Donnerstag, 7. September 2017

#Reisebericht: M&M's - Manta & Mola Mola auf der Insel der Götter - Bali

Ziel:           Indonesien - Bali - Lembongan
Tauchregionen:  Lembongan - Nusa Penida
Hotel:          Hai Tide Beach Resort
Tauchbasis:     Bali Hai Diving - Lembongan
Reisezeitraum:  19.08.2017 - 26.08.2017




Den zweichwöchigen Komodo-Trip lassen wir noch mit einer Anschlusswoche in Bali, genauer auf Lembongang, ausklingen. Von Labuan Bajo nach Singapur geht es sowieso über Denpasar, warum also nicht die Gelegenheit nutzen für die Chance auf einen Mola Mola. Es ist die beste Reisezeit dafür und direkt um die Ecke liegen auch zwei weitere Manta-Plätze. 

Die Anreise:
Um die täglichen, langen Ausfahrten zu Nusa Penida, die deutlich größte der drei vorgelagerten Inseln vor Denpasar, zu vermeiden, wählen wir die einmalig anstrengendere Anreise via Speedboot nach Lembongan. Von hier sind es nur noch wenige Minuten zu den besten Plätzen mit Mondfischen und Mantas, keine Stunden mehr im Vergleich zu den Anreisen vom Festland. Im Idealfall muss man von der Ostküste nur noch mit dem Zodiac anfahren, bei den Resorts aus dem Norden Balis kommt sogar noch eine mehrstündige Busfahrt hinzu. 

Wir landen nach dem 90-minütigen Flug von Labuan Bajo in Denpasar. Unser Pick-Up von Rocky Fast Cruises hat mal gleich im International statt im Domestic Terminal gewartet. Ihn endlich gefunden, warten wir noch kurz auf zwei weitere Gäste und werden dann in einer etwa 20-minütigen Fahrt in absolut vorbildlichster Wild-West-Manier durch den Verkehr Denpasars zum Hafen bugsiert. Ich frage mich ernsthaft ob Mercedes in diesen Regionen in ihren Autos überhaupt den Abstands-Warner aktiviert hat. Wo ein Mercedes auf deutschen Autobahnen schon bremst wird hier nochmal Gas gegeben. Im Gewühl der Hafenstraße kaufen wir in einem kleinen Shop unsere Tickets für die Fähre. Wir bekommen Anhänger mit "Hai Tide" in die Hände gedrückt und dürfen unser Gepäck dann selbst ca. 400m zum Einstiegspunkt schleppen. Wer Schweizer Uhrwerke gewohnt ist wird aufgehen im herrlichen balinesischen Chaos. Der Hafen ist auch nur ein Strand an dem die großen Speedboote so nah wie möglich an den Strand fahren, und man dann aus-oder einstiegen darf. Manche Ankömmlinge sind bis zum Bauch klatschnass. Unser Gepäck wird gesammelt und später von der Bootscrew an Bord gebracht. Wo wir uns jämmerlich an einem Gepäckstück abplagen, werden hier gleich 3 Stücke mit Leichtigkeit geschultert. Dann geht es zur 30-minütigen Überfahrt gegen halbe Welle bei recht starkem Südwind gen Osten nach Lembongan. Die Landung ist identisch wie der Start. Dann ruft ein Mitarbeiter nach "Hai Tide", wir schleppen unser Gepäck wieder den Strand hoch, es geht durch ein paar verwinkelte Gassen und mit einem offenen Transport dann nochmal ca. 10 Minuten in Richtung Hai Tide Beach Resort. Na hoffentlich lohnt sich der Anreisestress. Aber wir sind nun zumindestens da. 

Das Resort & die Tauchbasis: 

Nettes Resort, wenn auch größer als gedacht. Unser Bungalow liegt direkt am Strand auf hohen Holzstelzen. Darunter eine gemütliche Chill-Zone mit großem Liegebett und Sitzecke. Oben dann das Zimmer. Außen noch kleine Sitzecke, drinnen großes King-Size-Bett und das war es dann auch schon mit Platz. Gerade genug um alles zu verstauen. Dafür hat es beispielsweise Klimaanlage und einen phantastischen Blick auf das Meer. Dusche und Badbereich sind wiederum nach hinten weggehend nach oben offen. 

 
Hai Tide Bar & Grill, Quelle: Hai Tide Beach Resor
Mittlerweile ist es auch bereits nach acht, wir gehen somit recht zügig  gen Hai Tide Beach&Grill zum Abendessen. Auch das angeschlossene Restaurant ist schön, mit nettem Ausblick auf das Meer, die Bucht und das gegenüberliegende Bali. 
Steinofenpizza Hai Tide Bar & Grill, Quelle: Tripadvisor
Essen ist exzellent mit einer krossen, leckeren Steinofenpizza. Wir schlummern im sanften Meeresrauschen ein. Und werden von einer Dampfwalze geweckt. Um ungelogen 5:45 geht ein Gekreische sondergleichen los. Überall am Strand spielende und tobende Kinder. Zu gerne hätte ich zurückgeschossen, haha. Naja, glücklicherweise bin ich eher auch Frühaufsteher. Dann halt heute noch früher wach und Kamera und Tauchzeug für die Unterwasserabenteuer Balis werden vorbereitet. 


Tauchtag 1:

Um 7:30 zum Frühstück, à la carte. Nichts besonderes. Um kurz nach acht geht es zur angeschlossenen Tauchbasis. Wir werden super freundlich empfangen, vorab kann man sich bereits etwas auf der Website informieren. Der heutige Tag ist leider bereits mit Tauchern voll und so müssen wir uns auf den nächsten Tag freuen, dafür geht es dann aber direkt am Morgen zur Crystal Bay (Mola Mola Chance), dann Manta Bay (Manta Fressplatz) und SD-Point. Drift Dive entlang der Westseite von Nusa Penida, mit der Chance auf alles was das Taucherherz begehrt, ha, werden wir ja sehen.  

Es wird uns empfohlen am Abend bereits das Frühstück für den nächsten Tag vorzubestellen da es Frühstück ab 7 gibt und Treffpunkt um 07:15 ist. Vorbestellt werden können nur Croissants oder Müsli mit Obst. Die Gourmet-Frühstücker regt es sicherlich auf, mir soll es langen. Mit 07:15 Treffpunkt ist auch gleich einkalkuliert, dass Leute zu spät kommen. Um 07:45 legt das Tauchboot erst wirklich vom Strand ab. Direkt vor unserem Bungalow. Zukünftig reichen uns also 5 Minuten Vorlauf. 
 
Tauchtag 2:
Getaucht wird mit Luft, Nitrox ist nicht verfügbar. Selbst die Luftflaschen kommen vom Festland. Nach ca. 15 Min. Fahrt erreichen wir die Crystal Bay. Als eines der ersten Boote. Da sieht es noch sehr idyllisch aus in der Bucht, das soll sich später laut Guide ändern. Also ab ins Wasser. Sicht recht bombig mit locker 30m, Temperatur mit 23 Grad noch mittelfrisch. Die ersten Taucher sind auch bereits mit uns. Wir bewegen uns entlang der Riffkante in Richtung Kanal. Nach 10 Min. beginnt es bereits wie blöd zu bängen. Ein Marmorrochen fliegt von hinten und über uns heran. Was interessiert mich der.... Als das Bängen nicht verstummt wage ich einen zweiten Blick. Mist, das sind ja vier! 
Ein großes Weibchen mit drei kleineren Männchen im Schlepptau. Die beste Szene ist vorüber, doch ich folge Ihnen und hinter einer kleinen Kante bekomme ich sie auch alle vier nochmal abgelichtet. Mein Blick schweift an der Riffwand entlang ins Gegenlicht, ich bin mittlerweile alleine. Niemand ist mir und den Rochen gefolgt. Und was schwebt dort in der Tiefe? Ein Mola Mola, mindestens 3m Spannweite! Aber auch wirklich nur an der Sichtkante, ich lasse mich eng an die Riffwand gepresst langsam ihm entgegen treiben, aber ich komme nicht näher, also kehre ich um. Immer noch keiner bei mir. Nach ein paar Flossenschlägen erblicke ich wieder die Blasen meiner Gruppe und es geht die Riffkante zurück. Immer verbunden mit leichter Abwärtsströmung ist das ein ziemlicher Kampf. Und jetzt kommt uns auch Taucher um Taucher entgegen. Aufgetaucht wimmelt es nur so von Booten. Na hoffentlich war das erst der Anfang und nicht schon das Ende vom Mola. Auch sonst hält das Riff einiges bereit, doch wir waren ja bereits zwei Wochen in Komodo. 


Um die Ecke folgt Manta Bay, ein zweiter Spot neben Manta Point für Mantas. Das Wasser wieder kalt, die Sicht glasklar. Ein Manta passiert uns auch, dieser auf halber Sichtweite. Doch statt an der Putzerstation einzukehren, zieht er von dannen. Der Guide zeigt uns allerlei, Beachtung finden aber nur eine Netz- und eine die Rußkopfmuräne die sich gemeinsam ein Loch teilen und von großen Putzergarnelen gereinigt werden. Für den Rest will niemand das Risiko auf sich nehmen, das währenddessen ein Manta hinten vorbeifliegt. Armer Guide. Es bleibt bei diesem einen Manta. 

Zwischen den Tauchgängen 2&3 kann im Restaurant ein Bacon-Sandwich oder Nasi Goreng gegessen werden, die Zeit hierfür ist jedoch sehr knapp bemessen. Wir ziehen Variante 2 vor und essen nach dem 3. Tauchgang. Bei "SD" als Nr. 3 fällt der geplante Drift aus. Keine Strömung. Wolken leider auch. Schade, an sich auch ein schönes, leicht abfallendes Riff.

Für den Sonnenuntergang am Abend liegt das Resort prädestiniert in seiner Bucht. Man blickt direkt drauf und wir könnten ihn sogar aus unserem Bett schauen. Wir verbringen ihn aber in bester Gesellschaft in der Mushroom Bar, mit tollem Blick auf die Bucht und die untergehende Sonne.



Morgen steht Manta Point auf dem Plan. Dann möglicherweise Blue Corner. Der angeblich beste Platz für Mola Molas, aber schwierig zu betauchen und nur dann wenn vom Festland keine weiteren Taucher eingebucht werden.



Wen es interessiert: Bali Hai Cruises scheint eine größere Organisation zu sein. Täglich kommt eine große Fähre an ein schwimmendes Ponton und ein Teil davon kommt auch in den Hai Tide Beach Club, der öffentliche Teil unseres Resorts. Wenn von dort ein Taucher eingebucht wird müssen wir den Tauchplatz wechseln. Ein unangenehmes Risiko, evtl. lohnt es sich im Ort nach einer anderen Tauchschule zu schauen. Aber die beiden Guides scheinen selbst sehr gerne Blue Corner zu tauchen und versprechen ihr Möglichstes zu tun. 


Tauchtag 3:
Abfahrt zum Manta Point ist 07:30, die Fahrt dauert in etwa 40 Minuten. Wieder sind wir fast das erste Boot dort, wieder hängt leider eine große Wolke über der Bucht. Doch schon von der Oberfläche sieht man die Mantas in der Brandung spielen/fressen/was auch immer. Wir beginnen aber etwas außerhalb des Platzes, denn dort liegt auch eine Mola-Mola-Putzerstation. Aber leer. Dafür fliegt uns plötzlich der erste große Manta entgegen.

4-5m Spannweite! Erst über mich, dann über den Rest der Gruppe. Entschwindet aber wieder ins Blau/Grün. Ein weiterer, kleinerer, überfliegt mich von hinten, zu spät sehe ich ihn. Die Augen sollten hier allzeit überall sein. 
Denn plötzlich taucht der dicke große wieder auf. Von hinten. So geht das noch den ganzen restlichen Tauchgang. Bei uns findet sich kein stationäres Verhalten ein, dafür nimmt die Anzahl an Tauchern stetig zu. Als wir das Wasser ca. gegen 10 verlassen ist es ein unbeschreibliches Gebänge unter Wasser, unfassbar nervend. Und vollkommen unklar ob da tatsächlich ein Manta ist oder nur irgendein Depp der beginnt einer falschen Gruppe hinterher zu schwimmen. 

Mittlerweile steht auch fest, dass wir die einzigen bleiben und Blue Corner fix ist. Also dann, auf zu Mola Mola. Der Platz liegt gerade mal 5min. vom Resort entfernt. Wir springen ab, die Sicht ist so lala, das Wasser eigentlich zu warm. Und die Topographie ähnelt auch nicht dem Briefing. Hier soll ein großer Mola Mola sich putzen lassen? 20 Min. dümpeln wir am abfallenden Riff entlang. Dann öffnen sich plötzlich steil abfallende Treppenstufen. Die Sicht reißt auch deutlich auf. Die Temperatur fällt aber nicht. Aha, jetzt haben wir also erst den eigentlichen Tauchplatz erreicht. 
Und sofort beginnt die Guidein an zu fuchteln. Da hängt ER. 3m Spannweite, auf etwa 35m, umringt von Wimpelfischen. Mit Luft und 20min. des Tauchgangs bereits vorbei wird jetzt die Nullzeit natürlich eng. Tja, aber da unten ist ein 3m großer Mola Mola. Also an die Stufen gepresst, langsam abwärts. Atemzüge auf ein Minimum beschränkt, Puls natürlich auf 180! Und er bleibt zahm. Ich nähere mich Stück für Stück, wage am Ende sogar das Licht einzuschalten. Er bleibt.


Dann muss ich wirklich gehen. Ah! Da hinten ein zweiter, zum Glück ein Stück höher. Und auch nicht ganz so zahm, er dreht langsam ins Blaue ab. Aus der Art Kolosseum aufgestiegen pfeift uns die Strömung ganz schön über das Riff. Egal, in Gedanken ist jeder noch bei den Mola Molas. Das Tages-Soll ist vollbracht, den Rest kann gechillt werden. 
Um 17:30 lassen wir uns vom Sunset Beach Club Shuttle abholen. Die Sonne sieht man von dort allerdings nicht hinter dem Horizont verschwinden, da haben wir eindeutig die schönere Bucht. Vermutlich weil es gerade Winter hier unten ist. Aber nettes und schönes Ambiente dort. Ist zu empfehlen als Abwechslung. Und man bekommt während der Fahrt zumindest noch etwas vom Inselleben mit. Morgen früh fällt der erste TG aus, die Indonesies haben irgendeine Zeremonie. Also können wir ausschlafen bevor es zur Manta Bay und möglicherweise wieder zu Blue Corner geht. Diesmal gibt es bereits eine Buchung, nun müssen wir hoffen dass dieser sich nicht all zu dumm anstellt. 


Tauchtag 4:
Ausgeschlafen und im Vollbesitz all unserer Kräfte und Euphorie starten wir um 10:00 zur Manta Bay. Und müssen vorher aber noch den Gast vom Festland abholen am großen Anlegeponton der Bali Hai Fähre. Die aber erst um 10:30 kommt. Mit den Bali Hai Divers ist man neben den Tidenzeiten schon stark eingeengt was Tauchplatzwahl und -zeit betrifft. Auch an den folgenden Tagen gehen viele Optionen nicht weil es bereits andere Buchungen vom Festland gibt oder die Tiden nicht passen. Aber man ist stets bemüht und um 10:30 geht es dann auch endlich los. Um 11:00 sind wir im Wasser. 


Das Dropping ist recht einfach. Es wimmelt bereits an anderen Tauch-und Schnorchlerbooten, Mantas sind auch geschätzt ca. 4-6 auf einem Fleck/Gebiet.
 


Also rein und Mantas filmen. Über den gesamten Tauchgang sind immer mal wieder Mantas da und wieder weg. Auch heute wieder sind sie eher am fressen, denn am putzen. 
Und alle eher auf 0-5m statt tiefer. 
Meinen Tiefenrekord stelle ich mit 7,7m auf als ich zu einem Bamboo-Shark gerufen werde der unter einer Tafelkoralle liegt. 


Zum dritten kann wieder Blue Corner getaucht werden, der Festländer stellt sich nicht schlecht an. Kurzer Stop am Resort und Richtung Blue Corner. Dort fällt der Guidin auf, dass ihre Flasche nicht voll ist. Ersatz nicht da. Also wieder zurück zum großen Ponton. Zum Glück geht "nur" 'ne viertel Stunde flöten. Und ab. Der Drop ist besser, die Strömung geringe, die Putzerstationen parat, aber leer. Tja, zumindest nen Bambushai gibt es noch zu bestaunen. Zwar schade, aber das wertet natürlich den gestrigen Tauchgang nochmals deutlich auf. Damit hat sich der Tag dann auch taucherisch erledigt. Zum Abend gehen wir mal außerhalb des Resorts in einem der kleinen Lokale essen und zahlen insgesamt gerade einmal 8€. Und lecker ist es allemal gewesen. 


Tauchtag 5:
Am folgenden Morgen geht es auch schon zum vorletzten Tauchtag. Buyuk steht auf dem Plan. Ein Drift-Dive auf der Nordseite Nusa Penidas, der ebenfalls ein paar Putzerstationen bereit hält. 
Wieder gibt es viel zu sehen im Riff, 4 Schildkröten und zwei Schaukelfische seien stellvertretend genannt. Aber Mondfische haben noch Urlaub. Gefolgt von (schon wieder) Manta Bay. 
Der Captain fährt die ,in mehrere Abschnitte unterteilte, Bucht von außen an und bereits dort sehen wir mehrere Mantas an der Oberfläche. Also springen wir hier schon, abseits des üblichen Tauchplatzes. 
Nach ca. 15 Min. entschwinden die Mantas in alle Richtungen und wir kreuzen die Bucht auf eine Tiefe von bis zu 20m. Ich bleibe auf 5m. Es gibt ebenfalls einige Flecken mit Wimpelfischen, Potenzial für Mola Mola ist also da.




Dann schwebt von hier und da nochmal ein Manta rein, kurz vor Ende des Tauchgangs schweben nochmal zwei übers Riff. Und Tauchtag 4 ist beendet. Dafür sind wir heute bereits um 13:00 wieder zurück im Ressort und können den restlichen Tag entspannen. Am Abend checke ich aus der Tauchschule aus und bezahle meine noch zwei folgenden Tauchgänge am Manta Point und in der Crystal Bay im Voraus. Ich bin aber auch der einzige der Gruppe der noch taucht, alle anderen ziehen Entspannen vor. Aber wo könnte man besser entspannen als bei einem Dive mit ein paar schönen Mantas? ;-) Und vielleicht zeigt sich ja doch nochmal ein Mola Mola :) Also bestelle ich letztmalig die "überragenden" Croissants vor und um 7:30 geht es los in Richtung Manta Point.




Tauchtag 6:
Glücklicherweise müssen wir heute nicht zwischen den beiden Tauchgängen zurück ins Resort, niemand aus der großen Fähre ist eingebucht. Dafür fahren wir mit ihr um 14:45 zurück ans Festland. Ich bin auf den dann anstehenden Ablauf enorm gespannt. Aber erstmal Mantas. Wir sind wieder das erste Boot. Die Sonne erhebt sich gerade so über der Insel, immer wieder abgedunkelt von Wolken. Dafür sind die Mantas aber wieder da.
Zunächst drei am Stück die wir direkt mit dem Abtauchen bestaunen können. 5 Stück sind es insgesamt, die sich bei heftigem Schwell und Ebbe an den Putzerstationen reinigen lassen. Dann ziehen Sie ab in Richtung offenes Meer. 

 
Und wir riskieren einen Ausflug zur Mola Mola Putzerstation. Trotz 22 Grad Wassertemperatur ist Sie leer. Dafür fliegen die 5 Mantas beim Rückweg bereits wieder wie an der Perlenschnur aufgereiht an uns vorbei in Richtung Flachwasser. 
Und während ich Ihnen folge, schwebt der sechste von hinten über mich hinweg. Komplett schwarz. Es folgen weitere 20 Minuten die zu den besten gehören die ich unter Wasser verbracht habe. 



7 Mantas tummeln sich mittlerweile um die Putzerstation, mal hängen Sie regungslos in der Strömung, dann wieder flattern Sie wie an der Perlenschnur gezogen einer nach dem anderen an mir vorbei. 
Ich bin übrigens allein, nur unsere Guidin ist noch mit mir im Wasser. Der Rest der Gruppe ist schon erfroren raus oder hat keine Luft mehr, ein Glück knipst sich das Mädel auch die Seele aus dem Leib und alle anderen Gruppen sind glücklicherweise auch weiter weg. 
Nach 65 Min. müssen wir dann doch gehen, mittlerweile habe ich auch nur noch knapp 20 bar auf dem Tacho. Crystal Bay wird also der letzte Tauchgang in Bali werden. Und es wimmelt nur so von anderen Booten. Wobei sich die Anzahl an Taucher direkt am Platz noch in Grenzen hält. Das Wasser ist wieder kristallklar, und frische 22 Grad kalt. Doch ein Mola Mola kreuzt nicht unseren Weg. Ein Oktopus lässt sich dazu bewegen aus seinem Haus zu kommen. Dann war es das. 

Die Rückreise:
Drei Stunden später wird unser Gepäck am Hotelbungalow abgeholt, und wir sollten es für eine Weile erstmal nicht wiedersehen. Mit einem Kahn Marke Landungsboot werden wir neben den Gästen für den Schnorchel-Trip zum großen Ponton gefahren, an dem die Katamaran-Fähre bereits anliegt. Unser Gepäck käme separat, na hoffentlich. Zumindest komfortabler als auf der Hinfahrt, wenn auch insgesamt mit einer Fahrtzeit  von 1h deutlich länger. Dafür legen wir in einem gescheiten Hafen an. Und es warten bereits zig kleine Busse um die Gäste in ihre Resorts zurück zubringen oder wie uns, an andere Ziele. Für uns geht es zum Flughafen. Am Sammelort steht auch bereits ein Teil unseres Gepäcks, aber nur ein Teil. Doch siehe da, mit den letzten Bediensteten findet auch unsere Tasche ihren Weg zurück zu uns. Noch eine kurze Erfrischung im Pool und dann geht  es morgen schon wieder gen Heimat. 



Vollkommen entspannt schlendern wir am folgenden Morgen vom Airport-Hotel direkt ins International Departure Gate. Pünktlich zum Boarding treffen wir am Gate ein, und jetzt geht es endlich mit dem Adrenalin los. Gatewechsel! Damit wird es jetzt spannend, wir haben genau 55 Min. zum umsteigen in Singapur. Die lösen sich jetzt in Luft auf. Bereits beim Check-In wurde unser Gepäck mit "Hot bag"-Anhängern versehen. Nun landen wir um 13:20 und 13:55 geht planmäßig der Flug gen Frankfurt. Beim aussteigen legt sich die Aufregung aber auch schon wieder. Alle Gäste nach Frankfurt werden gesammelt und dann gemeinsam zum Gate gebracht. Um exakt 13:53 betreten wir den Flieger und kurze Zeit später heben wir mit nur etwas Verspätung ab. Jetzt werden Wetten auf das Gepäck angenommen, doch auch dies schafft es nach Frankfurt. Ende gut, alles gut.
 

Freitag, 28. Juli 2017

#Reisebericht: Repositioning Trip Palau & Tubbataha

Ziel:           Mikronesien / Philippinen
Tauchregionen:  Palau/Philippinen/Tubbataha
Tour-Operator:  MV Solitude One/Tauchertraum
Reisezeitraum:  08.04.2017 - 27.04.2017



Der Gedanke zwei UNESCO-Weltkulturerben miteinander zu verbinden bildet den Ursprung des hiesigen Trips. Palau und Tubbataha in eine Tour vereint. Entstanden ist dieser Gedanke im Kopf von Michael Christ, Inhaber von Tauchertraum Reisen. Ausdetailliert und in die Tat umgesetzt wurde er gemeinsam mit der MV Solitude One.


Quelle: https://www.tauchertraum.com/tauchsafari-palau-und-tubbataha-philippinen-mit-der-solitude-one-2018.html

Zusammengefasst startet man mit 6 Tauchtagen an den besten Plätzen von Palau. Es folgen ca. 48h-60h Überfahrt in die Philippinen und dann hangelt man sich tageweise westwärts bis nach Tubbataha. Dort folgen nochmals 5 volle Tauchtage in den Philippinen. 

Die Anreise:
Wer den Reisebericht meines letzten Trips nach Malpelo gelesen hat wird meine Stoßgebete gen Himmel verstehen, dass diese Anreise doch bitte möglichst reibungslos verlaufen möge. Die Flüge wurden diesmal von Tauchertraum direkt gebucht, da es insgesamt 5 Flüge für diesen Trip benötigt. Über Taipeh nach Koror auf dem Hinflug und über Porta Princessa nach Manila, von dort wiederum nach Taipeh und dann gen Frankfurt. Nicht ganz billig das ganze Paket, dafür konnte über China Airlines recht günstig auf Premium Economy upgegradet werden. Und Freunde, die über Weihnachten bereits reine Holzklasse nach Bali mit China Airlines geflogen sind, waren begeistert von der immensen Beinfreiheit. Im Grunde genommen eigentlich eine ziemlich lustige Angelegenheit das eine asiatische Airline, mit ja tendenziell eher kleineren asiatischen Gästen, die größte Beinfreiheit bietet. :-)

Es geht los. Jeder mögliche Fehler soll vermieden werden. Also checke ich am Vorabend bereits brav online ein. 35kg Freigepäck (immer noch 30kg in der Holzklasse) lassen Gepäcktetris überflüssig werden. Um 10:00 am 07.04.2017 bin ich bereits weiter als bei selbigem Trip nach Malpelo. Ich habe einen Sitzplatz und sitze entspannt am Gate. Der Großteil der gesamten Reisegruppe fliegt ebenfalls ab Frankfurt, und so hat sich bereits am Gate eine entspannt-fröhlich-erwartungsvolle Traube enthusiastischer Taucher gebildet. 

Dann jedoch driften wir langsam wieder in Richtung Malpelo-Anreise-Fiasko. Erst einmal noch ganz langsam. Das Boarding verzögert sich. Nun gut, wahrscheinlich hat der Pilot beim landen zu stark auf die Bremse gedrückt, ein Gast hat das Frühstück rückwärts gegessen, und nun muss erstmal die Putzkolonne durch. Da wir innerhalb der Gruppe auch noch vollständig mit Taucherlatein vergangener Reisen beschäftigt sind, vergeht die Zeit auch noch wie im Flug. Geplantes Boarding wäre 10:45 gewesen, mit Abflug 11:20. Wann wir genau boarden weiß ich nicht mehr. Glaube so gegen 12:00. Dadurch verlieren wir den ursprünglichen Startplatz. Im Anschluss wird es etwas nebulös. Es folgen mehrere Ansagen, darunter eine dass wir eine neue Route brauchen. Star Wars: Rogue One ist fertig und wir stehen immer noch an der Rollbahn. Auch ein kurzes Nickerchen schafft keine Abhilfe, wir stehen. Dann kommt das Erwartbare. Wir müssen zurück ans Gate um aufzutanken. Mit einer deutschen Crew wäre hier bereits Feierabend, sie müsste getauscht werden, da sie sonst ihre maximale Arbeitszeit überschreiten würde. Gott sei Dank gelten solche Gesetze in China nicht und wir scheinen wohl auch eine Route bekommen zu haben mit neuer Abflugzeit. In etwa um 16:30 heben wir tatsächlich ab. 
Das Schicksal meint es diesmal gut mit mir, dass auch der Weiterflug nach Koror erst Nachmittags ist. Stand jetzt schrumpft unser Polster lediglich von 7h Wartezeit auf 2h zusammen. Der Rest läuft glatt. Die Beinfreiheit in der Premium Economy ist majestätisch. Das umlegen des Sitzes erfolgt, ohne dass der dahinter sitzende die Rückenlehne entgegengeschleudert bekommt. Die 12h vergehen sprichwörtlich wie im Flug! In Taipeh sind es lediglich noch 2h Wartezeit auf den vierstündigen Weiterflug nach Palau. Leidgeprüft durch den vorangegangenen Urlaub folge ich dem Beispiel eines Mitreisenden und lasse am Boarding-Schalter prüfen ob mein Gepäck an Bord wäre. Zumindest sagt sie Ja. Und sowohl ich, als auch mein Gepäck, erreichen Palau. Geschwind durch die Einreise und den Zoll, ab in den Bus, und bereits bei Dunkelheit für 30 Min. durch Koror zur Solitude One.


Die Solitude One:
Quelle: https://www.tauchertraum.com/tauchsafari-palau-und-tubbataha-philippinen-mit-der-solitude-one-2018.html


Open-Air-Essbereich
Seit Dezember 2013 fährt das ursprüngliche Handelsschiff „MV Solitude One“ Tauchsafaris in den Gewässern von Palau.  Mit 52 Metern Länge und 8,6 Meter Breite ist Sie ein komfortables und großes Safarischiff. Im Anschluss an die Saison Palaus (Manta-Saison endet üblicherweise Anfang März) wird die Solitue One umgesetzt nach Tubbataha um dort für ca. 3 Monate zu operieren, ehe es über den europäischen Sommern ins Trockendock geht. Diesen Weg, von Palau nach Tubbataha, begleiten nun erstmals auch Gäste. Wir!
Kamera-/Technikraum
An Wünschen lässt die Solitude One nichts offen. Geräumiges Tauchdeck, großer Kameraraum, Aufenthaltsraum, Sonnen- und Schattendeck. Jeder findet ein Plätzchen für sich oder unter Gleichgesinnten, je nach Lust und Laune.

Quelle: https://www.tauchertraum.com/tauchsafari-palau-und-tubbataha-philippinen-mit-der-solitude-one-2018.html

Palau, 1. Tauchtag:
Fast schon ungewohnt geht es direkt am folgenden Morgen ins Wasser. Fairyland ist der erste Tauchplatz. Das Absinken unter die Wasseroberfläche offenbart sehr gute Sichtweiten, die ich bisher nur von den Hochseeriffen in Ägypten kannte. Und die Korallenpracht erblüht ähnlich. Dicht bewachsen türmen sich die Weichkorallen übereinander, und es folgt Hartkoralle auf Hartkoralle. 
Über den Checktauchgang lässt sich sonst nur berichten, dass sich recht zügig die erste Schildkröte blicken lässt. Und mir ein großer Humpback-Snapper -Schwarm in Erinnerung bleibt, der sich meinen Aufnahmen aber immer wieder geschickt entzieht. 

Turtle Cove, als Tauchplatz Nr. 2, beginnt mit einem kleinen "Blue Hole" an der Wasseroberfläche, durch welches man hinabtaucht in eine Steilwand, bis das Riff auf eine Spitze zuläuft, an der sich einiges an Schwarmfisch tummelt. Auf dem Weg dorthin kreisen unter uns bei ca. 20-30m die ersten grauen Riffhaie. 
Auch ein Segelfisch sei wohl an der Sichtkante aufgetaucht.
2 Schildkröten kreuzen unseren Weg, eine der 3 Parallelgruppen zählt gar insgesamt 10 Begegnungen mit verschiedenen Schildkröten. 



Dann empfehlen die Gezeiten einen Versuch im German Channel. Der Manta-Tauchplatz auf Palau. Bei einlaufender Strömung kann sich sensationelles abspielen. 
Das tut es bei uns jedoch nicht. Die Sicht verharrt bei mittelprächtigen 20-25m. Ein paar graue Riffhaie tummeln sich um die Putzerstationen, ebenso wie ein großer Schwarm Barracudas. Ansonsten scheine Ich eher das Manta-Glück von den Malediven wieder zu haben (wenig bis keins), denn das von Malpelo (groß).
Hauptsaison für die Mantas ist von Januar über Februar bis in den März. Dieses Jahr scheinen Sie recht überpünktlich in den Norden Palaus abgezogen zu sein.
Der Tag schließt sich mit einem unspektakulären Nachttauchgang an der "German Wall" ab, die in unmittelbarer Nähe zum German Channel liegt und daher ihren Namen trägt. Genannt seien hier ein paar Strudelwürmer und ein Krokodilsfisch. 

2.Tauchtag:
Am 2. Tauchtag steht das Tauchareal um Peleliu auf dem Plan, beginnend mit einem Early Morning am Peleliu Express. Hier treffen Philippinische See und der Pazifik aufeinander und extreme Strömung können an der Tagesordnung stehen. 
Ausführlich wird beim Briefing das Prozedere des Riffhakentauchens erklärt. Wir springen westlich der im Süden liegenden Ecke, um welche die Strömung schießt. Bei uns weht nicht einmal ein laues Lüftchen. Evtl. kommt Sie noch? Wir sind recht weit oberhalb gesprungen. In ständiger Erwartung dass der Tauchgang, sprich die Strömung, beginnen möge, dümpeln wir gen Süden. Eine Schildkröte weit entfernt, die folgende sehr nah. Ein sich gut versteckender kleiner Schaukelfisch, alles wird nur halbherzig beachtet, in Erwartung der anziehenden Strömung und des startenden Tauchgangs. Man will ja nicht inmitten des Tauchgangs plötzlich aufsteigen müssen weil die Luft leer ist. 

Immer wieder strömen auch ein paar graue Riffhaie aus dem Blauen herein. Aber sie halten ausreichend Abstand um im Weitwinkel ja nicht zu gut erkennbar zu sein. Und plötzlich sind dann auch 45 Min. um und es geht schon wieder ans auftauchen. Obwohl wir eigentlich nicht mal richtig abgetaucht sind. Ständig hingen wir mehr oder weniger im Mittelwasser fest. Und als wir dann bereits durch Guide&Co wieder gen Oberfläche müssen ,hat es den Anschein dass es etwas mehr Haie würden. Naja... Eine Schule Hornhechte wartet bereits an der Oberfläche. 
Und dann gibt es doch noch etwas zu sehen. Eine große Schule Dickkopf-stachelmakrelen hängt im Blauen. Aber irgendwie bin ich der einzige der sich auf Sie zubewegt. Guide und Co bleibt fest auf Position und ich werde zurückgepfiffen. Am zweiten Tauchtag höre ich auch noch und lasse abreißen. 

Es folgt Peleliu Cut. Ein großer Einschnitt ins Riff auf dem Weg zur Peleliu Corner. 
Die Sichtbedingungen sind weiterhin hervorragend, vor der Riffkante steht ein großer Schwarm Schnapper mit ca. 500-1.000 Tieren in der Anzahl. Allerdings schwierig einen Shot aus der Nähe zu bekommen. Jacks mischen sich ebenfalls unter die Red Snapper, so wie hin und wieder mal ein grauer Riffhai. Die Schildkröten sind da schon deutlich handzahmer. Am Safety Stop zeigen sich nochmal die Dickkopfmakrelen, es ist aber wieder kein rankommen. 

Aller guten Dinge sind drei und es folgt Peleliu Wall als letzter Tagestauchgang, und lehrt uns wieder etwas Meeresbiologie. Fledermausfische fressen Schildkröten-Aa. Bereits die letzten Tage war häufig in der Nähe einer Schildkröte auch ein Fledermausfisch unterwegs, meißt direkt hinter ihr. Und diesmal könnten wir live beobachten wie sich der Fledermausfisch an die frischen Ausscheidungen der Schildkröte machte. Lecker! Übrigens nur von Green Turtles, Hawkbill scheint nicht zu schmecken. Ich möchte ehrlich gesagt auch keinen Live-Versuch unternehmen.

Dann hängt hier und da noch ein bisschen Makro-Zeug rum. Nen Schaukelfisch, Porzellankrebse, und so weiter. Erwähnt werden sollen auch die wunderschön bewachsenen Löcher in der Wand, häufig beansprucht von großen Zackenbarschen. Die aber bei jedem Anflug von Licht das Weite suchten. Es lässt sich ebenfalls wieder der ein oder andere graue oder Weißspitzenriffhai erblicken, verharrt aber immer am Rand der Kulisse. Die Sicht war wieder sehr ansprechend und netterweise beginnt es erst nach Rückkehr auf das Boot in Strömen zu schiffen. 

Zum Sunset-Nachttauchgang hat es sich  ausgeschifft. Dieser findet am Orange Beach statt. Da der ganze Platz von Weichkorallen nur so übersäht ist, wäre ein Tagestauchgang sicherlich die farblich bessere Wahl gewesen. So ist wohl nur ein schwarzer Krokodilsfisch erwähnenswert. 

3.Tauchtag:
An Tag 3 folgt Blue Corner. Dem Hören und Sagen nach DER Tauchplatz für Haie. Wir springen mit der Strömung einige Meter vor der Ecke und driften durch eine imposante Schule an Jacks hindurch. An der Ecke haken wir auf ca. 12m ein. Alles etwas wirr noch. Sonst ist auch nicht sooo viel los, ein bisschen Strömung ein bisschen kleine graue Riffhaie. Ein paar Asiaten hängen auch schon im Riff. Gut bevölkert also. Zwischen 12m Riffkante und 18m Riffkante gibt es einen kleinen Cut.


In diesem stehen auch ein paar Jacks und ein kleiner Adlerrochen hat es sich dort gemütlich gemacht. Sanft hängt er dort in der Strömung. Auch wir wechseln nach unten. Weiterhin ist meine Position nicht optimal. Habe wieder einen anderen Taucher direkt vor mir. Erst als dieser von dannen zieht gibt es etwas Platz. 
Mehr und mehr graue Riffhaie finden sich ein, wenn auch nicht besonders große, max. zwischen 1,50 - 2,50m. Und auch der Adlerrochen schaut nochmal auf einen kurzen Blick vorbei. Am Ende tauchen wir über das Riff und auf. Verständlicherweise ein schöner Platz, aber meine Weltanschauungen aus den Angeln gehoben hat er nun auch nicht. 



Vor dem Mittagessen noch Blue Holes. 4-5 Löcher auf dem Riffdach die zu einer großen "Höhle" führen, die wiederum ein großes Tor ins offene Meer hat. Uns bleibt wiederum der Luxus vorenthalten alleine dort zu sein. Ein bisschen chaotisch, viele Blasen. Man wird quasi gezwungen die vorhandenen Taucher bestmöglichst in das Bild zu integrieren. Ein großer Barracuda findet sich ein, laut den Guides seine Stammputzerstation. Der Guide zeigt uns in der Höhlenwand noch einige electric clamps. Nach ein paar Metern an der Riffwand in Richtung Blue Corner strömt uns von dort das Wasser entgegen, folglich müssen wir umdrehen. Und nochmal zurück in die Blue Holes. Noch immer hat es jede Menge Blasen und Taucher. 
Zum Ende finde ich doch noch ein sehr schönes Motiv. Eine grüne Schildkröte lässt sich direkt vor mir in eine kleine Höhle absinken und gibt dort ein phantastisches Bild ab.

2. Versuch German Channel. Eine Gruppe bekommt tatsächlich ein paar Drehungen eines Mantas zu Gesicht, dann war es das aber auch schon und an der German Wall geht es zum Nachttauchgang. 
Mehr als einen Sternen-himmelstrudelwurm und ein paar kleine Schnecken und Krebse gibt der Tauchgang aber nicht her.


4.Tauchtag:
Den 4. Tauchtag starten wir zum Early Morning am Blue Corner und können das Plateau komplett frei betauchen. Es tümmeln sich Barracudas, ein Napoleon, ein lila Schaukelfisch und vieles, vieles mehr. Auch zwei Schildkröten sind unterwegs sowie die gestrigen Jacks. Die Sicht war weiterhin gut.

Dann geht es ans Sandy Paradise. Auch dort gibt es eine Mantaputzerstation, die vorweggenommen auch bei uns wieder leer bleibt. Dafür tummeln sich dort mehrere Gruppen Bigeye Jacks. Die Männchen im schwarzen Gewand, welches Sie zur Paarungszeit annehmen. 

An der Riffkante entlang geht es zurück auf 5m direkt in einen großen Schwarm Gelbflossen-Barracudas. Auf dem Riffdach tanzen wieder Hunderte Pyramiden-Schmetterlingsfische. Dicht daneben eine Tafelkoralle mit gestreiften Wimpelfischen, sowohl auf, wie auch unter ihr. Hin und wieder mißmutig einem Soldatenfisch ausweichend. Es folgt Mittagessen. 

Dann Ulong Channel (Ein natürlicher Kanal, der genau genommen keiner ist, da er inmitten des Riffs endet). Es stimmt zwar diesmal die Strömungsrichtung (einlaufend), fühlt sich am Kanaleingang aber nicht mal nach einem lauen Lüftchen an. Auf unserem Weg dorthin erwische ich eine kleine Ecke, an der ich für eine Anemone anstehen muss. Den Blick ins Blau schweifend tauchen dort plötzlich die Schemen mehrerer Grauhaie auf. Doch das erkenne nur ich und ein weiterer. Guide+Rest sind schon weitergezogen. Wir verweilen einige Minuten, da es aber auch an der Oberfläche in Strömen gießt, fehlt jegliches Licht. Mit besagtem Licht ist Ulong höchstwahrscheinlich ein landschaftlich extrem farbenfroher und schöner Platz. Im sanften Grauschleier eines Platzregens ist irgendwie der Scharm an Bord geblieben. Wir trollen uns weiter in Richtung Kanaleingang, an der es eine weitere gute Position gibt, wir aber aus unerklärlichen Gründen diese nicht einnehmen. Also geht es weiter in den Kanal hinein. Dort nimmt die Strömung Fahrt auf. Sie schießt uns an haufenweisen großen Zackenbarschen vorbei. Doch selbst die in den Höhlen wählen lieber die Flucht in die Strömung als schlicht einige Sekunden Rampenlicht zu ertragen. Weiter geht's zur angeblich weltweit größten Salatkoralle. Imposant ist Sie, ohne Sonnenlicht aber auch wenig foto- oder videogen. Die Kamera bleibt aus. Zweimal links, dreimal rechts im Kanal, dann bekommen wir noch zwei riesige Monstermuscheln gezeigt. Nice, hoch, schifft immer noch, Barbecue!!!


5.Tauchtag:
Tauchtag 5 steht gänzlich im Zeichen der Blue Corner. 
Der Early Morning blieb vollständig strömungsfrei. Somit wäre maximale Bewegungsfreiheit auf dem Riffplateau gewährleistet und jeder hat sich so seine eigenen Objekte gesucht und gefunden. 
Um zumindest etwas Abwechslung in den Tagesablauf zu bringen geht es zum zweiten Tauchgang an Dexter's Wall, unweit der Blue Corner. 



Ein wunderschön bewachsenes, leicht abfallendes Riff mit vielen Weichkorallen und Schildkröten im Minutentakt. Manche pennen, manche schrubben ihre Panzer an Hartkorallen, manche fressen. Der übliche Alltag eben.

Blue Corner zum dritten Tauchgang bot ein identisches Bild zum Ersten. 
Auch zum letzten Tauchgang bleibt es für diesen Tag eher regnerisch und bewölkt. Es stellt sich dann aber tatsächlich so etwas wie Strömung ein, und der ein oder andere graue Riffhai findet den Weg zu uns. Spektakulär wurde es hingegen nicht. 

6.Tauchtag:
Tauchtag 6 verbringen wir an Siears Corner und Siears Tunnel. "Siears Corner can be more fishy than Blue Corner" - War er bei uns aber nicht. Zusätzlich schwimmen wir auch erstmal wieder 15 Min. in Richtung der Ecke, passieren aber zumindest eine wunderschön bewachsene Steilwand mit massig Weichkorallen. Die Sicht ist ebenso bombastisch und es finden sich auch 6-10 graue Riffhaie ein.

Die Abwechslung bringt heute Siears Tunnel. Eine riesige Grotte mit einem großen Einstieg auf ca. 25-30m und dann in der Grotte leicht abfallend bis auf 50m. Der oberste Punkt des Ausgangs liegt hingegen ebenfalls bei ca. 25-30m. 
Auf dem Boden des Ausgangs bei 50m hängt ein Jackstrudel und in der Grotte selbst finden sich wieder einige electric clamps und Schnecken. Ordentlich übervölkert wird der Tauchplatz dadurch, dass wir gleichzeitig mit einem Trupp Asiaten springen (müssen). Beim austauchen finden sich wieder mehrere Schildkröten. 




Nachmittags steht wieder 2x Siears Corner auf dem Plan, wobei der erste Tauchgang davon geprägt gewesen ist, soweit von der Ecke entfernt zu springen, dass wir diese erst am Ende des Tauchgangs erreichen. Da es ebenfalls komplett strömungsfrei blieb, war es im Endeffekt auch nicht weiter tragisch. 
Denn selbst zum 4. Tauchgang stellt sich nur eine seichte Strömung ein. 
Unterhalb der Kante patrouillieren die Grauen etwas enger. Aber da dürfen wir ja nicht hin. Als sich die Gruppe vom Riffhaken löst (die Strömung ist auch bereits kaum mehr spürbar) und gen Riffdach treibt, gehen ich und mein Buddy nochmal über die Kante auf 20m. Die Haie sind mittlerweile weg. Aber die restlichen Jäger tummeln sich noch. Schon beeindruckender, aber mit 20 Leuten halt nicht machbar. 




7.Tauchtag:

Chevalier Cave:
Ein Kontrastprogramm zu den bisherigen Tauchgängen bildet der Abschlusstauchgang für Palau am Chevalier Cave. Ein Platz in unmittelbarer Nähe zum Hafen von Koror und an einem kleinen Nebenankerplatz gelegen. 

Man taucht auf ca. 5m ab und begibt sich in eine große Höhle mit insgesamt 4 Stellen zum auftauchen. Wunderschöne Lichtspiele und Gesteinsformationen, Stalagtiten die ins Wasser ragen, verleihen dem Tauchplatz etwas sehr mystisches und schenken bleibende Erinnerungen. Zum Abschluss des Tauchgangs kann man in einem kleinen Korallenfeld nach Mandarinenfischen suchen gehen. Auch jeder unserer Tauchgruppe findet einen.


 

Nach dem Frühstück brechen wir zu einer Bootstour um Palau mit Besuch eines Strandes auf, während die Crew alles vorbereitet für die Abfahrt gen Philippinen. Eine Tour die man nicht missen sollte, die Landschaft ist schlicht atemberaubend. Ein Besuch des Jelly Fish lakes fällt leider aus, da die Jellys in diesem Jahr weg sind. 


Um ca. 15:00 laufen wir gen Philippinen aus. Die beschriebene 48h-Überfahrt liegt realistischerweise eher bei 55-60h und unsere Überfahrtsbedingungen könnten bei 1m-Welle und leichtem Rückenwind nicht besser sein. Surigao erreichen wir um Mitternacht bei sternenklarer Nacht. 




8.Tauchtag:
Nach fast 2,5 Tagen Trockendock geht es zum Ende des Tages dann doch endlich nochmal ins Wasser. Gebiet gänzlich unbekannt, die Ausschreibung sprach noch von Walhaigebiet. Davon ist an Bord nicht ansatzweise die Rede. Name: Basol Island
Die Sicht ist recht mies, dafür hat es nen netten juvenilen Batfisch am Ende des Tauchgangs. Insgesamt viele Nudes und schöner, dichter Korallen- und Schwammbewuchs. Endlich wieder nass.


9.Tauchtag:
Tauchtag 9 dreht sich rund um das Gebiet von Southern Leyte. Landschaftlich ansprechend, die Sicht mit 25-30m wieder annehmbarer als am Vortag. Es folgen 2 Tauchgänge bei denen es viel auf eigene Faust zu entdecken gibt und bei denen man sich getrost vom Blauwasser lösen kann. Da auch die Guides sich im wesentlichen nicht an den Plätzen auskennen  ist auch viel eigenes erkunden gefragt. 
Einer der Guides findet beispielsweise ein Pygmäe-Seepferdchen, die angeblich ansässigen Frogfische bleiben unentdeckt. 
Dafür gibt es die unterschiedlichsten Sorten an Clownfischen und Anemonen, eine Schildkröte ist dabei und eigentlich jeder sieht etwas, dass er später im Riffführer nachschlagen muss. 



Zum Abschluss diesen Tages, bevor es ans Apo Reef weitergeht, tauchen wir an Gunthers Wall. Der Beginn liegt noch in der Sonne, der Rest leider im Schatten. 
Es gibt wieder von schönen Schwämmen und Korallen alles zu entdecken, ein Teil der Gruppe findet sogar einen Geisterfetzenfisch. Dann geht es weiter auf die 14h-Überfahrt gen Apo Island. Die weitere Überfahrt lohnt definitiv einen Abstecher aufs Sonnendeck bei sternenklarer Nacht.
 

10. Tauchtag:
Am Apo Reef geht es zum Tauchplatz Coconut Point, dem geschuldet dass der Startpunkt des Tauchplatzes an einem Fleck mit dichtem Palmenbewuchs gewesen ist. Unter Wasser hat es jetzt mal "leider" etwas mehr Strömung und dafür aber auch noch eher schlechte Sicht mit 15-20m. Im Riff gäbe es einiges zu entdecken doch mit einem kurzen Verweiler zum filmen ist der Rest der Gruppe bereits wieder fast außer Sichtweite. Noch dazu schieben die beiden anderen Gruppen von hinten in uns rein, so dass wir relativ schnell ein Knäuel von 15 Tauchern sind. Da ist der Spaß am Tg relativ schnell verflogen. Wir sichten die größte Dickkopfstachelmakrele und eine Schule mit Jacks, die ich jemals zu Gesicht bekommen habe. Es liegen überall Seeschlangen im Riff, ein großer schwarzer Frogfisch wird ebenfalls gefunden. 
Fazit: Ein Platz mit immensem Potenzial, leider aber mit stärkerer Strömung bei schlechter Sicht und suboptimaler Tauchorganisation. 





Der Rest des Tages steht ganz im Zeichen des Muck-Diving. An einem Platz Namens Zamboanguita. Mein erster klassischer Muck-Dive. Nicht die besten Voraussetzungen da ich selbst nicht weiß worauf ich achten muss und die Guides das Riff auch nicht täglich betauchen, da kann man nicht erwarten, dass sie alle Geheimverstecke der Highlights kennen. Und unser erster Drop verläuft auch wiederum nicht optimal. Boot 1 springt an der ersten Boje, wir an der hinteren die aber bis auf 30m in die Tiefe läuft. Sichtweite so bei ca. 15-20m. Also pflügen wir gen flacheren Gewässern und sind gleich wieder mit den anderen Tauchern auf einem Platz.
Dafür gibt es auch für mich den ersten Frogfisch, sogar Daumen- und nicht nur Fingernagelgroß. Es Reihen sich auch die ersten Geisterfetzenfische in mein Logbuch ein, zum zweiten klappt es dann auch bereits besser diese selbst zu finden. 
Das Urteil der Experten bescheinigt einen Muck-Dive-Platz guter Qualität, insbesondere zum Nachttauchgang explodiert das Leben und das was man findet. Frogfische in pink, schwarz, gelb und weiß, jetzt aber fingernagelgroß. Eine Aufzählung der restlichen Sichtungen würde schnell in Langeweile enden, es gab jedenfalls einiges zu entdecken während unseres 70-minütigen Nachttauchgangs. Am Ende des Tauchgangs sind meine Lampen vollgesogen von Plankton, das mich in ein blaues Leuchten umhüllt. Unmittelbar danach brechen wir auf zur 14h-Überfahrt zu den Cagayancillo Islands.




11. Tauchtag:
Bedingt durch etwas Gegenströmung erreichen wir die Cagayancillo Islands erst gegen 10:00 und der erste TG schiebt sich auf 10:30. Cagayancillo besteht überwiegend aus einer steilen Riffwand, die ab und zu mal auf ca. 50m zu enden scheint. Darüber hinaus ist Sie übersäht mit Fächerkorallen die ihresgleichen sucht. 


Man stelle sich den Gorgonienwald vom kleinen Bruder vor. Das alles auf einer Tiefe von 5m bis unter 50m, dicht besiedelt und vollkommen unberührt. Hier ist noch kein vollkommen überbleiter OWDler reingedonnert. Zwischendurch immer wieder Farne, Weichkorallen und was weiß ich noch alles. 
Sichtweiten sind bei Blick mit der Sonne hervorragend. Im Gegenlicht erkennt man jedoch deutlich Unmengen an Plankton. An diesem Platz kann man neben kleinen Pygmäen-Seepferdchen auch Walhaie sichten. Ein Pygmäen-Seepferd wurde nicht gefunden, dafür werden 2 der 4 Gruppen mit einem Walhai beglückt. Diesmal bin ich noch (wieder) in der falschen. Am Manta vorbei, am Walhai vorbei, hoffentlich entwickelt sich da kein Trend! Bei insgesamt 3 Tauchgängen bleibt es bei diesem einen Walhai. Auch sonst sind Highlights rar, die Landschaft macht diesen Tauchtag so eindrucksvoll. 


12. Tauchtag:
Weiter geht's, 9h Überfahrt nach Tubbataha. Wir beginnen am nördlichsten Punkt des Nordatolls mit den Tauchplätzen Shark Airport (weil dort so viele White Tips im Sand liegen sollen), Seafan Alley und Washing Machine die alle mehr oder weniger ineinander übergreifen. Drei weitere Boote liegen um uns herum und wir wechseln im ursprünglichen Plan die Reihenfolge der Tauchplätze, um Ihnen zumindest etwas auszuweichen. Die See ist topfeben, der Wind hat soviel Bewegung wie früher Mario Basler auf dem Fußballfeld, und die Sonne brennt alles lebende in Grund und Boden. 
Wir starten am Seafan Alley. Von der gezeigten Tauchplatzkarte sehen wir de facto eigentlich nichts, im Großen und ganzen driftet man an der Wand entlang, wenn möglich an der Riffkante auf ca. 15m, um gleichzeitig einen Blick ins Blau und aufs Riffplateau zu haben. Auch hier ist das Riff und die Wand voll mit Fächerkorallen, Farnen und Co. die Schwämme sind riesig und können durchaus auch mal mannshoch werden. In der Tiefe schwimmt hier und da ein grauer Riffhai, ohne interessiert näher zu kommen.

Es geht nachfolgend an Shark Airport und spätestens jetzt muss man wohl von einem Trend sprechen. Ich orientiere mich zu Beginn des Tauchgangs eher etwas in Richtung des Plateaus um nach Gitarrenrochen Ausschau zu halten. Das wär mal wieder was. Tja, Fehlentscheidung. Auf 35m passiert der Walhai und die Anzahl deren die auf dieser Tour noch keinen Walhai gesehen haben reduziert sich auf genau 2, der Autor dieses Textes mitten drin statt nur dabei. 
Die Wiederholung des Shark Airports steht natürlich ganz im Zeichen der Erwartung eines erneuten Walhais, der aber ausbleibt. Es hat auch etwas mehr Strömung und wir kommen bis zum Anfang der Washing Machine. Diese ist Ausgangspunkt des letzten Tauchgangs aber bei seichten Strömungen ist Schongang angesagt. Somit haben wir am Ende des Tages das gesamte Areal abgetaucht.

13. Tauchtag:
Für den folgenden Tag geht es in den Süden des Südatolls. Es startet mit zwei Tauchgängen am Vormittag am Delsan Wreck. Der Name rührt lediglich daher, dass an der Oberfläche die allerletzten Reste eines Wracks liegen und den Startpunkt des Tauchgangs bilden. 
Bereits kurz nach dem Sprungpunkt klebt eine große Schule Jacks an der Wasseroberfläche. Dann geht es mit leichter Strömung, rechte Schulter abwärts an eine kleine Ecke mit anschließend abfallender Riffkante bei ca. 40m, der Boden liegt dann wiederum bei vermutlich 60m. Da könnte ja auch mal ein Tigerhai vorbeischauen. Tut er aber nicht. Wir nehmen vorlieb mit vielen jagenden grauen Riffhaien und der restlichen Jägerkette aus Jacks, Tunas & Co. Langsam aufsteigend geht es weiter am Riff entlang, auf einem kleinen Sandplateau hat sich ein Strudel Jacks gebildet. Gut und gerne ließen sich mit Weitwinkel 3-4 verschiedene Schwarmfische in ein Bild packen. Auch hier ist die Nahrungskette von oben bis unten intakt, die Sichtweite wieder hervorragend. Nur die größten der Planktonfresser bleiben diesmal ungesichtet. Für alle, nicht nur für mich. 

Staghorn Point folgt nach dem Mittagessen und liegt in unmittelbarer Nähe zum Delsan Wreck. Kurz zuvor bin ich mit Kito (dem Sohn von Michael Christ) noch in dieser Gegend geschnorchelt und wir haben Schildkröten zuhauf getroffen. Bis zu 3 Stück unmittelbar auf einem Punkt. Alles in allem locker 10. Beim dann folgenden Tauchgang wurden Sie nur noch vereinzelt gesichtet. Auch sonst bot sich wenig spektakuläres an. Zum Sunset versuchen wir nochmal Delsan Wreck und haben zu zweit einen schönen Dämmerungstauchgang. 

Der Norden des Südens folgt am 3. Tag. Kook beginnt und ist wohl der Platz an dem man nach Hammerhaien im Blau Ausschau hält. Wir bekommen für unseren ersten Versuch nur Blau serviert, die andere Gruppe dafür 3 Hammerhaie,mit stattlicher Größe von durchaus 3-3,50m, und einen kleinen Riffmanta. Von einem wird sogar ein Tigerhai gesichtet inkl. Beweisfoto. Zum zweiten Versuch bestaunen dann auch uns die drei Hammerhaie. Mit just Malpelo im Rücken zuckt bei mir allerdings nicht einmal der Auslöseknopf, ich habe auch wieder keine optimale Position zu einem der Hammerhaie gefunden. In den Caves der Riffwand wird noch ein Ammenhai gesichtet, auf dem Riffdach findet sich ein großer Zackenbarsch, der aber genau so scheu ist wie alle anderen auch. Einen Krokodilsfisch erspäht mein Auge noch.

Mit T-Wreck verhält es sich wie mit Delsan Wreck. Der Startpunkt ist Namensgeber. Bei bester Sicht tauchen wir auf 15m an der Riffkante entlang. Ein Auge immer in Richtung Riffdach und Sandbank. Ein Auge abwärts in die Untiefen der Sulu-See. Mit etwas Strömung geht es zügig die Riffwand entlang. Ich mit mit meinem Buddy an vorderster Front und an dem ein oder anderen Punkt sind Putzerstationen für kleine Riffhaie erkennbar. An einer lässt sich sogar kurz ein großer Grauer putzen. Auf dem Riffdach begleitet uns einige Zeit eine Schildkröte und unter einer Tafelkoralle finden sich zwei spektakuläre Blaupunktrochen. Da würde man sich grundsätzlich etwas mehr Rochen erwarten. Da ist verhältnismäßig wenig auffindbar, vermutlich fehlen die sandigen Jagdgründe. Ein Schaukelfisch wird noch in der Gruppe gesichtet. 

Während ein Großteil der Gruppe den Sonnenuntergang auf der Sandbank an der Ranger Station des Tubbataha Nationalparks genießt, springe ich halt nochmal ins Wasser. Das Riff hat hier mehrere Sandbuchten die aber heimatlos ohne Gitarrenrochen auskommen müssen. Ab ca. 10-15m fällt das Riff steil ab. Wir halten uns den Großteil des Tauchgangs darunter auf. Eine schöne Szene entsteht als ein Schildkröte mitten vor einem Schwarm Jacks schwimmt. Dann ist der Tag vorbei. 

14. Tauchtag:
Schön, dass ihr meinen Bericht immer noch lest und bis hierhin durchgehalten habt! Haltet durch! Bald habt ihr es geschafft! ;-) Wir starten den nächsten Tag wieder in Kook. Ich bin der letzte der aus dem Blau zurückkehrt, aber auch ohne Erfolg. Heute bleibt blau, blau.  In einer der Gruppen wird am Riff noch ein Ammenhai und ein kleiner Mobula gesichtet. Ach und im Blau gab es beim Safety Stop dann nochmal einen gelben Strudelwurm.

Dann folgt Black Rock. Gestern haben wir ihn noch ausgelassen weil dort ein anderes Boot gelegen hat. Heute liegen drei dort. Aha. Bei einer kleineren Überfahrt zähle ich mal die Safariboote an den unterschiedlichen Tauchplätzen und komme auf 11. Darunter auch kleine oder ein Katamaran, aber es ist ne Menge los. 
Black Rock gilt als DER Platz für die höchste Chance auf Mantas. Auf dem Riffdach bei ca. 15m liegen mehrere Putzerstationen. Aber auch drei Boote liegen dort an festen Moorings, schwer vorstellbar dass sich hier dauerhaft Mantas einfinden. Dann wohl eher mal auf einen kurzen Besuch. 

Zwei Tauchgänge verbringen wir dort. Es wird sogar ein Manta gesichtet, aber auf 40m und inmitten der Strömung. Trotzdem ist auch dieser Teil des Atolls schön bewachsen und bevölkert. 
Auf 30m können einige Taucher einen Hammerhai für mehrere Minuten aus der Nähe betrachten, ich komme standesgemäß wieder zu spät. 
Mir bleibt dafür ein Ammenhai auf dem flachen Riffdach, eine Schildkröte und in der Tiefe ein Trupp Fledermausfische von ca. 50 an der Zahl. 
Abschließend gehen wir nochmal an Delsan Wreck und ich bekomme diesmal in Pole Position einen Marble Ray serviert. 



15. Tauchtag:
Bereits auf dem Rückweg liegt Jessie Beazley. Es wird spannend zu erfahren ob hier Alibi getaucht wird, um schon mal etwas Rückweg gemacht zu haben, oder ob sich auch dieses kleine Mini-Atoll im Nord-Westen lohnt. Um 18h vor dem Abflug aus dem Wasser zu sein, trotzdem aber noch drei Tauchgänge gemacht zu haben, starten wir um 5:30 in den Tag. Die Sonne erhebt sich direkt hinter eine große Wolke, es bleibt also noch etwas dunkler. 
Wir springen mehr oder weniger auf der gegenüberliegenden Seite der Strömung und ein paar Meter über dem Riffdach zieht Sie leicht ins Blau hinaus. Das dürfte wohl wenig Haiaktivität bedeuten abseits der Strömung, aber vielleicht findet sich ja etwas an einer Putzerstation ein, oder ein Walhai schwebt vorbei. Das Gebiet sieht mit seinen abfallenden sandigen Hängen auch ideal für einen Fuchshai aus. Tatsächlich bewegt sich etwas an einer Putzerstation, und ich bin auch wieder der Erste der ihn erspäht. Ein Silver Tip. Aber Licht- und Sichtverhältnisse lassen keine nahe Begegnung zu, er entschwindet wieder ins Blau. Nochmal hin und wieder zurück. Dann ist schon die Nullzeit zu Ende. 
Spannend wird es dann doch noch nach Tauchgang 2. 
Auf dem Rückweg erspähen wir einen Walhai an der Wasseroberfläche und dieser erlaubt uns, ihm einige Minuten schnorchelnd beizuwohnen. Nur dass niemand seinen Schnorchel dabei hat! 
Merke: Immer Schnorchel griffbereit! Und ich habe letztlich doch noch meinen Walhai zu Gesicht bekommen =) Der abschließende und finale Tauchgang Nr. 54 wird nochmal zum Streckentauchgang. Drei Viertel des Riffs tauchen wir ab, belohnt von einer kurzen Sichtung zweier Hammerhaie, dann geht es letztmals aus dem Wasser und kurz darauf läuft die Solitude One in Richtung Puerto Princessa aus. 


Fazit:
Ich schreibe dieses Fazit mit etwa drei Monaten Abstand zum Ende der Tour. 54 Tauchgänge in drei Wochen ist schon ne Menge Holz, selbst bei Berechnung auf Preis/Tauchgang kommt diese Tour nicht schlecht weg. Unterkunft, lange Fahrten, Essen & Co. alles inbegriffen. 
Wir sind eine tolle Truppe gewesen. Schiff, Verpflegung, Crew & Co. waren alle vorbildlich und sehr gut. Das Wetter war uns eigentlich die ganzen drei Wochen gut gesonnen und auch unter Wasser herrschten super Sichtweiten und es war eine wunderschöne Reise mit super Erlebnissen. 
Schade dass der Jelly Fish Lake leer gewesen ist und man in Oslop die Regeln mit den Walhaien geändert hat. Zusätzlich fand die Reise nicht inmitten der Manta-Saison in Palau statt, sondern am Ende und man hätte somit Glück wir deren Sichtung haben müssen. Ebenfalls kann das Gebiet um Surigao nicht als Walhaigebiet bezeichnet werden. Das hat schlichtweg meine Erwartung an Highlights so deutlich nach oben geschraubt, dass ein kleiner Teil etwas betrübt von der Reise zurückkehrte. Palau hat insgesamt auch nicht bestens performt bei uns. Wir hatten wenig Strömung und konnten uns frei an allen Tauchplätzen bewegen und so einige Dinge sehr gut erkunden. Die Hai-Action fiel dementsprechend aber auch etwas geringer aus. Normalerweise sollte dies vermutlich besser sein. In Tubbataha kann alles, aber nichts muss. Reine Glückssache. Der schlechteste/verantwortungsloseste/unsympathischste Taucher kann den Walhai haben. Die Highlights können in allen Tiefen, aus allen Richtungen und zu jeder Zeit kommen. Das nagt. Man filmt eine schöne Szene oben links und unten rechts zieht der Walhai vorbei. Und es sind große Gebiete, viel Streckentauchen ist angesagt. 
Diese Dinge sollte man sich vorher verinnerlichen, dann kann man diese Tour vor Ort bereits wesentlich besser genießen! 
Ich würde beide Tauchgebiete nicht missen wollen und Sie bleiben in Erinnerung, Tubbataha würde ich persönlich eher wieder bereisen als Palau. Und wer das Gebiet gänzlich noch nicht kennt, für den ist diese Kombi-Tour eine super Gelegenheit innerhalb von drei Wochen einen Einblick in eine Vielzahl unterschiedlicher Tauchgebiete hereinzuschnuppern =)