Freitag, 23. September 2016

#Technik: Die Xiaomi Yi 2 im Unterwassertest vs. GoPro Hero 4 Black


Vor kurzem habe ich euch die Xiaomi Yi vorgestellt. Mittlerweile ist bereits der Nachfolger auf dem Markt, schlicht die Yi 2 4k. Doch diese hat es in sich. Nun mit integriertem Display und technischen Daten, die Sie vor die GoPro Hero 4 Black schieben lassen. Bekommt Sie das auch unter Wasser umgesetzt?


Wer oder Was ist Xiaomi:
Bekannt geworden ist Xiaomi mit einem Smartphone (dem M1) High-Endgerät zu einem sehr günstigen Preis. Erst in 2010 gegründet gehört es bereits wenige Jahre später zu den TOP-3-Smartphoneherstellern. Xiaomi ist also nicht irgendeine hübsche Hülle die über eine zugekaufte Actioncam bestülpt wird, Xiaomi ist der reale Hersteller. Erste Erfahrung hat man mit der Yi gesammelt, nun folgt mit der Yi 2 der ernst gemeinte Angriff auf dem Actioncammarkt.
In den üblichen rein technisch orientierten Tests kann Sie voll und ganz überzeugen.
Wie sieht das Bild aus Sicht eines Tauchers aus? Bekommen wir hier Spitzenqualität zum Spitzenpreis? Bisher gab es qualitativ keinen Weg an einer GoPro Hero 4 Black vorbei. 


Was macht die Xiaomi Yi 2 zur Spitze?:
Die wohl wichtigste oberflächliche Verbesserung der Yi 2 ist die Videofunktion, Sie nimmt nun auch in 4K-Auflösung auf (3840 x 2160) mit 30 Bildern pro Sekunde. Je niedriger die Auflösung, desto höher die Bildrate und damit natürlich auch die Möglichkeit für Slow-Motion-Aufnahmen. Bei 1440p sind es schon 60fps, bei FullHD 120fps und bei 720p ganze 240fps. Damit lässt sich eine Sekunde Aufnahme bei 24 Frames pro Sekunde in 10 Sekunden abspielen. Das sieht besonders bei Action-Aufnahmen enorm cool aus.
Möglich macht die ganze Videopracht der neue Sony IMX377 Bildsensor mit 1/2.3 Zoll (Exmor R) im Zusammenspiel mit einem Ambarella A9SE75 Chipsatz. Die verbaute Linse hat insgesamt 7 Schichten und bietet eine F2.8er Linse mit 155° Weitwinkel. Die GoPro Hero 4 Black arbeitet hier noch mit dem A9-Chip. Der A9SE-Chip hat bereits ein verbessertes Thermomanagement und führt die entstehende Hitze wesentlich besser ab was insgesamt zu einer stabilen Leistung führt, die GoPro konnte bei längeren 4K-Sequenzen schonmal aussteigen.


Die technischen Daten nochmal im Überblick:
  • Sony IMX377 12 MP 1/2.3"  (GoPro Hero 4 Black: IMX 117 12 MP 1/2.3")
  • A9SE Chip mit optimiertem Temperaturmanagement (GPH4: A9 Chip)
  • 155° Weitwinkel 
  • integriertes Display
  • 4k mit 30 fps, 720p mit 240 fps
  • 120 fps bei 720p, 240 fps bei nur 480p
  • Akku hat 1010 mAh (austauschbar)
  • Batterielaufzeit (ca.): 120 Min.@4K/30 (GPH4: 55 Min. @4K/30 ohne Display)
  • microSD-Slot (maximal 64 GB)
  • WLAN Dualband mit ca. 3 MB/s downlad (GPH4 single und ca. 1,5 MB/s download)
  • 1400 mAh Akku (GPH4: 1160 mAh) 
  • Lens Distortion Correction (LDC) and Auto Slow Motion Videos, Timer Mode
  • Verbindung via Bluetooth zum Handy (sehr energiesparend gegenüber WLAN)
Quelle: http://z.jd.com/project/details/54911.html


Der Lieferumfang:
Für derzeit ca. 280€ bekommt man die Cam z.B auf Amazon, im Zubehör ist ein Daten-/Ladekabel  und der Akku.
Beim UW-Gehäuse gibt es das Original und mehrere Nachbauten. Als ich mir die Cam geholt habe gab es lediglich in Europa eine der Nachbauten. Gut erkennbar am Verschluss. Es gibt das Gehäuse von mehreren Herstellern und auch in verschiedenen Farben. Meines ist z.B. rot. Problem bei meinem Gehäuse ist gewesen, dass ab ca. 35m der Auslöseknopf durch den Wasserdruck vollständig nach unten gedrückt wurde. Das konnte ich lösen indem ich eine kleine Kordel zwischen Knopf und Feder gefädelt und so den Widerstand der Feder erhöht habe. Somit konnte ich das Gehäuse auch bis 40m nutzen. Aber da nehmt am besten gleich die wenigen Euros mehr in die Hand und kauft das Orignal mit dem Schiebeverschluss in den beiden Bildern unten. Dort hat es zumindest bei mir auch kein Problem mit dem Auslöseknopf gegeben:

Das Original-Gehäuse der Yi 2 4k



Das Original-Gehäuse gibt es hier auf Amazon:
https://www.amazon.de/YI-Wasserfestes-Geh%C3%A4use-Offizielle-Zubeh%C3%B6r/dp/B01EIYLKRK/ref=sr_1_5?s=ce-de&ie=UTF8&qid=1474631439&sr=1-5&keywords=yi+2+4k

Die Kamera:
Da mache ich mir jetzt nicht die doppelte Mühe. Wen Aussehen, Verpackung, App etc. sehr im Detail interessieren, der sei an das nachfolgende Video verwiesen:



Action unter Wasser:
Auch über Wasser erspare ich mir die Mühe zusätzlicher Videos, meine Szenen sind in die Tauchvideos integriert. Es gibt einige atemberaubende Vergleiche auf Youtube gegenüber der GoPro Hero 4 Black oder auch bzgl. alleinigen Überwassertests deren Qualität ich bestätigen kann. Die Bedienung des Touchscreens funktioniert hervorragend und auch die Steuerung über die App ließ bei mir keine Fragezeichen offen.
Wie verhält es sich also unter Wasser?
Da gibt es zum Einstieg den wesentlichen Nachteil gegenüber eine GoPro zu nennen. Die Ein-Tasten-Steuerung lässt es maximal zu, dass man zwischen Video- und Fotomodus wechseln kann. (Den "One-Touch-Mode" muss man im Menü aktivieren). So muss man den Startknopf kurz drücken um die Aufnahme zu starten oder ein Foto zu machen und ihn lange drücken um den Modus zu wechseln. Hält man ihn sehr lange gedrückt schaltet sich die Cam aus. Man kann also weder den Weitwinkel ändern (was bei Makroaufnahmen nicht schlecht wäre) oder die Auflösung des filmens ändern. Keine gravierenden Nachteile aber durchaus eine Einschränkung. Dann hört es aber auch mit den Einschränkungen auf und wir starten mit einem Vergleichsvideo unter Wasser zur GoPro Hero 4 Black:


Die Aufnahmen unterscheiden sich lediglich in Nuancen. Um den Bildausschnitt nicht zu beeinflussen habe ich insgesamt 4 Szene-Fenster erstellt, das ist leider etwas unübersichtlich aber verfälscht wie gesagt nicht den Bildausschnitt. Die Xiaomi trifft die Farben etwas realistischer bzw. bei der GoPro driftet z.B. die erste Szene etwas ins Grüne, das kann aber auch je nach Situation am automatischen Weißabgleich liegen. Bei der GoPro ist manchmal der Kontrast etwas stärker/besser. Allesamt Punkt wie beim nachbearbeiten mit wenigen Klicks ausgeglichen sind. Die Auflösung, das Bildrauschen und die gesamte Qualität des Bildes auf 40m Wassertiefe ist bei beiden absolut top und setzt die Benchmark. Nur dass man dies bei der Xiaomi Yi bereits zum halben Preis bekommt. Die Akkuleistung ist ebenfalls top. Angegeben mit 120 Min. bei 4k gegenüber 55 Min. bei der GoPro (ohne Display!) waren bei  mir immer alle Vergleichscams leer und die Yi war noch mehr als halb voll. Auf einer Tauchsafari hält Sie somit locker den gesamten Tauchtag durch, ohne die ständige Hektik des Nachladens bei meiner GoPro Hero 4 Black mit Display. Ein immenses Plus.
Ebenso positiv beeindruckt hat mich der automatische Weißabgleich der Cam. Wo z.B. Actionpro schon einen recht guten Tauchmodus entwickelt hat der gut zum schnorcheln geeignet ist, hat die Yi auf einer Wassertiefe von 1-3m automatisch eine echt gute Farbwiedergabe. Mit Rotfilter wird es schon fast zu kräftig. Und selbst ab größeren Tiefen unterstützt die bereits gute Grundeinstellung das Ergebnis mit Filtern. Ebenso verhält es sich mit Schärfe und Makrolinse.

Es folgt ein Video über meinen Trip nach Ägypten, alles aufgenommen mit der Xiaomi Yi 2 bei 1080p und 60 fps:



Eine feste Brennweite hat natürlich auch die Xiaomi Yi 2 und somit sind Objekte in einer Entferung von <30cm unscharf. Mit einer Makrolinse werden die Objekte wieder scharf und die Xiaomi ist bereits von Haus aus so scharf dass mit einer einfachen Makrolinse sehr gute Aufnahmen entstehen. Bei Verwendung einer 20 dpt. oder 2x10dpt. Makrolinse lassen sich sogar kleine Krebse oder Nacktschnecken wieder scharf ablichten. Die Xiaomi Yi 2 wird zum absoluten Allrounder von Walhai bis Nacktschnecke:



Es folgt ein weiteres Video aus meinem Urlaub in Portofino am Mittelmeer bei Genua das ich auch beim Actioncup eingereicht habe:



Und zum Abschluss noch zwei Videos der Xiaomi Yi 2 im Vergleich mit/ohne Rotfilter. Das erste in Ägypten, das zweite ebenfalls im Mittelmeer bei Portofino:






Im Nachhinein würde ich vermutlich bei den nächsten Videos auf 2,7k-Auflösung umstellen bei 30 fps und die automatische Bildstabilisierung einschalten. Das nimmt zwar etwas vom Weitwinkel aber derzeit stört mich bei meinen Aufnahmen eigentlich am meißten mein leichtes Wackeln :-)

Rotfilter, Magentafilter und Makrolinse für das eckige Gehäuse der Xiaomi Yi gibt es hier:
http://magic-filter.de/index.php/actioncam-produkte/rotfilter-magentafilter-makrolinse-Xiaomi-Yi.html

Fotos mit der Xiaomi Yi 2:

Anbei ein paar Fotos mit der Xiaomi Yi 2. Hervorragend funktioniert das Auslösen über die App. Ebenso klasse ist der "Adjust Lens Distortion"-Mode welcher den Fisheye-Effekt korrigiert. (siehe Vergleichsbild unten)





Bild ohne Linsenkorrektur
Bild mit automatischer Linsenkorrektur der Yi 2

Bild mit automatischer Linsenkorrektur der Yi 2

Bild mit automatischer Linsenkorrektur der Yi 2

Bild mit automatischer Linsenkorrektur der Yi 2

Bild ausgelöst über die App


Fazit:
Ich mache es kurz. Ich bin begeistert. Ab sofort wird das meine Actioncam Nr. 1 unter Wasser und die GoPro Hero 4 Black darf noch als Back-Up  mit unter Wasser :-)

Positiv:
- Preis-Leistungsmäßig unschlagbar
- Sehr gut verarbeitet
- Hervorragende Qualität der Aufnahmen 
- Phantastische Akku-Laufzeit

Negativ:
- Ein-Tasten-Steuerung schränkt Funktionalität unter Wasser ein
- Display und UW-Gehäuse muss zugekauft werden (aber günstig)

Donnerstag, 22. September 2016

#Technik: Tauchen mit der Xiaomi Yi im Praxistest - Wo positioniert sich der Einsteiger?

Mittlerweile wird man ja mit Brands aller möglichen Actioncams aus dem chinesischen Markt nur so überrollt. Beispielhaft genannt sei die SJ4000 die es in allen möglichen Namensvarianten gibt, im Prinzip ist aber immer das gleiche verbaut. Jetzt also auch noch Xiaomi. Oder doch nicht? Wer ist das überhaupt?

Wer oder Was ist Xiaomi:
Bekannt geworden ist Xiaomi mit einem Smartphone (dem M1) High-Endgerät zu einem sehr günstigen Preis. Erst in 2010 gegründet gehört es bereits wenige Jahre später zu den TOP-3-Smartphoneherstellern. Xiaomi ist also nicht irgendeine hübsche Hülle die über eine zugekaufte Actioncam bestülpt wird, Xiaomi ist der reale Hersteller.  Und nun versucht man auch der GoPro paroli zu bieten. Die Xiaomi ist mal ein erstes Statement in den Markt der Actioncams. Bereits ab 60€ zu haben und mit technischen Details die an die GoPro Hero 4 heranreichen oder Sie teilweise übertreffen. Das bedarf auch eines genaueren Blicks für uns Taucher.

Die technischen Daten:
  • 16 MP Sony Exmor R-Sensor
  • 155° Weitwinkel
  • 1080p bei maximal 60 fps, kein 4K
  • 120 fps bei 720p, 240 fps bei nur 480p
  • Akku hat 1010 mAh (austauschbar)
  • microSD-Slot (maximal 64 GB)
  • WLAN, HDMI mini, microUSB
  • 1010 mAh Akku (identisch GoPro Hero 4 Black)
  • 72 g, zwei Tasten

Der Lieferumfang:
60€ mit technischen Highclass-Spezifikationen bedürfen natürlich irgendwelcher Abstriche. Für 60€ bekommt man die Cam, ein Daten-/Ladekabel (das bei mir direkt kaputt gewesen ist) und den Akku.
Ich habe mir die Cam hier auf Ebay besorgt: Xiaomi Yi bei Ebay
Ein UW-Gehäuse gibt es bereits zwischen 8-20€. Das soll bis 40m wasserdicht sein. Da bin ich mal gespannt. Bei meinen ersten Tests im Schwimmbad gab es keinerlei Probleme aber der Verschluss ist beim öffnen häufig aus der dünnen Halterung gesprungen. Wieder reingedrückt und gut, aber für die breite Masse dürfte das ein Kritikpunkt sein. Da hapert es an der Verarbeitung, was man von der Kamera selbst nicht behaupten kann. Die ist hochwertig verarbeitet.
Ebenso nicht enthalten ist ein Display. Da man fürs tauchen das Handy nicht mitnehmen kann ist dies eigentlich ein Muss. Im Display-Set kommt dann auch gleich eine passende Rückwand für das Tauchgehäuse mit, da die Kamera insgesamt mehr Tiefe bekommt.

Ich selbst habe darauf verzichtet, da Sie mich einfach mal zum testen interessiert hat und ich hauptsächlich mit meiner GoPro Hero 4 Black filmen werde bzw. mir auch gleich den Nachfolger der Yi, die Yi 2 4k geholt habe. Und diese verfügt ab Werk über ein Display. Dort gibt es dieses Problem dann nicht mehr.
Mit Tauchgehäuse und Display ist man dann bei knapp 100 - 120€ komplett und kann gegen die GoPro antreten. Wer noch Halterungen etc. von früher hat kann sich freuen, diese passen. 

Die Kamera:
Da mache ich mir jetzt nicht die doppelte Mühe. Wen Aussehen, Verpackung, App etc. sehr im Detail interessieren, der sie an das nachfolgende Video verwiesen:




Die Firmware:
Hier könnt ihr euch passend zur Seriennr. eure aktuellste Firmware downloaden:
http://www.xiaoyi.com/update/sports?lang=de
Der Clou an der Firmware ist, dass Sie mehr oder weniger "Open Source" ist und sich ein paar findige "Bastler" schon ans Tuning gemacht haben. Denn der Chip kann deutlich mehr als Xiaomi freigibt. Ähnlich eines Mercedes-Motors, dem man ein Chip-Tuning verpasst. So kann man sich die Firmware fast individuell auf seine eigenen Bedürfnisse zuschneiden.
Laut den sehr fleißigen Usern von Dashcamtalk läuft die Kamera am stabilsten mit einer Auflösung von 2304 x 1296 bei 30 fps und einer Bitrate von 35Mbits.

Neue Firmware flashen:

Das „flashen“ der Xiaomi Yi Firmware ist kinderleicht:
  1. Die Datei Firmware_[VERSION].bin auf leere Speicherkarte kopieren. Sie sollte mit FAT32 formatiert sein.
  2. Cam mit eingelegter Speicherkarte einschalten.
  3. Die Cam blinkt vorne nun blau
  4. Die Installation ist beendet, sobald die Kamera vorne konstant blau leuchtet.
  5. Jetzt könnt ihr filmen oder fotografieren
Darüber hinaus kann ebenfalls das auf der Kamera befindliche "Skript" adaptiert werden. Es liegt schlicht im obersten Verzeichnis der SD-Karte und nimmt keine permanenten Änderungen vor. Löscht man das Skript werden beim nächsten Neustart die ursprünglichen Werte der Firmware wieder übernommen. Es kann mit dem Texteditor bearbeitet werden.
Mit zahlreichen Werten kann man sich das Bild an die jeweiligen Verhältnisse anpassen. Es gibt ein Tag-Skript, ein Nacht-Skript und zwei uns uns für Taucher erstellte Skripte. Eines ist für filmen ohne Rotfilter (mit/ohne Videoleuchte) und eines für das filmen mit Rotfilter:

Tag-Skript (Passwort: "Tag")
Nacht-Skript (Passwort: "Nacht")
Unterwasser (Passwort: "Unterwasser")

Die Xiaomi Yi im Kurztest über Wasser:
Im Foto sieht man den etwas größeren Weitwinkel der GoPro. Farblich treffen beiden Cams sehr gut meine Vorstellungen von einem schönen Bild. Auch die Detaillierung ist sehr gut, Konturen an den Wolken und Bäumen sind gut zu sehen. Das positive Fazit aus den Tests der Nachbarblogs kann ich somit bestätigen. Beeindruckend welche Leistung 60€ auf die Mattscheibe bringen. Und auch die App funktioniert hervorragend zur Steuerung über Wasser.

Foto 12 MP - GoPro Hero 4 Black
Foto 12 MP - Xiaomi Yi


Der Beschaffungsweg:
Die Kamera bekommt ihr derzeit wohl am einfachsten direkt hier:
Xiaomi Yi - Ebay

Display-Set inkl. UW-Gehäuse:
Display-Set bei Gearbest.com

Unterwassergehäuse gibt es ebenfalls auf Ebay, z.B:
UW-Gehäuse Xiaoimi Yi Ebay (60m)
UW-Gehäuse Xiaoimi Yi Ebay (40m)

Inwiefern man der 60m-Angabe trauen kann mag ich bezweifeln. Evtl. ist schlicht der Clip etwas hochwertiger und besser verarbeitet, das wären mir die 2€ wert. Die 60m würde ich damit vermutlich trotzdem nicht permanent ausreizen. Auf jeden Fall sollte ein eine eckige Linse gekauft werden und nicht die runde um mögliches Zubehör für die GoPro evtl. unter Wasser verwenden zu können.
Rotfilter, Magentafilter und Makrolinse für das eckige Gehäuse der Xiaomi Yi gibt es hier:
http://magic-filter.de/index.php/actioncam-produkte/rotfilter-magentafilter-makrolinse-Xiaomi-Yi.html
Allerdings muss man sagen, dass ich es nicht hinbekommen habe das Skript sowohl auf Tauchen mit Licht als auch auf den Rotfilter zu adaptieren. Sobald ich diesen davorgehalten habe wurde das Bild deutlich dunkler.

Die Yi unter Wasser:
Mit unserem adaptieren Tauchskript haben wir die Bedinungen auf dunkle Umgebungen angepasst. Selbst mit der starken Rauschreduzierung ist kein verwischen der Kanten deutlich sichtbar (wie z.B. bei der Actionpro X8). Da ich auch die Yi 2 mit unter Wasser hatte habe ich aus zeitlichen Gründen mich auf die Y2 konzentriert. In kurzen Tests ist die Leistung sehr ordentlich im Low-Light-Bereich. Aber wie oben beschrieben haben wir es nicht geschafft dass die Cams sauber mit/ohne Filtern arbeitet. Für farbenfrohe Videos sollte Sie das aber schon tun.

Fazit:
Die Yi schlägt in ihrem Preissegment alle Vergleichskameras qualitativ deutlich. Allerdings benötigen wir Taucher Display und Gehäuse. Zusätzlich muss man dann noch den Aufwand treiben die neueste Firmware und jeweils immer das passende Skript aufzuspielen. Service & Reparatur fraglich. Aus diesem Grunde habe ich den UW-Test auch ausgelassen und werde in kürze den Bericht zur Xiaomi Yi 2 bringen, die dann direkt ein integriertes Display hat und in den Leistungsdaten sogar vor der GoPro Hero 4 Black liegt.

Positiv:
- Preis-Leistungsmäßig unschlagbar
- Sehr gut verarbeitet
- Hervorragende Qualität der Aufnahmen

Negativ:
- kein deutscher Support. Service&Reparatur fraglich
- Qualität des UW-Gehäuses nicht hochwertig, Ladekabel direkt defekt
- Display und UW-Gehäuse muss zugekauft werden (aber günstig)

Anhang:
Komplettes Datenblatt von:
http://www.digitaleyes.de/Tests/Testbericht_Xiaoyi_Xiaomi_Yi_Motion_Camera_Actioncam/9625

Sonntag, 31. Juli 2016

#Actioncam Tutorial: Die 6 goldenen Regeln zum Filmen mit Rotfiltern

Warum sollte ich überhaupt mit einem Farbfilter filmen? 

Steigen wir also gleich mit einer Glaubensfrage ein. Manche schwören auf  anschließendes nachbearbeiten am PC, teilweise besitzen Actioncams einen sogenannten "Tauchmodus" der den Rotfilter elektronisch imitiert. Meißt ist das Ergebnis allerdings nicht zu gebrauchen. Die besseren "Tauchmodi" eignen sich noch gut fürs Schnorcheln an der Oberfläche, wo ein Rotfilter einen Rotstich verursachen würde.
Hier ist ein Beispiel eines schlecht umgesetzten "Tauchmodus" im direkten Vergleich zu einer Sequenz mit Rotfilter:




Ich persönliche schwöre auf Farbfilter, weil:
  • der Filter aus 100% Bildqualität filtert. Auf dem Chip sind es nur noch x% Qualität
  • kein stundenlanges (zusätzliches) nachbearbeiten für den WA notwendig ist
  • das Video nur noch zeitlich geschnitten werden muss und es so direkt im Urlaub  farbenfroh ist
  • der Filter einfach auf- und absteckbar ist
  • es einfacher ist Rot aus dem Bild heraus als reinzubekommen

Worauf muss ich beim filmen mit Farbfiltern (Rotfilter, Magentafilter,..) achten?

Rotfilter und/oder Magentafilter gehören schon fast zur Standardausrüstung eines jeden Tauchers der mit einer Actioncam die besten Szenen unter Wasser auf Ewig festhalten möchte. Insbesondere bei den Actioncams reicht die Qualität des Videos nach dem komprimieren auf dem Chip nicht für ein umfassendes nachbearbeiten am heimischen Rechner aus.  Ein Farbfilter hilft dabei die erlebte Farbenpracht auch tatsächlich ins Video zu bringen, oder manchmal sogar besser festzuhalten als es das Auge real wahrgenommen hat. Doch dafür ist, wie immer im Leben, auch etwas Schweiß, Fleiß, Erfahrung und Glück notwendig. Häufig ist man von gesehenen Videos mit Rotfilter begeistert und muss dann die ersten praktischen Selbsterfahrungen mit einem Deko-Bier runterschlucken. Spätestens dann erinnert euch an diesen Artikel und kramt ihn wieder hervor. Die nachfolgenden Zeilen sollen euch Schritt für Schritt insgesamt 6 wichtige Aspekte näher bringen an die ihr euch unter Wasser immer wieder erinnern solltet. Ich habe Sie die "6 goldenen Regel zum Filmen mit Rotfiltern genannt.

  • Regel 1: Bewusstes Filmen
  • Regel 2: Licht & Wetter
  • Regel 3: Sonnenstand
  • Regel 4: Deine Position
  • Regel 5: Blauanteil
  • Regel 6: Korrekte Entfernung
  • Profi-Trick: Weißabgleich 

"Das sieht ja überhaupt nicht aus wie auf dem Video das ich gesehen habe"

Klar, wenn ihr euch nicht den kompletten 60Min-Dauerfilm eures Buddys oder Vorbildes reinziehen musstet habt ihr auf YouTube, Vimeo oder wo auch immer höchstwahrscheinlich einen Zusammenschnitt der besten Szenen seines Urlaubs gesehen. Und da kommt natürlich auch nur das farbenfrohste und beste des vergangenen Tauchurlaubs hinein. Womit wir bei Punkt 1 wären:

"Regel 1: Bewusstes Filmen"

Beim Abtauchen "On" drücken und beim Auftauchen "Off" ist ein absolutes No-Go! 
Bis ihr beim anschließenden nachbearbeiten bei einer interessanten Szene ankommt, seid ihr eingeschlafen oder schon so frustriert dass ihr  auch diese löscht. Alle Cams mit Display verfügen heutzutage über eine Standby-Funktion, so dass der Akku mindestens einen kompletten Tauchgang hält. Ich schalte sie auch häufig erst dann ein wenn etwas interessantes sich anbahnt oder anbahnen könnte. Birgt natürlich immer die Gefahr dann in der entscheidenden Szene doch etwas zu spät zu sein. Aber dann hält die Cam normalerweise auch drei Tauchgänge am Tag durch.
Filmt also nur Szenen die ihr auch bewusst filmen wollt. Statische Objekte (Landschaften, Drachenkopf, o.ä.) reichen vollkommen 15-60 Sek., nur in Ausnahmefällen länger. Seid ihr natürlich 20 Min. von Mantas & Hammerhaien umgeben heißt es draufhalten, das schaut man sich auch in Jahren wieder an ;-)
Ihr wisst also nun was ihr filmen wollt, kommen wir nun zu Regel 2:

"Regel 2: Allgemeine Lichtverhältnisse und Wetter"

Hürde eins ist genommen und wir filmen bewusst nur das was auch in den Kasten soll. Dann kommen wir zu einem Punkt den wir nicht gänzlich beeinflussen können. Das Wetter. Wenn euer Buddy euch beim abendlichen Deko-Bier super farbige Aufnahmen einer Riffwand zeigt und ihr am nächsten Tag sein Ergebnis auch nachfilmen wollt, es aber bewölkt ist, dann habt ihr schon verloren. Dann bleibt sein Ergebnis für diesen Tag unerreichbar. Das gleiche gilt wenn er das Riff betaucht hat als ihm die Sonne im Rücken stand und ihr es am Abend im Schatten oder Gegenlicht betaucht, No Chance! Könnt ihr den Farbfilter daheim lassen. Dann packt die Videoleuchte und Makrolinse ein und geht auf Makrojagd.
Das gleiche gilt wenn im betrachteten Video der Walhai auf 5m vorbeizieht, er bei Dir aber auf 20m ist. Dann hast du auf jeden Fall das riesige Glück einen Walhai gesehen, und vermutlich auch gefilmt, zu haben. Aber den kleinen Wehrmutstropfen, dass er auf 20m schlicht nicht so farbenfroh sein kann wie auf 5m. Dafür fehlt insgesamt zuviel Licht. Auch hier kann man natürlich noch das Beste herausholen, wenn man die weiteren Regeln beachtet.

Denn auch bei gleichen Wetterbedingungen und Lichtverhältnissen lauern Gefahren welche die Aufnahme des Jahrhunderts beim nachbetrachten zum Reinfall werden lassen, Regel 3:

"Regel 3: Sonnenstand in Bezug auf eure Position"

Ein Beispiel:
Du hast schon wieder riesiges Glück und einen Walhai erspäht. Ihr seid auf 5m und es herrscht strahlender Sonnenschein und beste Lichtverhältnisse. Dann ist jetzt die entscheidende Frage: Wo steht die Sonne?
Für einen optimalen Effekt des Rotfilters steht die Sonne direkt über oder hinter dir und strahlt das zu filmende Objekt direkt an. Der Rotfilter kann nun seine ganze Stärke ausspielen. Je höher der Sonnenstand, desto größer natürlich auch dein Spielraum in dem du dich bewegen kannst, ohne dass du negative Effekte merkst. Ist die Sonne noch auf- oder wieder absteigend musst du mehr und mehr ihre Stellung betrachten. Der Super-Gau ist wenn das Sonnenlicht direkt in die Kamera strahlt und somit das Objekt direkt aus der Sonne kommt. Dann hat der Rotfilter praktisch nichts zum arbeiten. Nur Schwarz und Weiß. Natürlich ist die Natur zum Glück kein dressierter Affe und der Walhai macht was er will. Sollte er also aus der ungünstigsten Position kommen dann auf jeden Fall den Rotfilter abnehmen.  Durch einen hohen Kontrast könnte man später noch ein schönes Spiel der Sonnestrahlen mit dem Walhai kreieren. Im weiteren Verlauf solltest du probieren in eine Position zu kommen  in der das Licht das Objekt anstrahlt und die Sonne nicht mehr im Bild der Actioncam ist. Dann kannst du den Rotfilter wieder aufsetzen. Im folgenden Video habe ich den Rotfilter auch bei ungünstiger Position aufgesetzt gelassen. Die ungünstigen Szenen muss man dann leicht nachbearbeiten, hat aber die Szenen wenn die Silkys vom Sonnenlicht angestrahlt werden in perfekter Farbwiedergabe: 



Doch noch immer lauern weitere Fehler, Regel 4:

"Regel 4: Deine Position in Bezug zum Objekt"

Irgendwie muss Licht in den Sensor kommen. Deshalb solltest du idealerweise auf gleicher Höhe zum Objekt sein und es waagerecht filmen. Je besser die Lichtverhältnisse und je geringer deine Tiefe ist desto eher verzeiht die Cam und der Rotlichtfilter dir diesen Fehler. Abwärts filmen birgt das doppelte Risiko, dass das Bild zu dunkel wird und das mit dem Rotlichtfilter der Farbton leicht ins Grüne abdriftet. Auf einer Tiefe von 2-3m abwärts einen Longimanus oder Walhai filmen der auf 5m unter Dir hindurchgleitet funktioniert in den meißten Fällen noch, hängt aber bereits stark von der Qualität deiner Cam ab. Mit der Luxus-Version der GoPro hat man hier sicherlich mehr Spielraum als mit einer <100€-Cam.
Jetzt filmen wir mit der Sonne im Rücken und in waagerechter Position zum Objekt. Hier muss man einfach etwas eigene Erfahrung gewinnen und je nach Lichtintensität die Kamera leicht nach oben neigen (damit etwas mehr Licht in die Linse einfallen kann) oder leicht nach unten neigen (um einen Rotstich zu vermeiden). Was kann noch schief gehen? Regel 5:

"Regel 5: Immer einen Blauanteil im Bild für den Weißabgleich des Rotfilters"

Absolut unverzichtbar ist ein Blauanteil im Bildabschnitt bei Verwendung eines Rotfilters. Zumindest zu Beginn der Filmsequenz. Die guten Rotlichtfilter sind abgestimmt auf klare, blaue Gewässer. Fehlt der Blauanteil im Bild ergibt sich schnell ein Grünstich innerhalb des Bildes. Insbesondere dann wenn ich von oben nach unten direkt ins Riff filme. Die Wahrscheinlichkeit auf eine gute Sequenz sinkt nahe 0%. Deswegen sollte irgendwie im Bild immer ein Anteil Blau enthalten sein.





"Regel 6: Die korrekte Entferung zum Objekt"

Manchmal spielt auch die Entfernung zum Objekt eine Rolle, wie im nachfolgenden Video kurz zu sehen. Damit sind wir bei Regel 6. Zu Beginn sind die Gelbstreifen-Schnapper etwas zu weit entfernt und der Rotfilter verursacht einen Grünstich. Das liegt in diesem Falle daran, dass die Entfernung zu den Objekten zu groß ist und Sie eher schon im Hintergrund des Videos sind. Dort stuft der Rotfilter manche Farben bereits ins Grüne ab. Je mehr wir uns aber dem kleinen Schwarm nähern, desto korrekter wird der Farbabgleich:




"Profi-Trick: Weißabgleich der Cam austricksen"

Dies ist ein Punkt der mir beim filmen mit der Hero 4 Black aufgefallen ist. Da ich gleichzeitig unter Wasser bei nahen Objekte mit einer Keldan Videoleuchte filme verfüge ich über eine Lichtquelle die mit 5000K nahe der Farbtemperatur des echten Sonnenlichts liegt. Leuchte ich auf einen sehr nahen Teil im Sand oder Riff dann wird dieser komplett Weiß. Jetzt gehe ich sehr nah ran mit der Actioncam und der Weißabgleich wird neu gesetzt. Das funktioniert nicht immer perfekt aber hat z.B. dieses beeindruckende Ergebnis gebracht:
Man sieht zu Beginn das komplett grüne Bild. Viele Schwebeteilchen im Wasser. Mit Neusetzen des WA wechselt das Bild bereits ohne Farbfilter von grün in blau und mit dem Farbfilter kommen farbenprächtige Szenen zusammen. Ganz ehrlich, ich war überrascht wie gut der Tauchgang in der Nachbetrachtung gewesen ist :) 



So, nun seid ihr mit den 6 goldenen Regeln zum filmen mit Rotfiltern ausgestattet. Identisches gilt natürlich auch für das filmen mit Magentafiltern in grünen Gewässern. Ich hoffe ich konnte das Filmergebnis eures nächsten Tauchurlaubs zumindest etwas steigern ;-) Allzeit und überall "Gut Luft" Euer Divecooky!

 www.magic-filter.de


Donnerstag, 21. Juli 2016

#Technik: Actionpro X8 im Praxistest - Tauchen mit der Actionpro X8

###Update 12.09.2016: Hinter dem Fazit am Ende des Artikels habe ich ein Vergleichsvideo zur GoPro Hero 4 Black angehängt.

###Update 09.09.2016: Ich bin nun endlich mit der X8 unter Wasser gewesen und habe dies in meinem Bericht ergänzt. 

###Update 06.08.2016: Überwassertests mit neuer Firmware im Abschnitt:Die X8 mit neuer Firmware (21.07.2016)

###Update 01.08.2016: Es gibt wohl ein Firmwareupdate bzgl. Sättigung und Kantenschärfe (21.07.)
Das wirkt sich natürlich massiv auf meine Hauptkritikpunkte aus, ich versuche es so schnell wie möglich zu testen


In Ermangelung eines Testgerätes habe ich die 180€ selbst in die Hand genommen und mir die X8 gegönnt. Dabei sei ausdrücklich von der Bezugsquelle http://www.helmkamera-onlineshop.de unter Marcus Milani abzuraten, der notwendige Kontakt war leider sehr unfreundlich. Das aber nur nebenbei. 

Inhalt:

- Einleitendes Geschwafel
- Verbesserungen zur X7?
- Die X8 über Wasser (gegen die GoPro Hero 4 Black)
- Die X8 unter Wasser im Schwimmbad(mit Rotfilter von Magic-Filter)

- Die X8 unter Wasser im Einsatz - BDE-Tour Ägypten (Sep. 16) 
- Die X8 im Einsatz mit Rotfilter und Makrolinse
- Die X8 unter Wasser im See (gegen die GPH4 Black, offen)


Einleitendes Geschwafel: 


Die 180€ sind also investiert, und vor mir steht die X8. Leider habe ich im letzten Urlaub selbstverschuldet meine X7 geflutet und kann so keinen eigenen Vergleich zur X8 herstellen bzw. nur zu älteren Videos mit der X7. Die X7 hat sehr erfolgreich dem damaligen Platzhirsch GoPro Hero 3 Black die Stirn geboten und unter Einbezug des Preisvergleichs diesen in mancher Gesamtwertung zu Recht auch schlagen können. Damit liegt automatisch die Messlatte für den Nachfolger zumindest in meinem Kopf recht hoch. Nachfolger = besser = Herausforderung der GoPro Hero 4 Black. Daher lasse ich Sie auch tatsächlich gegen die GoPro Hero 4 Black antreten zumal ich standardmäßig mit dieser tauche und filme. Doch allein beim Blick auf den Preis mag man an einen echten Konkurrenzkampf kaum glauben. 180€ vs. 440€ (ohne Zubehör) erscheinen ein unfairer Vergleich. 

Verbesserungen zur X7?


Daher starten mir mal mit der Frage: Was ist eigentlich besser zur X7? Gestartet mit 279€ kostete die X7 zuletzt ebenfalls noch 180€. Die X8 startet preislich dort wo die X7 aufgehört hat. Allein damit wird es vermutlich schon schwierig mit einem deutlichen Qualitätssprung. Beim scrollen durch die technischen Daten fallen mehrere Punkte auf bei denen der Käufer Abstriche zur X7 machen muss. Nur eine Winkeleinstellung (135° statt 152°/120°/90°) was insbesondere für Makroaufnahmen schade ist, da wäre ein kleinerer Winkel von Vorteil. Das Tauchgehäuse verliert 10m Maximaltiefe (von 60m auf 50m), für Sporttaucher verschmerzbar und nebensächlich. SD-Karten nur bis zu einer Größe von 32GB statt 64GB, auch verschmerzbar aber ärgerlich wer bereits eine 64GB für den Vorgänger hatte. 

Beide Cams kommen mit einem echten 12MP-Grafiksensor (nicht interpoliert) von Samsung daher. Auch keine Neuerung aber im Vergleich zur Konkurrenz der X8 in diesem Segment muss es erwähnt sein, da mittlerweile fast jede Cam mit 4K wirbt und das auch mit 24 fps, und dann beispielsweise nur einen interpolierten Chip mit 5MP verbaut hat. 
Wo wir auch bei der wesentlichen Neuerung auf dem Datenblatt sind. Die X8 kann 4K mit 24fps. Bei 1080p kann Sie 60fps, bei 720 120fps. Das konnte die X7 auch. Dann gibt es noch eine 2.5k Zwischenstufe. In genau diesem Punkt muss die X8 also nun liefern. 


Weitere Neuerungen wie z.B. deutlich erweiterte Einstellmöglichkeiten bei Zeitraffer-Aufnahmen oder die Foto-Intervallaufnahme seien ebenfalls noch erwähnt. Die Akkuleistung wurde auf dem sehr hohen Niveau der X7 konstant gehalten, hier gibt es keine Abstriche.
Dafür muss aber unbedingt die aktuellste Firmware geladen werden, die erste Version hat noch einen Akkufressenden Bug.  


Die X8 über Wasser (gegen die GoPro Hero 4 Black):
In einem ersten Test habe ich die X8 und die GPH4 im Timelapse-Modus gegeneinander antreten lassen. Beide auf 12MP und alle 10 sek. ein Foto:



Die X8 versucht hier mit ihren kräftigen Farben und hohen Sättigung zu punkten. Für das Auge macht das etwas her. Doch bei genauer Betrachtung ist der Himmel und insbesondere die Wolken zu überbelichtet und nur weiß. Das Bild der GoPro zeichnet hingegen ein kontrastreiches Wolkenbild. Und auch in den dunklen Ecken führt die hohe Sättigung zu mehr Schwarzanteilen und zu geringerer Detaillierung. Hier ist der Klassenunterschied leider deutlich erkennbar, wenn auch bei der X8 kein störendes Bildrauschen oder ähnliches erkennbar ist. Die Tiefenschärfe ist gut.
Auch auf den beiden Bildern im Gegenlicht tritt das Problem des geringen Kontrastes deutlich zu Tage. Eigentlich überraschend, sollte die Cam doch in der Lage sein so etwas selbst nachzuregulieren. Dafür ist auch hier die Tiefenschärfe im nicht überbelichteten Bereich sehr gut. 


GPH4 - 12MP
Actionpro X8 - 12 MP

In zwei weiteren Tests habe ich die X8 gegen Konkurrenz aus ihrem Preissegment antreten lassen bzw. knapp darunter. Bei Aufnahmen im Garten mit strahlendem Sonnenschein verschenkt die X8 weiterhin ein besseres Ergebnis durch ihre zu hohe Sättigung. Das Bild ist allerdings schärfer. Dieser Ergebnis dreht sich komplett um bei einem Test mit recht abgedunkeltem Raum in dem ich nach 1 Min. die Rolladen hochziehe. Das Bild der X8 ist sowohl dunkel aus auch im hellen recht unscharf, besticht dafür aber mit sehr geringem Rauschen. Herabsetzen der Sättigung und hochsetzen der Schärfe im Menu brachten hier keine Verbesserung. Es wurde eher schlechter.
Die Konkurrenz-Cam bringt hier nur ein sehr verrauschtes Bild zustande. Die GoPro hingegen überzeugt mit dem Mittelweg. Ein klein bisschen rauschen, dafür aber scharf. Die Übersättigung der X8 fällt Innen nicht ganz so stark auf und im Gesamt überzeugt Sie gegen die preislich identische Konkurrenz.

Actionpro X8 bei strahlendem Sonnenschein
Konkurrenz-Cam
Die X8 mit neuer Firmware (21.07.2016)

Es wird vermutlich nicht das letze Firmwareupdate gewesen sein. Doch in diesem Update wurden zwei wesentliche Dinge angegangen:
- Korrektur von Kontrast und Farbsättigung
– Verbesserter Dynamikumfang
Die zurückgenommene Sättigung ist deutlich sichtbar im Vergleich der unteren beiden Bilder. In Dunklen Bereichen treten wieder mehr Datails zu Tage.
Insbesondere unter Wasser sollte sich dies positiv auswirken zum Beispiel in Verbindung mit einer Videoleuchte. Das Bild wirkt auf jeden Fall natürlicher wenn es auch weiterhin in den Wolken einige überbelichtete Stellen gibt.
 
Actionpro X8 nach Firmwareupdate
Actionpro X8 vor Firmwareupdate
Etwas zu kämpfen hat die X8 weiterhin bei seitlichem Lichteinfall. Die linke Seite ist überbelichtet. Wenn man sich jetzt rein unter Wasser fokussiert muss das letztlich kein Nachteil sein.
 
Actionpro X8 neue Firmware mit seitlichem Lichteinfall

Actionpro X8 mit Lichteinfall von hinten und blauem Himmel

Auch nochmal kurz gegenüber gestellt die GoPro Hero 4 Black gegenüber der Actionpro X8 bei Bewölkung und bei Sonnenschein:

Und ein paar Purzelbäume von Janosch, unserer Katze, für die X8:




Die X8 unter Wasser im Schwimmbad (mit Rotfilter von Magic-Filter)

Im ersten Schwimmbadtest kann die X8 das Ergebnis aus dem Test mit wenig Umgebungslicht bestätigen. Rauschen nicht erkennbar (zum Glück, denn wir sind ja auch auf 2m :-) ) und die krasse Sättigung fällt hier zumindest auch nicht so stark ins Gewicht. Mit Rotfilter kommen die Farben auch wieder sehr schön zurück ins Bild. Der Tauchmodus eignet sich evtl. ganz gut zum schnorcheln direkt an der Wasseroberfläche, unter Wasser würde ich jederzeit auf Filter zurückgreifen da diese wesentlich schneller ab- und aufsetzbar sind als der Tauchmodus eingestellt ist. Die leichte Unschärfe bleibt auch unter Wasser.







Die X8 unter Wasser im Einsatz - BDE-Tour Ägypten (Sep. 16)

Nachfolgend findet ihr das Video  zu meinem Trip nach Ägypten. Es ging 1 Woche auf große Highlight-Tour mit den Brothers, Daedalus und Elphinstone und dann wurde nochmal für 3 Tage von Land aus das Seegras umgepflügt und ein weiterer Tauchgang am Elphinstone Riff gemacht.

Wie schlägt sich nun die X8 unter Wasser? Die über Wasser genannten Mängel treten wie erwartet unter Wasser etwas in den Hintergrund. Da die X7 bei Tauchern sehr beliebt gewesen ist wurde hier vermutlich auch ein Schwerpunkt gelegt. Die X8 rauscht auch bei schlechten Lichtverhältnissen wenig. Die Farbwiedergabe ist sehr gut, da gibt es in der gleichen Preisklasse Cams die deutlich stärker bereits ins lila oder grün statt in tiefblau oder aquamarin abdriftet. Die Überbelichtung und die immer noch recht starke Sättigung fallen selten ins Gewicht, erst recht wenn man nicht direkt die gleiche Szene auch mit der GoPro Hero 4 Black aufgenommen hat. Negativ fällt dann doch der geringere Winkelbereich des Filmausschnitts auf, bei näheren Aufnahmen muss man teilweise schon aufpassen das große Objekte auch noch voll abgelichtet werden. Auch wird das geringe Rauschen mit einem Verlust an Schärfe bezahlt. Es macht den Eindruck als würde die X8  den Bildausschnitt digital heranzoomen denn Objekte sind bei gleicher Distanz wesentlich näher als bei Vergleichscams. Das bedeutet, dass die Schärfe eigenlich gar nicht schlechter sein muss als die einer GoPro Hero 4 Black. Aber es tritt bei der X8 doch deutlicher zu Tage. Bei strahlend blauem Himmel gibt es auch keine Wolken die überbelichtet werden könnten :)




Die X8 mit Rotfilter und Makrolinse:



Hier seien nicht viele Worte sondern schlicht zwei Videos online gestellt mit/ohne Rotfilter und Aufnahmen mit Makrolinse (+10 dpt.)
Bei geeigneten Lichtverhältnissen arbeitet die X8 hervorragend mit Rotfiltern zusammen und bringt die Farben wieder sauber zurück ins Bild. Man merkt etwas die Limitierung des Chips da ein bestimmter Bereich des Hintergrunds eher ins grün abdriftet statt ins aquamarine wie bei einer GoPro Hero 4 Black (oder auch einer Xiaomi Yi 2 4k). Aufnahmen mit Makrolinse gelingen ebenfalls sehr gut. Ohne Probleme lassen sich Drachenköpfe, Muränen und Objekte mit ähnlicher Größe scharf und gut ablichten. Die insgesamt etwas fehlende Schärfe erfordert bei kleineren Objekten wie Nacktschnecken doch etwas mehr Übung um auch Sie scharf ablichten zu können, aber nicht immer klappt das. 


Fazit: 
Die X8 steigt erst gar nicht mit der GPH4 Black in den Ring. Schade. Dem immensen Preisunterschied folgt erwärtungsgemäß über Wasser ein deutlicher Qualitätsunterschied der aufgrund des echten 12 MP Sensors eigentlich etwas überrascht. Entweder ist der verbaute Prozessor qualitativ schlechter oder das Feintuning an den Einstellungen ist schlichtweg noch nicht hochwertig. Die (für meinen Geschmack) zu starke Übersättigung bezahlt die X8 mit weichen Kanten und Unschärfe, wird dafür aber mit sehr geringem Rauschen bei schlechten Lichtbedingungen belohnt. Und das Firmwareupdate vom 21.07.16 bringt die Actioncam in die richtige Richtung.
Ein so eindeutiges Fazit gibt es folglich bei der X8 nicht. Wem die Übersättigung gefällt hat zusätzlich noch geringes Bildrauschen und muss "nur" über Unschärfe hinwegsehen. Auch das tritt nach dem Update nicht mehr so stark zu Tage. 
Unter Wasser ist erfreulich, dass die Cam wenig rauscht auch bei schlechten Lichtverhältnissen. Die Farbwiedergabe ist ebenfalls gut und der starke Kontrast macht sich nicht bemerkbar. Die Tendenz zur leichten Überbelichtung merkt man erst wenn auch die Sonne am Rande des Bildausschnitts ist. Allerdings mangelt es der X8 doch etwas an Schärfe bei der Aufnahme von bestimmten Objekten und auch der geringe Weitwinkel, in Kombination mit dem Gefühl dass der Bildausschnitt elektrisch gezoomt wird, stehen eher auf der Contra-Seite.    
Somit bleibt eine passable Actioncam die in ihrem Preissegment sicherlich zu den besseren gehört, für die Detailergebnisse sind dann die professionellen Tesberichte zuständig. Für "Das Beste oder Nichts" führt der Weg wieder zur GPH4 Black und auch einen Wechsel von der X7 auf die X8 kann ich stand heute nicht bedenkenlos empfehlen.