kurz: Walhaie nix, Mantas nix, das Riff war schon klasse mit irrem fischvorkommen und massenhaft Schwärmen. Und wenigstens kommt auch ein grauer Riffhai vorbei, ca. 2m. Sonst das übliche Tropenzeug inkl. riesiger Muränen...Stachelmakrelen waren auch ein paar dabei...Sichtweite ca. 10m...nunja...es ist halt leider die Erwartungshaltung Walhaie und Mantas zu sehen.
Am Nachmittag sind wir nach Tofo in die Baboozi-Lodge und haben bei klasse Aussicht was getrunken und Burger gegessen. Die Landschaft und das Treiben auf dem Weg dorthin sind absolut phantastisch...sind auf Rolands PickUp auf der Ladefläche gesessen und habe die Aussicht genossen...Tofo ist ziemlich dreckig und das Treiben auf dem kleinen Markt wirr. Auf dem Rückweg sind wir noch an der Sunset Lodge vorbei und haben auf die Sümpfe geblickt bei Sonnenuntergang, Wahnsinnsaussicht!


7. Tag:
Der Wecker steht zwar wieder auf 5.30 aber die Muskeln, die Müdigkeit und eher wieder ein schlechtes Gefühl wegen der Erkältung lassen mich wieder umdrehen. Zufällig Wache ich glücklicherweise um 7 auf und schleppe mich zum Frühstück, heute nur Toast nachdem gestern das Omelette wieder rückwärts gekommen ist nach dem zweiten TG. Kappe und Sonnenbrille finde ich leider auch nicht, also ohne zum Tauchen. Es geht wieder ans Manta Reef und dann zur Chamber of Secrets, mit der Suche nach Walhaien zwischendurch. 
Auch heute lässt sich wieder keins der Viecher blicken obwohl optimale Bedingungen herrschen und eine wahre Planktonsuppe am Start ist. Am Manta Reef ist das Highlight dann doch eine Gruppe von vier kleinen Baby-Mobulas, na immerhin. Der Rest geht irgendwie im Standard unter. Dann Oberflächenpause und beim zweiten TG sind wir an einem sehr schönem Riff, mit einem zu durchtauchenden breitem Durchgang, zum ersten Mal sehe ich bewusst zwei Kofferfische, klasse Tiere =) und auch alles andere ist wieder vertreten.
Rückweg, Pool, dann ab zu den Quads, meine Mütze liegt auf dem Zimmer , die Sonnenbrille auch im Chaos. Nix weggekommen!
Die Quadtour ist der Hammer, durch die Dünen geht es enge Wege in Richtung Tofo zu Dinos Bar, nen kurzen Drink und dann weiter. Auf dem Weg dorthin ist meine Motorabdeckung schon flöten gegangen. Noch nach Tofinho und auf dem Weg zurück sehen wir erst eine Frau die mit 3 Hunden und 1 Schwein spazieren geht und dann gibt mein Quad vollends den Geist auf! Glücklicherweise direkt vor einer Bar und während der Guide versucht zu reparieren trinken wir den nächsten und dann muss ich am Ende auf Michas Rücksitz zurück. Fetzt Mega, auf der Piste lassen wir es dann richtig laufen und pfeffern sogar an den Jeeps vorbei, ganz schön Power die Teile, aber jedes Schlagloch wäre unser Ende gewesen! Dann nochmal zum Abkühlen in den Pool und ab geht’s zum Essen gemacht.




8. Tag:
Der letzte Tauchtag! Klappt es heute mit Walhai und Manta? Um acht geht es raus zum Colloseum, kurzum: der TG war zum vergessen langweilig. Der übliche Kleinkram, sicher auch ganz schön anzusehen, aber das große fehlt! 1,2,3…letzte Chance: Office.
Nun gut, probieren wir es... negativer Einstieg...langsam runter...kurz orientiert...es hootet...MANTA!!!!

Und was für einer...mindestens 6m Spannweite gleiten  über das Riffdach und wir liegen an der Kante und konnten begeistert schauen. Eine erneut riesige Moräne und ein Zackenbarsch der sich direkt vor ihr positioniert bleibt da fast unbemerkt. Noch bevor der Zacki kommt liegt die Muräne allein im Loch und der Manta kommt direkt von hinten an. Ich nehme die Muräne ins Visier um im Hintergrund den Manta noch mit drauf zu nehmen, da schwimmt Kollege Supp direkt ins Bild :-/ und ist so nah über der Muräne, sie hätte ihm locker seinen Schniedel abgebissen! Tat sie aber nicht...
Wir sind den kompletten TG beim Manta geblieben, oder besser er bei uns... Was ein majestätisches und phantastisches Tier...ihm in die Augen zu blicken ist unglaublich gewesen =) die Stimmungskurve steigt wieder sehr steil nach oben an...! Ein lohnender Abschluss des Trips, leider gab es keine Walhaie und nur diesen einen Manta!


Manta "The Office" Barra Lodge

Manta am Office

Manta Barra Lodge
Fazit Barra Lodge:
Wiederkommen würde ich wahrscheinlich nur bei hoher Sicherheit, dass Mantas und Walhaie in großer Anzahl vorhanden sind. Es hat sich alles riesig gelohnt und hat auch super Spaß gemacht, es ist eine wunderschöne Landschaft und ne klasse Anlage, aber auch die Preise sind nicht geschenkt. Ebenfalls ist die Anreise beschwerlich und lohnt sich nur wenn man so etwas noch nicht gesehen hat. 


Mit dem zweiten Teil geht es hier weiter: Rückfahrt nach Protea Banks über Hlane-Nationalpark

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