Ziel: Malediven
Tauchgebiet: Thiladhunmathee
AtollTauchbasis: M/Y Amba (Tauchsafari)
Reisezeitraum: 09.03.-17.03.2013
Bereits nach drei Jahren und
120 Tauchgängen geht es kurzfristig zurück zu den Ursprüngen meiner
Tauchleidenschaft. Den Malediven. Durch ein kurzfristiges Angebot fiel die Wahl
auf die M/Y Amba, das einzige Tauchsafarischiff im Norden der Malediven. Für
die 1-wöchige Tauchsafari rund um Hanimadhoo galt es mit Messerabatt 1.150€ auf
den Tisch zu legen zzgl. Inlandsflug von Male nach Hanimadhoo (ca. 300€) und
dem Interkontinentalflug (je nach gusto,
ca. 750€ +X)
ca. 750€ +X)
Die Anreise nach Malé
2 Optionen bieten sich am offensichtlichsten an. Der Direktflug nach Male (bei mir mit Condor) oder man legt noch einen Zwischenstopp in Dubai (Emirates) oder Doha (Qatar Airways) ein. Der Direktflug mit Condor ist der kürzeste aber wohl auch unbequemste, wobei es mir vollkommen gereicht hat. Optional kann man noch Economy+-Plätze für ca. 300€-Aufpreis buchen und hat dann wirklich ausreichend Platz. Die Alternativen Doha und Dubai liegen zu dieser Reisezeit ebenfalls um die 1.000€. Die Flüge gingen bereits mittags in Frankfurt los (Condor um 20:20) und mit ca. 2-4h Aufenthalt in Doha/Dubai ist man dann morgens in Male. Wer Wert auf das eigene Entertainment-System mit Filmauswahl legt ist hier sicherlich besser bei Qatar/Emirates aufgehoben, mein gut bestücktes Ipad reichte die 10h aber vollkommen aus.
Beim nächsten Mal würde ich es stärker von der
Ankunftszeit abhängig machen. Erreicht man Hanimadhoo bereits um die
Mittagszeit könnte es noch für den Check-Tauchgang am selben Tag reichen, da
die Amba nicht immer komplett durchwechselt sondern immer wieder am We mal
Leute zusteigen oder weggehen und somit das Tauchdhoni dreimal am Tag tauchen
geht (07:00 / 11:00 / 15:00).
Die persönliche Anreise haben zwei Dinge unnötig verlängert. Durch die erst kurzfristige Buchung bekam ich erst den Inlandsflug nach Hanimadhoo um 14:00. Dies erwies sich jedoch noch als Glücksfall da kurz vor Dubai ein älterer Herr ärztlich behandelt werden musste und so eine Notlandung in Dubai erzwang, was letztlich 2h Reisezeitverlust bedeutete. Die Fluggesellschaft war Maldivian.Aero.
Kurz vorm Ziel
Das übliche Prozedere beginnt:
Man hat während des Flugs die Arrival-Cards ausgeteilt bekommen, diese nach
bestem Wissen und Gewissen ausgefüllt und den Kollegen am Passport-CheckIn
interessiert das ausgefüllte sowieso nicht. Danach bekommt man sein Gepäck und
muss es erneut durch ein Röntgengerät durchschicken bevor man in den
Ankunftsbereich kommt (interessiert die Zöllner aber irgendwie genauso wenig).
Hier warten jede Menge verschiedene Reiseveranstalter mit ihren Schildchen auf
euch. Nur auf mich wartet keiner =) (Nachtrag: Der Rest der Gruppe wurde wohl
gefunden oder hat den richtigen Gefunden =) )
Mit etwas durchfragen finde
ich dann auch zum Domestic Terminal. Einfach rechts dem Gebäude folgen und
einen der beiden Check-Ins nutzen. Rechts vom Check-In befindet sich dann
bereits der Zugang zu den Gates und es darf fröhlich auf den Weiterflug nach
Hanimadhoo gewartet werden, der offiziell mit 90 Min. angegeben ist.
Es werden mit Zwischenlandung
in Dharavandhoo (oder so) insgesamt 90 Min. Jeweils 35 Min. reine Flugzeit.
Gelandet in Hanimadhoo holt uns die Crew ab und es geht zu Fuss 5 Min. zum
Ablegesteg und 5 Min. mit dem Boot zur Amba. Wir sind die letzten die ankommen.
Ca. 16:00 sind wir da. Kurzes gegenseitiges Hallo, allesamt nett und
sympathisch.
Der Start
Es beginnt mit einem
ausführlichen Briefing von Tamara, die Tochter der Bootseigner. Für die
Amba-Kenner unter euch bereits die erste Neuerung. Nicht mehr Nicole und Franco
leiten das Boot, sondern Tamara und ihr Ehemann Jamin. Mir fehlt hier
natürlich leider die Vergleichsmöglichkeit, aber beide haben ihren Job sehr
verantwortungsbewusst und mit Herz erledigt. Bei auftretenden Problemen wurde sich
stets bemüht sie schnellstmöglich zu eliminieren ;)
Die Kabine ist für ein
Tauchsafarischiff passend geräumig, das Sonnendeck ist enorm groß. Die Amba
verfügt ebenfalls über ein geräumiges Schattendeck und auch beim Rest findet
man eigentlich immer irgendwo ein Plätzchen an dem man seine Ruhe hat. Für die
Nachtruhe bietet sich somit neben der Kabine das Sonnendeck (wenn
gar kein Wind geht) oder das Schattendeck (ohne Wind ähnlich warm wie die Kabine)
an. Es sei jedem ans Herz gelegt die
Übernachtungsmöglichkeit bei bezauberndem Sternenhimmel zu nutzen! Und zugleich
wecken einen automatisch die ersten Sonnenstrahlen gegen 6:30…mit dem ersten
wachen Auge verfolgte ich ein startendes Flugzeug im feuerrot des
Sonnenaufgangs…mit dem zweiten geöffneten Auge erhebt sich die
Bilderbuchkulisse aus dem Dunklen. Sonne, türkisblaues Meer, Palmeninseln, der
Urlaub kann beginnen…
An Bord herrscht ein eigenes
Währungssystem, fernab von Eurokrise und Inflation. Die Währung sind Muscheln. Die
Bank ist Tamara und alles an Bord kann mit den Muscheln bezahlt werden. Die
Preise sind allesamt ok, etwas ungewohnt war für mich, dass Wasser 2€ kostet. Tee/Kaffee sind rund um die Uhr
umsonst und zum Frühstück gibt es ebenfalls frisch gepressten Saft.
Den Kopf unter Wasser
Der erste Wasserkontakt: Kurzes
Schnorcheln um die Amba herum zum akklimatisieren und Ohren-Check. Check - alles
i.O. Die Ohren/Nasennebenhöhlen sind ja der Feind eines jeden Tauchers und an
Bord finden sich immer zu Bemitleidende die entweder verspätet in die
Tauchsafari einsteigen oder verfrüht aufgeben müssen. Auch ich habe in
Deutschland regelmäßig mit verschleimten Nasennebenhöhlen zu kämpfen. Daher
kann vor Reiseantritt eine tägliche Emser Nasendusche empfehlenswert sein und
insbesondere bei Ankunft beim baden sollte man sämtlichen Schleim aus den
Nebenhöhlen rausspülen. So gab‘s bei mir nahezu keine Probleme und ich habe an
allen Tauchgängen teilnehmen können.
Die Verpflegung
Die drei täglichen Mahlzeiten
sind schlichtweg hervorragend! Ein ausgiebiges Frühstück, auf Wunsch mit
Ei/Omelette, bei dem sowohl für den „Süßen“ als auch den „Herzhaften“ alles
dabei ist, stärken für den Start in den Tag! Nach dem zweiten Tauchgang gibt es
gegen 13:00 Uhr ebenfalls ein sehr abwechselungsreiches Mittagessen. Meißt
bestand die Wahl zwischen Nudeln und/oder Fisch, zusätzlich hervorragende
Salate und Gemüsevariationen. Abnehmen wird hier keiner! Zunehmen könnte schon
eher problematisch werden. Denn das hervorragende Frühstück und Mittagessen
decken eigentlich den Kalorienbedarf des Tages ausreichend ab. Doch beim
Abendessen werden einem gerne mal Rindersteaks, ein Curry mit Wahl zwischen
Fisch/Huhn/Rind oder auch Thunfischsteak kredenzt. Da ist man froh wenn am
nächsten morgen wieder ein Strömungstauchgang ansteht…Wer zwischendurch doch
nochmal Hunger bekommt der kann sich an der Bananenstaude auf dem Schattendeck
bedienen oder nach dem 3. Tauchgang beim täglich frisch gebackenen Kuchen
zulangen.
Check-Dive
Auch auf der Amba gibt es den
obligatorischen Check-Dive. Er umfasst das ab- und wiederaufsetzen der Maske,
gegenseitige Oktopus-Atmung mit dem Buddy und das abschließende Setzen der
Sicherheitsboje vor dem Aufstieg. Das alles bei einem Riff, das in 5 Metern
Tiefe beginnt und langsam bis auf 15m abfällt. Bei 30°C Wassertemperatur
verzichte ich auf meinen Anzug und tauche bequem in Badeshorts und Rash Guard.
Zur Begrüßung bleiben mir ein Einsiedlerkrebs, 2 Muränen und ein Adlerrochen in
Erinnerung der uns sehr nah passiert. Der Fischreichtum ist immens.
Die UW-Welt
Es folgte der Amba Canyon, ein
wunderschön zu betauchender Platz an dem wir aus der Ferne einen großen
Napoleon und aus der Nähe mehrere Nacktschnecken vor die Linse bekommen.
Shazeel, unser Diveguide, sucht emsig die einzelnen Verstecke ab und findet für
uns u.a. eine große Languste. Die Nachmittagstauchgänge um 15:00
charakterisieren sich allesamt dadurch, dass die Sichtweiten schon deutlicher
abnehmen und eher im Bereich zwischen 10 und 15m liegen, denn 15-25m. Dafür hat
man nicht mehr mit der Strömung zu kämpfen und erlebt Fischreichtum in Hülle
und Fülle. Es gab keinen Tauchgang ohne mehrere Schwärme an Füssilieren oder
Schnappern. Dazu gesellten sich gerne mal einige Tunas oder
Stachelmakrelenschwärme.
Der am nächsten Morgen
folgende Tauchgang am Amba Thila zeigte uns zum ersten Mal was uns bzgl. Strömung noch erwarten wird. In
klassischer Drift-Dive-Manier ging es durch
bzw. über das Thila hinweg. Entlohnt wurden wir mit einem grauen
Riffhai, einem großen Stachelrochen, einer kleinen Schildkröte, sowie erneut jeder Menge Schwarmfische die ich
hier zum letzten Mal erwähne, die aber in jedem Tauchgang als präsent
angenommen werden dürfen/müssen! Nur mit meinem Kamerasystem komme ich noch
nicht zufriedenstellend zurecht, nun gut, da heißt es jetzt üben, üben, üben.
Einzig der Magic-Filter ließ im seichten schon mal sein Können aufblitzen.
Keep Eyes open
Auch wenn uns unter Wasser das
Glück nicht hold war, über Wasser konnte man nahezu regelmäßig den Delfinen
beim schwimmen zuschauen. Am Hafen einer Einheimischeninsel patroullierten Sie ,
doch unser Versuch sich mit dem Speedboat zu nähern und mit ihnen zu
schnorcheln schlug fehl. Ihr Interesse konnten wir leider nicht wecken, doch
aus der Ferne ließen sie sich beinahe täglich bestaunen. Zusätzlich sei noch
eine Schildkröte mit knappen 1,50m Durchmesser erwähnt die ebenfalls gemütlich
an unserem Boot vorbeischwamm…ach ja…fliegende Fische hat es eigentlich auch
immer gehabt…am besten bei der Ausfahrt mit dem Tauchdhoni vorne an den Bug
stellen und das Wasser beobachten. Sie kommen, ganz sicher!
3…2…1… abtauchen
Die Briefings führt in aller
Regel Shazeel auf Englisch durch. Tamara und Jamin können Rückfragen dann
nochmal auf Deutsch erklären. Das Briefing ist alles in allem gut, teilweise
etwas zu leise(Shazeel hat max. 1,65m) bzw. 2-3 Sätze mehr wären sinnvoll
gewesen. Gerade wenn es darum geht wie genau der Tauchgang ablaufen soll,
gerade bei starker Strömung entscheiden Sekunden ob man direkt weiß wo man
hin muss oder erst sich nach Shazeel orientieren muss und dann ein paar Meter
mehr gegen die Strömung zu paddeln hat. Kurz vor dem TG springt der Diveguide
ins Wasser und prüft die Strömungsstärke. Ebenso zeigt er an auf welche Seite
der Schulter das Riff genommen werden soll. Ich persönlich würde euch die in Fahrtrichtung links liegende Seite des Dhonis empfehlen, hier guided Shazzel.Nahezu alle Einstiege waren negativ. Luft aus dem Jacket und zügig runter aufs Riffdach, das sollte man schon beherrschen. Aber ich habe auch schon schnellere Abstiege hinlegen müssen…
Der 3. Tauchtag beginnt am
Hirimaradhoo Thila und die Strömung beglückt uns wieder mit einem „strong“. So
lässt sich der graue Riffhai auch etwas näher blicken. Darüber hinaus fliegen
Muränen, eine Schildkröte, Clown- und Feuerfische an uns vorbei. Die beiden
weiteren Tauchgänge laden nun wieder zum fotografieren der „vielen bunten
Fische“ ein. Der zweite Tauchgang des 4.
Tauchtages bietet dann die ersten Anblicke die sich sehr, sehr lange ins
Gedächtnis einbrennen werden. 2
Leopardenhaie lassen sich aus nächster Nähe fotografieren, etwas entfernt vom
Riff liegt eine Gitarrenrochen-Mama im Sand, ständig umkreist von ihren beiden
Jungen. Zum sowieso schon vorhandenen Glücksgefühl gesellt sich ein weiterer
schlafender grauer Riffhai unter einer Riffkante hinzu. Und für die Makro-Fans
hält es einen Langnasenbüschelbarsch parat
Abseits des Schiffs
An einem Abend in der Woche
wurde uns die Möglichkeit geboten an Land zu gehen und begleitet von 2
einheimischen Crewmitgliedern einen Eindruck der nördlichen Stadt
Kulhudhuffushi zu gewinnen. Mit 10.000 Einwohnern wirkt alles überraschend
modern. Eine nagelneue Universität (auch für Frauen), ein Krankenhaus und
moderne Geschäft in der Einkaufsmeile zeugen vom steigenden Wohlstand. Über
eine Großbildleinwand auf der die Einheimischen Nachrichten schauen, läuft „Pfanner“-Werbung,
die Globalisierung kriegt jede Ecke…Der knapp 2h dauernde Ausflug lohnt sich
auf jeden Fall.
Doch ein Highlight der Tour,
wenn das Wetter mitspielt, ist das Barbecue an einem verlassenen Strand. Mit
sehr, sehr viel Mühe und Detailliebe wird im Sand ein Manta ausgehoben und
dient als Essenstisch. Mit herrlichen Sachen vom Grill war dies ein absolut
traumhafter Abend, der fast allein schon sein Geld wert gewesen wäre.
Die letzten Tauchgänge… und endlich Mantas
Es folgt ein Nachttauchgang am Marandhoo Little Blue. Bei mittlerer Strömung hat man schon ordentlich zu kämpfen will man ein Foto von den Hunderten von Shrimps und Garnelen im Riff machen. Doch ausgerüstet mit der neuen VideoPro4 die auf Rotlicht einstellbar ist, funkelt mir jedes Shrimpauge entgegen und man findet sie alle. Ein schlafender Papageienfisch mit 2 Shrimps und 1 Putzergarnele war mein persönliches Highlight des Tauchgangs!
Aus dem Dunklen lässt sich auch kurz ein Napoleon blicken…verschwindet aber schnell wieder…
Den letzten Tauchgang wiederholen
wir am Mulidhoo Reef mit Hoffnung auf weitere Mantas, und tatsächlich zumindest
ein weiterer Manta kreuzt unseren Weg und just beim auftauchen huschen 2
weitere Mantas unter den letzten im Wasser wartenden Tauchern vorbei. Nur
wenige Meter entfernt lassen sich Delfine blicken, nur unter Wasser, da zeigen
sie sich natürlich nicht =)
Es geht Heim … aber sicherlich auch mal wieder zurück
Die 1-wöchige Tauchsafari mit
der Amba und ihrer Crew hat mich rundum zufrieden gestellt. Das Schiff, die
Verpflegung, die Crew, Tamara&Jamin, sie alle bekommen Höchstnoten denn
für mich persönlich hat das Preisleistungs-Verhältnis absolut gepasst. Taucher
die mit der Erwartung auf tägliche Manta-Sichtungen im Zehner-Pack und Haien en
masse hierherfahren brauchen diesbezüglich natürlich auch das nötige Glück der
Natur. Trifft man die richtige Woche, kann dies durchaus der Fall sein. Doch es
ist nicht die Regel, und das ist für mich persönlich auch gut so. So bleibt die
Amba im Norden das einzige Schiff und man kann dieses herrliche Gefühl des
Tauchens im Paradies einfach besser verinnerlichen. Und gesehen habe ich alles
was ich wollte…ok…‘nen Ammenhai wäre noch ganz cool gewesen oder sich paarende
Mantas…NÄCHSTES MAL =)
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