Sonntag, 12. April 2015

#Testbericht: Die GoPro Hero 4 Black im Praxistest inkl. Rotfilter & Makrolinse von Magic-Filter & Actionpro X7 Vergleich

Während meines 2-monatigen Ägyptenaufenthaltes habe ich einen persönlichen schwarzer Freitag erlebt. Binnen 3 Tauchgängen an Rocky Island sind mir zwei Actioncams abgesoffen. Meine Hero 3 Black beim Early Morning aufgrund eines langen Haares in der Dichtung und beim Sunset Dive meine Rolei S-50, hier ist der Grund ungeklärt geblieben, das Gehäuse blieb undicht. Da aber noch 4 weitere Wochen bevorstanden, musste Ersatz her. Die Wahl fiel auf die schon länger auf meiner Liste stehende Actionpro X7 (Testbericht hier) und die brandneue GoPro Hero 4 black.



Im Fokus steht heute die GoPro Hero 4 Black. 
Es ist mittlerweile weitläufig bekannt, dass man bei GoPro noch eine gehörige Portion Marketing und Namen mitbezahlt und zeitgleich der Lieferumfang sehr bescheiden ausfällt. Dafür setzt Sie immer wieder neue Maßstäbe mit ihren Neuerscheinungen! Klar, nachmachen ist dann billiger...

Der Lieferumfang:

Lieferumfang GoPro Hero 4
Ist bekannt mau und gibt natürlich viel Anlass zu meckern. Nur noch bis 40m Tauchtiefe wasserdicht, dazu nicht gerade vertrauenswürdig was den Schließmechanismus angeht. Rückseite für Skeleton, ein Akku, flache und gebogene Halterung und ein bisschen Adaptionspotenzial für die Ausrichtung, das war es dann auch schon. 

Tauchgehäuse GoPro (60m wasserdicht)
Wer Glück hat war bereits in Besitz einer GoPro Hero 3 und behält das ursprüngliche und bis 60m wasserdichte Tauchgehäuse und den Monitor. Die sind nämlich zur neuen GoPro Hero 4 kompatibel. Mein Gehäuse war nach Entfernung des Haars wieder dicht und auch der Monitor hat es überlebt. 
Die Akkus sind leider nicht mehr kompatibel.


Beim Einschalten der Kamera ein zeigt sich  die neueste Software-Version deutlich übersichtlicher als bei Ihren Vorgängern. Über die ehemalige WLAN-Taste gelangt man jetzt bequem und schnell zu den "Einstellungen". Der kleine Bildschirm wird  besser ausgenutzt, die Bedienung ist intuitiver und logischer, folglich gelingt die Umgewöhnung recht schnell.

Zum Einstimmen ein Film von meinem Trip nach Socorro aufgenommen mit der GoPro Hero 4 Black und zusätzlich einem Rotfilter von Magic-Filter und der Videoleuchte Luna 4 von Keldan:


Ab gehts unter Wasser:


Welche Einstellungen beim Filmen?
Die Hero 4 Black will neue Maßstäbe beim filmen setzen. Dazu muss ein doppelt so schneller Prozessor her. Erstmals ist es gelungen die so entstehende Wärme auch abzuleiten und die Power in solch einer kleinen Cam nutzen zu können. 
Flüssige 30 Bilder pro Sekunde in 3840 x 2160 Pixeln (4K) & tolle Zeitlupen mit 120 Bildern/s in FullHD kommen dabei heraus. 
Zusätzlich gibt es stark erweiterte Einstellungsmöglichkeiten wie z.B. das filmen mit "Protune". Das würde diesen Artikel aber sprengen und es gibt im Netz bereits einen sehr guten Artikel, welcher den Zusammenhang sehr gut erklärt:

http://beyond.bluewavefilms.de/gopro-protune-camera-raw-2/


Ich persönlich habe immer in 4K oder in 2,7K gefilmt mit maximalem Weitwinkel. Alternativ wäre noch auf HD umzuschwenken und mit 60 fps zu filmen für spätere Zeitlupeneffekte. Ich bin kein Vollprofi, aber das mit Adobe Premiere Elements 10 geschnittene Video heruntergerechnet auf HD auf einem 55"-TV kommt schon extrem gut :)
Da wird mancher staunen, dessen Videosystem gut und gerne das 10-fache kostet. 

Ein Problem ist etwas die Farbdarstellung des Blaus bei schlechten Lichtverhältnissen, z.B. beim Early Morning Dive. 
Durch den deutlich stärkeren Sensor ist die Lichtempfindlichkeit wesentlich verbessert worden, rauschen nimmt sichtbar ab. Aber die Farbregelung, die über Wasser z.B. Weiß gerne mal als Beige darstellt, gibt einem tiefen Blau schnell mal einen Lila-Stich mit. Das variiert dann auch nochmal sehr stark mit dem Medium auf dem man sich die Szene anschaut.
Da ist leichtes aber machbares nachjustieren mit der Schnittsoftware gefragt.
In Sachen Farbechtheit finde ich weiterhin, dass die Actionpro die bessere Figur macht, aber mit dem nagelneuen Sensor kann Sie in Sachen Schärfe leider nicht ganz mithalten.





Der Akku:
Immer wieder das viel gescholtene Problem der Hero-Serie. Ich finde den zusätzlichen Monitor im Tauchgehäuse unverzichtbar. Ich muss sehen was ich filme und ob Licht und Objekt richtig positioniert sind. 
Doppelte Leistung + Monitor zehrt natürlich am Akku, da helfen auch 10% Steigerung der Akkuleistung nichts. Hier haben Taucher aber nun endlich mal einen Vorteil, üblicherweise sind wir nicht mehrere Stunden Non-Stop unterwegs sondern haben immer eine Oberflächenpause zwischen unseren Tauchgängen. Innerhalb dieser habe ich meinen Akku immer wieder geladen, für Situationen an denen man nicht laden kann könnte man über  einen Zweit-Akku nachdenken. Ununterbrochenes filmen macht nicht nur das anschließende schneiden fast unmöglich sondern geht auch auf den Akku. Gibt es doch mal einen spektakulären Tauchgang dann reicht eine Laufzeit von >60 Min. in 4K soweit aus. Wer vorher bereits weiß, dass es ein langer Tag wird dem sei empfohlen "lediglich" in Full-HD zu filmen, das spart Akku. 
Die SD-Karte:
Vorsicht beim SD-Karten-Kauf! Ich wusste es in Ägypten nicht besser und habe meine schon teure Class-10-SD-Karte weiterbenutzt. Die Lese-/Schreibgeschwindigkeit kann da aber noch stark variieren und für Aufnahmen in 4K war Sie schlicht zu langsam (ca. 60MB/sec). Das hat häufige Abstürze und Aufhänger produziert.
Angehängt die offizielle Empfehlungsliste von GoPro, ich empfehle eine Größe von 32 GB als ausreichend:


https://de.gopro.com/support/articles/software-update-release



Der nächste Super-Gau:

Eingangs bereits erwähnt, hatte mein Gehäuse bereits eine Hero auf dem Gewissen. Nach ca. 60 weiteren Tauchgängen, zwischen denen das Gehäuse jedesmal geöffnet und wieder geschlossen wurde, kam es erneut zu Wassereintritt. Glücklicherweise war die Gummiabdeckung auf dem SD-Karteneingang gesteckt. Darauf sollte man penibelst achten!!! Es waren nur wenige Tropfen und die gesamte Cam hat das Szenario überlebt. Das Gehäuse ist nun mittlerweile 2 Jahre alt und hat einiges mitgemacht. Ist zwar kein Zeichen von richtiger Wertarbeit aber auch kein grober Qualitätsmangel. Letztlich ist die untere Halterung einfach langsam ausgeleiert und hat sich im 1/10-Bereich verschoben. Jetzt muss ich es ersetzen. 
Die Lehre: Immer alle Abdeckungen auf die Hero, dann überlebt Sie auch solch kleinere Unfälle.


Abtauchen mit der GoPro Hero 4 Black:


Aufnahmen mit Rotfilter:

Nachfolgend nochmal ein Video mit 3 Szenen welche die Actionpro X7 mit der GoPro Hero 4 Black vergleichen. Die GoPro Videos sind mit 4K-Auflösung aufgenommen, die der X7 mit 1920x1080, also das jeweils bestmögliche.     
     
Die Hero 4 Black mit AutoMagic-Rotfilter:
Ich war ebenfalls mit der GoPro Hero 4 und einem Rotfilteradapter von magic-filter.de unter Wasser. Wer die zusätzliche Investition noch angehen möchte der erhält im Flachwasser bis zu mittleren Tiefen klasse Aufnahmen.   Ägypten I: 
Ägypten II:
     
Malediven:


Aufnahmen mit Videolicht Luna 4 von Keldan:  
In unzähligen Berichten und auch in diesem haben wir jetzt haarspalterig die Unterschiede zwischen GoPro und Actionpro erörtert. Und lassen dabei das Gesamtpaket außer acht. Für Nahaufnahmen ist eigentlich nicht die Kamera das entscheidende sondern das Videolicht. Für den Nahbereich kann man getrost zu einer Cam des mittleren oder sogar niedrigen Preissegments greifen und investiert das gesparte Geld in eine gescheite Videolampe. Diese sollte zumindest einen breiten Abstrahlwinkel von >100° haben. Darüber hinaus wird es natürlich leider auch wieder sofort sehr teuer. Aber die Ergebnissteigerung steht eher im Verhältnis zueinander als die höherpreisige Actioncam. Ich war mit der Luna 4 von Keldan unter Wasser und habe dies nicht bereut. Knappe 6000 Lumen Lichtstärke und echte 5.000° Farbtemperatur (nahe des natürlichen Lichts) sprechen Bände. Aber mit 1.000€ auch weit entfernt vom Hobby-Segment. Unten Aufnahmen mit der GoPro Her 3 & 4 sowie der Actionpro X7:  


Aufnahmen mit Makrolinse +10/+20dpt.:   
Bezüglich Makro-Filmen sie auf meinen gesonderten Bericht diesbezüglich hingewiesen:
http://divecookys-tauchblog.blogspot.de/2015/04/technik-testbericht-makrolinse-10dpt.html    

 +10dpt. Makrolinse von Magic-Filter:
   
+20dpt. Makrolinse von Magic-Filter:
   
Fazit:   Die Hero 4 Black verlangt dem Käufer einiges ab. Weniger Ausstattung, schlechteres Gehäuse, stolzer Preis. Dafür bekommt man "nur" den bisher besten Chip auf dem Markt.  Klar, wer 1-2 pro Jahr abtaucht und ein paar schöne Erinnerungen mitnehmen möchte und auch daheim nicht viel nachschneidet für den reicht eine Actionpro X7 oder die Hero 3 Black vollkommen aus.  Aber der beste Chip auf dem Markt ist nun mal auch der lichtempfindlichste und schärfste. Wer darauf achtet der bekommt eben die besseren Aufnahmen bei schwierigen Lichtverhältnissen.

   
<7p>  

Montag, 6. April 2015

#Technik: Shooting Macro: Makrolinse +10dpt. mit GoPro Hero 4 Black & Actionpro X7 von Magic-Filter

Fotoexport aus Video mit GoPro Hero 4 Black (unscharf)





Fotoexport aus Video mit GoPro Hero 4 Black & Magic-Filter Makrolinse +10 dpt. (scharf)

Kurz nach Ostern soll ein weiterer Artikel zum Thema Technik meinen Blog füllen. Kurz vor Weihnachten habe ich über die Makrolinse von PolarPro berichtet, diese ist speziell für die GoPro Hero Reihe. Nun gibt es eine Makrolinse die auch für die restlichen Actioncams auf dem Markt nutzbar ist, wie z.B. Actionpro, Rollei, BeastVision, AEE, etc...

Doch nun vorerst zurück zum Sinn und Zweck einer Makrolinse:
Es klingt zunächst erst einmal suspekt. Ich kaufe mir eine Actioncam mit extra großem Weitwinkel und klipse dann eine Makrolinse davor. Bekloppt?

Mitnichten. Auch die Actioncam-Szene entwickelt immer mehr Extras wie im Fotografie-Bereich um für jedes Objekt die perfekte Ausrüstung zum Ablichten zu erschaffen (und gleichzeitig damit etwas Geld zu verdienen). Zwar ist das Einsatzgebiet gegenüber beispielsweise einem Rotfilter etwas stärker eingegrenzt doch beim tauchen hat Sie definitiv ihre Daseinsberechtigung, für Taucher die für alle Motive gewappnet sein möchten. Den Manta bekommt jeder scharf. Aber die Nacktschnecke oder den Shrimp?

Folgende Aufnahmen sind mit der GoPro Hero 4 Black, einer Keldan Luna 4 Videoleuchte und einer Makrolinse +10 dpt. von http://www.magic-filter.de gedreht worden:


Actioncams haben wenn überhaupt lediglich einen digitalen Zoom. Der Bereich in dem Sie scharfstellen ist von Werk ab fix eingestellt. Das führt mitunter dazu, dass je nach Modell die Cam erst ab ca. 30cm Entfernung ein Objekt scharf fokussiert. 

Auch ich habe beim tauchen nun schon einige Szenen erlebt, bei denen ich mir gewünscht hätte, auch sehr nahe Objekte scharf ablichten zu können. Beispielsweise ein Seepferdchen im Seegras oder eine Muräne die sehr, sehr interessiert an meinem Kameraobjektiv war. 


Nachfolgend ein paar Aufnahmen mit/ohne Makrolinse aus meinem "Trockendock": 

GoPro Hero 4 Black Foto ohne Makrolinse im Abstand von 10cm

GoPro Hero 4 Black Foto mit Makrolinse +10 dpt. im Abstand von 10cm

GoPro Hero 4 Black Foto ohne Makrolinse im Abstand von 12cm
GoPro Hero 4 Black Foto mit Makrolinse +10 dpt. im Abstand von 12cm


Aus den obigen Aufnahmen geht eine deutliche Verschärfung des Bildes im Abstand von 10 und 12 cm hervor. Nachfolgend ein Bild mit Abstand von 4cm, bei der ebenfalls eine deutliche Schärfung der Buchstaben hervorgeht:

GoPro Hero 4 Black Foto ohne Makrolinse im Abstand von 4cm

GoPro Hero 4 Black Foto mit Makrolinse +10 dpt. im Abstand von 10cm

Zusammen mit der Actionpro X7 habe ich die Makrolinse einem weiteren Praxistest in den Gewässern der Malediven unterzogen:
Die Ergebnisse können sich wahrlich sehen lassen und machen jede Makro-Szene zum Hingucker:


 
Nah, Näher, am Nähesten...! 
Wer erst einmal nah an einem Objekt gewesen ist, der will dann auch gleich noch näher ran. Unzähliges Makroleben auf den Malediven schreit geradezu danach. Der Magic-Filter-Adapter mit Makrolinse beinhaltet den Vorteil z.B. eine weitere Makrolinse mit +10 dpt. auf die bereits vorhandene aufzuschrauben. Nachfolgendes Video ist mit diesem "Doppelpack" gedreht worden:



Fazit: 
Sinnvolles Equipment, insbesondere wenn die Tauchreise in die Welt der Makros geht. Und zu einem Preis von ca. 40€ im Vergleich zu Makrolinsen aus der Fotografie auch noch durchaus vertretbar und erschwinglich. 
Allerdings kann man die Makrolinse nicht gleichzeitig mit einem Rot- oder Magentafilter benutzen. Dazu gibt es bei Magic Filter einen weiteren Adapter. Bei Makroaufnahmen im Nahbereich sollte aber sowieso eine Videoleuchte eingesetzt werden statt eines Filters. Dieser hat seine Daseinsberechtigung bei Landschafts- und Objektaufnahmen in weiterer Entfernung. 
Vorteil des Magic-Filter-Makroadapters ist es, dass man durch aufschrauben einer zweiten Linse einen Effekt von +20dpt. erreichen kann. Oder jeden anderen beliebigen  Näherungseffekt.
Der Adapter inkl. Linse ist erhältlich unter:
http://www.magic-filter.de