Montag, 21. September 2015

Reisebericht Kap Verden

Ziel:           Kap Verden
Tauchregionen:  Sao Vicente / Santiago
Tour-Operator:  Privat / nicht genannt
Reisezeitraum:  03.01. - 18.01.2015

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Die Anreise:
 
 
Es ist erst der dritte Tag im Jahr 2015 und die TAP schreibt bereits wieder eine ihrer berühmten Unfähigkeitsgeschichten.

Der ursprüngliche Plan: Nachdem drei Wochen an der Wasseroberfläche ja auch wahrlich genug sind, sollte wieder Stickstoff ins Tiefengewebe eingelagert werden.

2 Wochen Sail&Dive auf einem Katamaran an den westlichen Inseln der Kap Verden.

Startpunkt ist Sao Vicente. Um allerdings dorthin zu gelangen ist die TAP nahezu unumgänglich, wie auf den Azoren. Nachdem ich mir ja eigentlich vor zwei Jahren geschworen hatte nie wieder TAP zu fliegen ist mir bewusst, dass ich mich mit dem zweiten Mal TAP binnen 6 Monaten vollkommen unglaubwürdig mache. Und das wusste wohl auch die TAP und setzte uns auf den Flug von Lissabon nach Sao Vicente anscheinend einen Trainee ins Cockpit. 


Kurz vor der Landung dachte ich mir noch:
"Na das lief doch jetzt zweimal nacheinander recht reibungslos mit der TAP". Klatsch! Das hatte das Schicksal gehört! Und mitten im Landeanflug startet unser Trainee wieder durch und kann angeblich wegen schlechter Sicht nicht landen. Wie wir später erfahren das einzige Flugzeug an diesem Tag. Ungeklärt bleibt auch wieso kein erfahrener Co-Pilot an Bord ist und die Maschine im 2. Versuch landet. Es geht also weiter nach Sal wo bei mindestens ebenso schlechter Sicht gelandet wird. Nachfolgend eröffnet man uns, dass es weder die Möglichkeit gibt später nach Sao Vicente zu fliegen, noch gibt es vor dem 17.(!) einen freien Flug von Sal nach Sao, Hotels sind alle voll auf Sal, Fähre fährt auch keine. Dass uns der Kat in Sal abholt ist leider ebenfalls keine Option. Und so bleibt nach einigen weiteren chaotischen Stunden u.a. mit Gepäckidentifikation & Passagieren die trotzdem auf Sal bleiben, nur der Rückflug nach Lissabon um es am nächsten Morgen erneut zu versuchen. Um 1:30 nachts erreichen wir dann endlich das Hotel. Zumindest das Ende des Tages und der darauf folgende Morgen sind von der TAP ordentlich geplant, um 08:00 sitzen wir im nächsten Versuch nach Sao Vicente.

 


Und in der Tat, wir schaffen es. Bei mindestens identisch schlechter Sicht nehme wir Kurs auf die Landebahn die nur knapp hinter einem Hotelstrand und hinter dem Meer beginnt. Wohl besser dass der Trainee einen zweiten Versuch unterlassen hat. Die Einreise geschieht problemlos aber gewohnt langsam, Visa kostet 25€ und ist am Ende doch nur ein Stempel. Mit drei vollgepackten Taxen Marke Ururopas Mercedes geht es die 10 Min. in Richtung Marina, die übrigens von einem Deutschen gebaut wurde. 
Der Katamaran Typ Salina 48 ist angemessen groß und verfügt für einen Katamaran über recht viel Platz. Den restlichen Tag streunern wir etwas durch die Stadt und um 17:00 ist Sicherheitsbriefing. Roberts Frau Petra, die eigentlich am Samstag mit unserem Flieger zurückgeflogen wäre, fliegt wieder nicht mit zurück, der Flieger ist voll. 


Geplant ist am nächsten Tag direkt in den Süden nach Santiago zu segeln, ca. 200 km und um die 15h Fahrtzeit. 
 


Der nächste Morgen beschenkt uns allerdings direkt mit feinstem englischen Nebel, und Regen gesellt sich auch noch dazu. Azoren 2012 sind plötzlich wieder omnipräsent. Dann muss R.M. aus A. plötzlich noch sein VISA verlängern und es verzögert sich weiter. Wir nutzen die Zeit um den Katamaran mal gründlich zu putzen. Gegen 12 laufen wir dann doch aus in Richtung Bucht Saint Pedro, die direkt vor der Landebahn des Flughafens liegt mit einem Zwischenstopp am Tauchplatz SV06. Es bleibt bei englischem Nebel. Wassertemperatur 23 Grad.


Gute Sichtweiten von 15-25m, tauchen wir an einem sehr fischigen Platz mit schwarzen Nacktschnecken, Soldatenfischen, Trompetenfischen. Schöner Drachenkopf

2. TG: 2 Stachelrochen, Sepia, viele Muränen, Einsiedlerkrebs, Schlangenaal.
 



Abends gibt es guten Fisch, mit leider ein paar Gräten zuviel für mich. Nachttauchgang fällt aufgrund einer beginnenden Grippe besser flach. Am nächsten Morgen muss R.M. aus A. sein Visum noch fertig machen (bzw. zumindest bezahlen damit er den Nachweis hat) und wollte gegen zehn zurück sein. Wir versuchen einen Wiederholungstauchgang in der Bucht von Pedro. Starker Ostwind verursacht auch stärkere Strömung aus Osten. Noch dazu komme ich nicht runter, das linke Ohr macht nicht mit. Fotografieren ebenfalls so gut wie unmöglich. Nach 20 Min. ist Schluss. Und R.M. aus A. hält die nächste Überraschung für uns bereit. Ohne Entschuldigung, Erklärung oder sonstiges ist der neue Plan seine Familie nach Santiago mitzunehmen. Das heißt zurück in den Hafen und erst die Drei abholen. Mit VISA und seiner Familie haben wir jetzt dann schon 2 Tage Verspätung. Bei ca. 15-20 Knoten Wind aus Nordosten kommen wir mit ca. 7-8 Knoten vorwärts. Dem Wind entsprechend sind die Wellen. Bei halber Welle schaukelt es arg und gegen Abend ist mein Magen besiegt. Während der Nachtschicht geht es ebenso weiter. Ich bin besiegt. Krank, Magen im Arsch, schlecht gelaunt sind wir gänzlich auf dem Niveau der Katamaran-Tour aus 2012. 

1. Tauchtag:
Wir erreichen Tarrafal auf Santiago im Morgengrauen, nach einer "Traumüberfahrt"! Na dann..

Die Familie endlich abgeliefert der erste Hoffnungsschimmer, tatsächlich lässt sich die Sonne mal blicken. Nachdem ich die letzte Schicht nochmal hatte bin ich im Morgengrauen wieder zurück in die Koje zum schlafen. Magen beruhigen, Grippe vertreiben, Hoffnung tanken. Glücklicherweise strahlt die Sonne direkt durch die Kojenluke in mein Gesicht. Erste Energie kehrt zurück, der Schleim sitzt dennoch tief.

Eine Runde Loratadina Basi und was gegen Grippe und wir starten den Tag. Vom Hafen starten wir in die Ziegenbucht. Ich lasse den ersten Tauchgang sausen. Zwar auf dem Weg zur Besserung, aber lieber abwarten. Ich öffne stattdessen meine erste Dose Ravioli. Die Hoffnung dass es nun endlich besser wird. Den Tauchgang auszulassen war zumindest mal goldrichtig. Nach 30 Min. sind die anderen wieder aus dem 16 Grad kalten Wasser gekommen, ohne nennenswerte Sichtung.


Die Ziegenbucht versprüht nun erstmals Urlaubsfeeling. Sonne, schöne Vegetation, im Hang kraxelnde Ziegen. Fein. Auch die Grippe ist dank Nasenpray und sonstiges Drogen auf dem Rückzug.

Zum zweiten Tauchgang steht eine Höhle an. Das Wasser etwas grünlich steigen wir in ca. 10m Tiefe hinab in die Höhle. Nach einigen Metern muss man bis auf 3 Meter hinauf um dann wieder auf ca. 20m hinabzusinken. Das machen die Ohren und die Stirn schon deutlich schwerer mit. In der Höhle sind auch wieder überall gelbe Schwämme, Trompetenfisch, und ein bisschen weiters Fischzeug.


Zum Ausgang geht es dann wieder etwas nach oben und das Wasser ist schnell wieder grün. In einer linken Spalte sind einige Trompetenfische und die üblichen kleinen Rifffischschwärme, Wasser 23 Grad.



Am Abend ist dann erstmals eine Verbesserung der Gesamtsituation in Sicht. Wir grillen in der Ziegenbucht. Schönes Lagerfeuer, Kat und Vulkan von Fogo bei Sonnenuntergang. Atemberaubender Sternenhimmel in einer wahnsinnigen Klarheit. Mit unserem kleinen 5PS-Zodiacchen geht es dann zurück. Nach der Rückkehr steigt der Vollmond hinter den Bergen auf, und verstärkt die Konturen der auf dem Bergkamm wachsenden Bäume. Einfach Hammer. Der erste Tag der in der Gesamtbenotung nicht mit einer 5 oder 6 endet. Die Nacht über kann ich sogar mal halbwegs schlafen, da Zimmernachbar Sägebrett oben pennt. 

2. Tauchtag:
Am nächsten Morgen setzt die Erkältung mir einen weiteren Schritt zu. Jetzt hängt auch Schleim in der Lunge.

Wir fahren ca. 40 Min. südlich zum nächsten Tauchplatz, vor Vila Nova. Steilwandtauchen mit der Boje. Michael und ich bleiben zunächst erkältet draußen. Die anderen springen hinein und während des Wartens frischt der Wind weiter auf. Auf dem offenen Meer tobt der Bär. Weiß wohin man sieht. 36 Knoten Spitze Windgeschwindigkeit. Kaum ist die erste Gruppe zurück lässt sich ein Mobula an der Oberfläche blicken. Tja, knapp zu spät. Michael und ich gehen dann doch tauchen. Zu zweit mit der großen Boje. Es geht hinab an die Steilwand bei ca. 15m Sicht. Guter Bewuchs. Fischschwärme, so weit ein schöner Tauchgang. Bis wir um die Ecke gedrückt werden, die Strömung Fahrt aufnimmt und wir merken dass die Boje sich in der Wand verfangen hat. Zum Glück schaue ich genau in diesem Moment zu Michael und kann so direkt den Rückweg zur Steilwand antreten. Und dann müssen wir uns weiter vorhangeln zur Boje. Endlich befreit rutscht mir wieder ein Stück weg und verfängt sich erneut. Die Strömung schiebt uns weg. Hastig und in letzter Sekunde löse ich die Schlaufen um mich herum. Die ganze Aufregung und die Boje haben uns mittlerweile an die Oberfläche gezogen. Ich schwimme vor, löse sie, und wir tauchen wieder ab. 70 bar Restdruck, das sagt alles. Wir beenden den Tauchgang in 5m Tiefe nach weiteren 10 min. An der Steilwand hatte es noch eine große Dickkopfmakrele. Im Grünen dann nichts mehr. Der Mobula bleibt weg, obwohl wir ja eigentlich genug Blasen geworfen hatten. 

In der Bucht bleibt der Wind frisch, doch wenigstens scheint die Sonne. Den zweiten Tauchgang lasse ich aus, seit dem ersten Tauchgang habe ich auch leichten Druckschmerz in einem Zahn. Am identischen Tauchplatz wird eine Höhle, Blue Hole genannt, betaucht. Vorweggenommen letztlich ein wirklich schöner Tauchplatz auch wenn ich ihn jetzt noch auslasse. 


Den dritten Tauchgang machen wir gegen drei Uhr direkt in der Bucht. Auf 10m sandigem Boden, dann folgte in der Nähe des Ankerseils ein kleiner Drop-Off auf 25m. Wieder gut bewachsen, alles an Riffleben da. 
Viele Seespinnen, Muränen, Kugelfische, kleinere Schwärme an Fisch. Ein großer Schlangenaal. Auch wieder um die 23 Grad Wassertemperatur. Zahn tut weiterhin weh, Druckausgleich geht nur so halb. Ich quäle mich eher durch das Wasser als sonst irgendwas. Naja. Nachttauchgang kann mir gestohlen bleiben. Wir kochen Nudelpfanne. Um zehn geht es in die Koje, stündlich weckt mich das Sägeblatt neben mir. Dann vermeine ich Bewegung auf dem Deck zu hören doch es ist nichts. Nun bin ich wach, und höre dann Gas strömen. Na herrlich. Glücklicherweise ist es nur eine Flasche die sich selbst geöffnet hat. Letztlich war es das dann mit schlafen. Ich bin durchgängig wach seit 2 Uhr.

Tauchtag 3:

Wir bleiben auch diesen Tauchtag in der Bucht von Vila Nova. Tauchgang 1 bleibt wieder unspektakulär bis auf einen kleinen Baby-Mobula der an uns vorbeiflappt. 10m beträgt meine maximale Tiefe, darunter platzt mir gefühlt der Zahn. Naja, für den Mobula reicht es. Filmen geht nicht, da wir alle an der großen Boje hängen und uns nicht wirklich frei bewegen können.

Da ich gestern das "Blue Hole" nicht machen konnte entscheiden wir uns es heute zu machen. Wieder geht es nur unter Schmerzen nach unten. Allerdings etwas besser und tiefer. Mitten im Gespräch zwischen mir und Michael an der Steilwand über meine Schmerzen und dass es nur so lala geht deutet er hinter mir ins Blaue. 
Ein großer Mobula bahnt sich seinen Weg zu uns und dreht einige Pirouetten bevor er uns wieder gen Blau/Grün verlässt. Es geht doch! Und weiter geht's an der Steilwand. Eine Schule von ca. 15 Jacks, erneut die große Dickkopf-Stachelmakrele und weiterhin große Mengen an Kleinfisch bei guter Sicht bringen einen schönen Tauchgang bis dato. Auch das Blue Hole ist cool. Von 20m geht es schräg in das Riff hinein nach oben bis an die Wasseroberfläche.
 Oben vielleicht noch 3x3 Meter. Auf dem Weg nach oben mit einigen Verästelungen in denen große Langusten sitzen,Krebse ebenfalls.
Dann geht es wieder runter und weiter. Wieder kommt ein Mobula rein. Um die Ecke nimmt nehmen wir wieder Fahrt auf. Kurz zeigen sich 5 Mobulas Michael und Jens, bis Sie mich verständigt haben sind Sie weg. Mit einer der besten Tauchgänge bisher. 


Zum dritten Tauchgang passiert ein folgenschwerer Fehler. Wir fragen R.M. aus A. nicht ob er mittauchen möchte, sondern innerhalb der Dynamik entsteht es, dass wir als Gruppe zum tauchen gehen und R.M. aus A. nur kurz fragen ob er fertig die Flaschen füllt (1 war es noch). Eigentlich dachten wir ihm damit einen Gefallen zu tun. 

Ich gehe mit Jens und Ruben unter Wasser, direkt wieder vom Ankerplatz weg in Richtung kleiner Drop-Off. Diesmal das Makro im Schlepptau bekomme ich einige schöne Bilder geschossen. Das Riffleben ist wieder gänzlich vertreten, und auch das Boot finden wir wieder zurück. Beim abtauchen kommt uns schon R.M. aus A. entgegen. Am Abendessen nimmt er nicht teil, sondern verzieht sich nur in seine Koje. 
Es wird erstmal ein sehr lustiger Abend mit Ruben und Rupert beim "quartern". Wir finden das Bier und Sprite-Lager und haben eine Menge Spaß. Der dann wieder jäh unterbrochen wird von R.M. aus A. der sich um 10 aufregt dass wir noch wach sind und trinken würden. Und uns fragt ob wir den morgigen Tauchgang auslassen wegen des Alkohols. Wir würden ja morgen an den besten Platz für Hammerhaie fahren. Um halb elf gehen wir dann schlafen. 

Am nächsten Morgen entbrennt wieder die Diskussion ums tauchen wegen dem bisschen Bier. R.M. aus A. bittet Michael zum Gespräch. Dort kommt dann das eigentliche Problem zu Tage, dass wir ihn gestern nicht gefragt haben bzgl. Tauchen.


Also kommen wir doch mit. Zunächst geht es aber eine weitere halbe Stunde gen Süden. Landschaftlich ähnlich zu Guadalupe passieren wir kahle Felswände mit beeindruckender Höhe. Die Sonne strahlt, eine schöne Landschaft. Der Tauchplatz liegt am Kap einer Halbbucht die wie ein Arena wirkt und die Wand ist teilweise vollgeschissen von den Möwen. Genannt Zoobucht.

Die Sicht ist sehr bescheiden und beide Gruppen sehen im ersten Versuch nichts. Nur von der Oberfläche erkennen wir vor dem ersten TG zwei Baby-Mobulas vorbeifliegen.

Zweiter Anlauf an einem kleinen Fels, etwas in Richtung Bucht und dann ins Blaue hinaus. Gruppe R.M. aus A. sieht wieder nichts. Lolle, Micha, Rupert und ich bleiben an diesem Fels und umrunden in. Schöne Fischschwärme, Nacktschnecken an einer kleinen Steilwand. Ein schöner Tauchplatz. Dann machen wir noch einige Meter im Blau und werden belohnt. Ein Blue Marlin segelt kurz vorbei. Möglicherweise der Erste und auch letzte meiner Laufbahn. Cool! 

Zum dritten springen wir einfach in die Bucht zum dümpeln. 20m Tiefe. Und sofort ist bei mieser Sicht ein großer Hammerhai von 3m Länge anwesend der sogar nochmal kehrt macht und zu uns zurückkommt. Der Rest des Tauchgangs ist nicht weiter zu erwähnen.

Es bleibt alkoholfrei und somit auch relativ spaßbefreit am Abend. Die Erkältung befindet sich keinesfalls auf dem Rückzug.


Tauchtag 4:
Nächster Morgen, die nächsten beiden Versuche am SD22. Es bleibt leer. Bei guter Sicht driften wir die Wand entlang. Akzeptabler Landschaftstauchgang ohne besondere Vorkommnisse. Nummer zwei weiter südlich an einem Platz mit einer Boje die bis auf 50m herunter ragt. Baixa da Rincon. Angeblich vergleichbar zu Ambrosia. Paar Rainbow-Runner und dann kommt für 5 Min. ein Mobula der den Tauchgang rettet. Zwei Wahoos zum Abschluss, das war es. Wir machen unseren letzten Tauchgang an einem Kap etwas weiter südlich. An Sant25. Sehr schöner Landschaftstauchgang bei locker 30m Sicht. Einige Überhänge zum eintauchen mit viel Fisch. Den Nachttauchgang lasse ich aus. Es werde einige schöne Schnecken und Seehasen gesichtet, auch ein grabender Schlangenaal. Hat sich gelohnt, bei mir fangen aber bereits wieder die Zahnnerven an zu schmerzen. Wir ankern in der Kesselbucht.


Tauchtag 5:



Der nächste Tag beginnt wieder mit dem Rückweg gen Norden und einem Tauchgang an einer geilen Steilwand mit Mobula ganz nah.


Noch einmal das Blue Hole vor Villa Nova. Extrem viel Fisch. Schwärme an Drückern, Barben, Striemen, Barsche. Super im Hole, sogar mit Ammenhai. Langusten und Garnelen sind ebenfalls zugegen. Um die Ecke hat es in der Bucht gerade nochmal 19 Grad. Brrrr.... Ein Mobula kommt doch nochmal vorbei, bleibt aber etwas auf Distanz.

Es folgt ein Platz mit viel Strömung und schlechter Sicht.

Nochmal die Höhle in der Ziegenbucht mit Langusten, bärtigem Fisch und viel Fisch auf der Ausgangsseite. Manta/Mobula in der Bucht an der Oberfläche. 

Dann motoren wir gen Norden in Richtung Taraffal. Das mit dem Propeller hat sich dann auch erledigt. 2h brauchen wir mit dem einen Motor. Wir übernachten in Taraffal. Um 3 Uhr stechen wir in See in Richtung Saint Pedro. Bei beständigen 20-30 Knoten Wind machen wir zwischen 8 und 10 Knoten Fahrt. Binnen der ersten 6 Stunden haben wir bereits 50 Meilen der insgesamt 120 Meilen zurückgelegt. Die Welle ist natürlich wieder dementsprechend und knallt steuerbordseitig aufs Boot. Jeder wird mindestens 1 mal gut weggeklatscht von einer Welle. Team Superbock hat von 9 bis 12 Schicht. Und ich bekomme bereits nach 5 Min. 'ne saubere Welle vor den Bug und kann mich direkt umziehen gehen. Wir halten den Schnitt und bringen uns bis 12 Uhr unter 50 Seemeilen heran an unser Ziel. 
Die Sonne scheint, auch wenn man davon nicht viel mitbekommt. Hat man keinen Dienst hängt man irgendwo in einer Ecke und wartet bis die Meilen weniger werden. Um 5 übernimmt Team Superbock zur letzten Schicht. Land ist langsam in Sicht. 

Ein Delfinchen sehen wir noch hopfen. Einen weiteren Zwischenfall mit R.M. aus A. lasse ich hier zensiert. Um 6 erreichen wir Saint Pedro. Schneller geht's eigentlich nicht. Die Wellen gehören halt leider dazu. Es gibt endlich mal wieder Nudeln und R.M. aus A. ißt alleine draußen, er braucht keinen Nudelgestank. Team Superbock bespricht noch ein paar Geschichten aus der Vergangenheit und bricht nach Fertigstellung des Brotes seine Zelte ab um schlafen zu gehen. Es windet wie Sau in der Bucht vor der Landebahn. Auch am nächsten Morgen. 
Wir tauchen in zwei Gruppen. Ich beginne mit Jens und Ruben. Lediglich 21 Grad, leichte Nordost-Strömung. Der beste Ort war eigentlich direkt unter dem Boot. Dort hatte es den meisten Fisch. 
Ich finde eine kleine Baby-Schildkröte, die sich aber sofort beim anschalten des Lichtes fluchtartig verpisst. Noch ein paar Muränen, Drachenköpfe und auch wieder einen Gabeldorsch (Schlangenfisch) der direkt vor zwei Muränen lag. Stachelrochen leider keiner. Aber zumindest zweimal das Boot wiedergefunden bei Max. 10-15m Sicht.

Wir gehen ein zweites Mal ohne besondere Vorkomnisse aber es entstehen noch ein paar schöne Bilder.


Dann geht es weiter zur Containerbucht. Auch ganz netter Tauchgang, mit einem Knurrhahn ganz kurz. Ich lasse den Nachttauchgang dort aus, auch dieser hätte sich gelohnt. Zwei zutrauliche Knurrhähne, eine fressende Sepia, einen 1,50m Trompetenfisch. 

Der letzte Tauchtag steht an. Es hat weiter aufgefrischt und der Wind geht kräftig böig. Vor der Bucht von Saint Pedro tauchen wir am Kap unter dem Leuchtturm. Mit einer größeren Einbuchtung die sich ca. 40m in den Fels hineingräbt. Bekannt viel Schwarmfisch bei mäßiger Sicht und noch mäßigeren 19 Grad Wassertemperatur. Die letzten Meilen müssen wir zurück durch den Kanal nach Mindelo. Den Katamaran klatscht es nur so durch die Wellen. Die Ankunft in Mindelo lässt auf den Abflugtag hoffen. Strahlend Sonne und gute Sicht. Aber weiter kräftiger Wind. 
Dann wird die verlorene Feierei nachgeholt. Bis morgens um 5 sind wir unterwegs und erleben denkwürdige Ecken in Sao, Einzelheiten bleiben besser aus.

Den Tribut zahlen wir selbstverständlich am nächsten Morgen. Um zwei geht es dann zum Taxi und ab Richtung Lissabon. Noch nie habe ich mich derart gefreut einen TAP-Flieger zu sehen, als dieser in Sao landet und somit klar ist, dass wir auch zurückfliegen können. Eine Übernachtung in Lissabon später geht es auch morgens fast pünktlich weiter nach Frankfurt.



Lange musste ich an diesem Fazit feilen um die richtigen Worte zu finden. Stellen wir das tauchen voran. Das hat mir gut gefallen. Bessere Sichtweiten als erwartet, teilweise bis 40m Sicht. Viel Schwarmfisch, wenn auch alles kleine Fische, und dazu ein lebendiges Riffleben. Die Wassertemperaturen mit 19-23 Grad schon recht kühl. Auch hatten wir recht viel Glück mit Großfischsichtigungen wie Mobulas, Blue Marlin und Hammerhai. Wenn auch alles immer recht kurz. Die zweite Gruppe an Bord hatte schon deutlich weniger Großfischsichtigungen. Die Jahreszeit war sicherlich auch nicht die Beste, wir hatten durchschnittlich viel Wind. Was uns auch zum Kern des Problems überführt. Die Tour war letztlich privat organisiert. Kassiert hat er wie ein Veranstalter. Dass wir keine Gäste an Bord sein werden war klar. Aber nicht einmal als Team. Die Reinkarnation Ludwig des XIV versprühte portugiesischen Galeeren-Charme. Er ließ jeden deutlich spüren dass der einzig unfehlbare an Bord vor einem steht. Gegen Ende der Tour hatte keiner mehr Lust irgendetwas zu machen, man wurde sowieso angemeckert. Das hat leider nicht zusammengepasst. Eine lehrreiche Erfahrung.



Die beiden Überfahrten zum segeln waren für echte Segler sicherlich ein Vergnügen. Aber es geht ruppig zur Sache. Auch der Katamaran war geräumig und funktional gut ausgestattet. Und trotzdem wird es niemals eine Wiederholung in dieser Konstellation geben.





Montag, 7. September 2015

#Reisebericht: Deep South Maldives - von Kooddoo nach Male

Ziel:           Malediven
Tauchregionen:  Deep South - tiefer Süden
Tour-Operator:  Tauchertraum / MV Virgo
Reisezeitraum:  14.03.-29.03.2015

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Malediven 2014 - Deep South




Die Anreise:

Nur zwei Wochen trennen diese Reise von meinem letzten Trip mit Tauchertraum (Socorro). Nach zwei Wochen extrem harter Arbeit steht der nächste "Tauchertraum" vor der Tür, es ist ja auch bereits wieder dringend Zeit für eine Erholung! 
Diesmal geht die Reise gen Osten. Zur Hauptsaison erwartet uns die MV Virgo der Constellation Fleet zu ihrer Deep-South-Tour durch das Malediven-Archipel. Auf dem Plan und im Fokus stehen die unzähligen, stark durchströmten  Kanäle mit ihrer magischen Anziehungskraft auf Großfisch. Wir begleiten den 14 Tage dauernden Rückweg. Das bedeutet unserem Direktflug schließt sich ein Inlandsflug nach Kooddoo an. Wir tun mal wieder etwas für das Vaterland und Fliegen mit der Ferienklitsche Condor. Dankenswerterweise konnten sich die Piloten am Abflugtag dazu durchringen zur Arbeit zu erscheinen. Schön, wir fliegen also. Noch etwas mehr Dank müssen wir dem Bodenpersonal zollen die zweimal unser hoffnungslos überladenes Handgepäck abnicken. So überzeugend geht es aber leider nicht weiter. Die Sitzplätze sind gefühlt den ein oder anderen Zentimeter kleiner als z.B. noch vor zwei Wochen mit der KLM. Wer Filme schauen möchte muss nochmal 8€ hinblättern. Für einen Film, und da ist nicht mal was gescheites dabei. Das war es soweit aber auch erstmal mit meckern. Service und Futter sind gut. Ich finde auch einige Stunden Nachtruhe und so geht der Trip nach Male recht fix um 10:00 zu Ende. Abgeholt von Einem der Constellation Fleet geht's 5 Minuten zu Fuß zum Domestic Terminal, aus dem wir uns erst einmal einen kräftigen Schauer anschauen dürfen. 
Um 14:30 folgt der einstündige Flug nach Kooddoo. Hier ist nun strahlend blauer Himmel und der Planet brennt. Der halbe indische Ozean klebt bereits an meinem T-Shirt. 
Es endet mit einem 10-minütigen Fußmarsch inkl. Gepäck zum Tauchdhoni und dann geht es auf die Virgo. 


Der erste Eindruck der Virgo ist etwas gemischt. Schöne und große Zimmer, schöner Speisesaal + Salon. Aber alles mit vielen Ecken und Kanten. Auch das Zwischendeck und Sonnendeck würden wesentlich mehr Potenzial bieten für ein super Ambiente. Da fehlt so etwas der letzte Schliff für ein Boot dieser Preiskategorie. Man müsste es in etwa in ein Mittelklasseboot in Ägypten einordnen, aber wie gesagt, die Kabinen sind sehr groß. Gefolgt vom Bootsbriefing erwartet uns ein köstliches Abendessen und recht schnell verschwinden alle geplättet von der Anreise in ihren Kabinen. Der folgende Tag beginnt um 06:30 mit dem Tauchbriefing, gefolgt vom ersten Tauchgang.

Tauchen auf den Malediven:

Wer bereits auf den Malediven getaucht ist kann diesen Absatz getrost überspringen. Das komplette Tauchequipment befindet sich auf einem sogenannten Dhoni. Auf diesem werden beispielsweise auch die Flaschen gefüllt, das vermeidet das häufig auf anderen Safaribooten omnipräsente Kompressorengeräusch während dem Sonnenbad. Per Gesetz liegt die maximale Tauchtiefe bei 30m, üblich ist eine maximale Tauchzeit von 60min. Zwischen 20-30m liegen häufig optimale Positionen um an der Kanalmündung, eingehakt am Riff, das Treiben im Blauwasser zu beobachten. Daher reizt man 60min. selten aus. Löst man sich wird man regelrecht durch den Kanal "geschossen",  an ausführliche Foto-Sessions ist nicht zu denken. 


So dann, wir starten! Und beginnen am Kooddoo Beyru, also gleich in der Nähe des Flughafens. Mit dem ersten Eintauchen ins warme Nass (30 Grad) überrascht die sehr gute Sicht. Sie reicht locker auf 40m. Es begrüßen uns im Verlauf ca. 4-5 Schildkröten, 1 Adlerrochen und auch ein Napoleon ist unterwegs. Das Riff ist überwuchert mit Korallen. Allerdings findet sich wenig Abwechslung. Das Riff besteht nahezu ausschließlich aus Hartkorallen in wiederum unterschiedlichster Ausführung, von großen Tischkorallen bis hin zu kleinen Steinkorallen. Aber auch einiges an abgebrochenen Trümmern liegt am Grund, bei der Strömung kein Wunder.

1. Tauchtag:

Akklimatisiert an maledivianische Gewässer steht der erste Kanal bevor. Vilingili Kandu. Kandu bedeutet "Kanal". Die Strömung ist noch moderat und so können wir uns von selbst an der Riffkante halten. Meißt sieht die "Riffkante" so aus, dass es zwischen 15-30m irgendwo eine oder mehrere Stufen gibt auf denen man sich aufhalten oder einhaken kann. Darunter fällt das Riff dann weiter moderat kontinuierlich ab.
Zu unserem ersten Kanaltauchgang lässt sich eine Vielzahl an grauen Riffhaien sowie Weiß- und Schwarzspitzenriffhaie blicken, halten aber ihre Distanz zu uns.

Dann folgt der Kooddoo Kandu der uns kurz nach dem Einstieg einen Mantaüberflug beschert, es sollte für lange Zeit der letzte bleiben. 


Dieser Kanal wird deutlich stärker durchströmt und man kommt um den Einsatz des Riffhakens nicht herum. Aus festgemeißelter Position erblicken wir einige Adlerrochen, und auch Riffhaie sind in größerer Anzahl wieder zugegen. Sogar ein kleiner Mobula flappt an uns vorüber. In unmittelbarer Nähe zu meinem "Ankerplatz" haben sich ein paar Anemonen niedergelassen. Eindeutig Nordlichter die gern eine "steife Briese" um die Nase haben, denn sie werden ordentlich von der Strömung hin und her gepeitscht. Doch auch ihren Bewohnern scheint dies wenig auszumachen, Sie verharren. Ein großflächiger Auszug ist nicht festzustellen.



2. Tauchtag:

Der folgende Morgen beginnt mit einem Fushi, kein Kandu. Wir tauchen am Saumriff eines kleinen Inselchens auf das sich lediglich ein paar Palmen verirrt haben. Die Strömung lässt eine weitestgehend freie Bewegung zu. Um die Korallenblöcke schmiegen sich wahre Massen an Glasfischen und wiegen im Takt des Schwells. Ein Pulk Rainbow-Runner surrt umher, lässt aber jegliche Ordnung vermissen die es zu einer gescheiten Filmsequenz benötigen würde. 
Da ist der Kuhschwanzrochen fotogener und macht keine Zicken und Mätzchen, er bleibt ruhig. 


Die Sandflächen sind übersäht mit Sandaalen und Partnergrundeln. Alles ganz ok bis jetzt. In ihren 5 Jahren hat unser Guidin übrigens noch nie Delfine ganz nah und verspielt beim tauchen gesehen, bis genau zu diesem Zeitpunkt ein Trupp Bottlenose-Delfine genau vor mir auftaucht. Und sie sind interessiert!



Zwei volle Minuten Schauspiel, dann geht es an die Oberfläche. Nicht jedoch ohne wieder zurückzukehren und uns weitere zwei Minuten zu unterhalten. Ein Wahnsinns-Encounter! Und ich bin mittendrin statt nur dabei!
Wir setzen unseren Tauchgang freudetrunken am Riff fort ohne aber etwas richtig seltenes, was es nicht auch in Ägypten gibt, zu sehen. Dann kommen die Delfine nochmal von rechts. Und dann sind 60min. auch schon um. WOW!

Der Tag wird am Kuredhoo Kandu fortgesetzt. Bei 30m findet sich die anschließend steil abfallende Riffkante. Gute Sicht, aber auch gut Strömung. Ich finde eine Treppenstufe an der Kante auf der man sich ohne Riffhaken aufhalten und in die Tiefe lunsen kann. Der ein oder andere graue Riffhai kommt sogar recht nah auf gleicher Höhe vorbeigezogen. Beim Blick in die Tiefe erscheint dort eine größere Schule Jacks, ohne aber jegliche Anstalten zu machen an Höhe zu gewinnen. Beim austauchen gelangen wir auf eine Riffseite des Kanals und spulen unseren Sicherheitsstopp begleitet von insgesamt 4 Schildkröten in Windeseile ab. Es wird sogar noch ein paar Minuten länger, denn sicher ist bekanntlich sicher!



3. Tauchtag:
Die weiteren Tauchtage- & gänge kürze ich etwas und fasse die wesentlichen Dinge zusammen. Die Gesamtsituation litt etwas darunter, dass 1 Guide (der Hauptguide) Ohrenprobleme bekommen hat und fast eine komplette Woche aussetzen musste. Es verselbstständigten sich ein paar Dinge an Bord, auf beiden Seiten, die für das tauchen nicht all zu sehr von Bedeutung sind. 

Also weiter geht's unter Wasser mit Dandoo Corner: Ein Blauwassertauchgang, der allerdings keine weiteren Farben bieten konnte. Nach 20 min. lösen wir uns zurück ans Riff und hier finden wir nun 5 graue Riffhaie, ja auch eine Nacktschnecke ist trotz knackiger Strömung auffindbar!

Kondey Kandu kann getrost übersprungen werden und somit sind wir bereits bei Tauchgang 3 des Tages: Mareeha Kandu. Etwas mehr graue Riffhaie patrouillieren an der Riffkante, es findet sich kurz ein Adlerrochen, eine Warzenschnecke und als Highlight ein Stachelschweinrochen.
 

Das wahre Highlight des Tages folgte dann am Abend mit dem Besuch eines kleinen Inselchens auf dem die Crew ein Barbecue organisierte. Klar, wer schon auf den Malediven gewesen ist sieht das vielleicht schon als Selbstverständlichkeit an. Dennoch ist es jedesmal wieder ein Haufen Arbeit und eine wundervolle Arbeit die dort von der Crew geleistet wurde, herrliches war es! Und dieser Sternenhimmel!





4. Tauchtag:
Frisch und ausgeruht geht es am Folgetag bereits um 5:30 ins Wasser.  
Gemanafushi Beyru wird wieder ein Blauwassertauchgang, und der beste auf der gesamten Tour: 7-8 Seidenhaie, 1 Silberspitzen-, 1 Hammer- &  1-2 graue Riffhai finden sich abwechselnd ein um unsere Gruppe zu begutachten. Manche schwören sogar Stein und Bein einen Marlin gesehen zu haben. Ob dies nun noch Nachwirkungen des abendlichen Barbecues gewesen sind, bleibt ungeklärt! 


Der mittägliche Tauchgang am Kooddoo Kanud zieht uns wieder etwas zurück in die Normalität: Ein paar graue Riffhaie an der Sichtkante, kurz zwei Schildkröten im Vorbeiflug,dann bleibt der Ereigniszähler bis zum auftauchen stehen. 

Ekefaru Giri als Abschlusstauchgang des Tages hielt einen Leopardenhai für sehr wenige Glückliche bereit. Ansonsten bleibt hauptsächlich die Frage warum die Guides entscheiden auf der Schattenseite zu tauchen, obwohl die Sonnenseite möglich und sicher auch die bessere Alternative gewesen wäre.

5. Tauchtag:
Im Anschluss an diesen Tauchtag setzen wir über ins Laamu-Atoll und beginnen die Reise am folgenden Morgen am Hithadoo Beyru.
Neben einer größeren Gruppe Schnapper machen lediglich viele Schildkröten auf sich aufmerksam.


Es folgt Kadhdhoo Giri, ein landschaftlich sehr interessanter und gänzlich anderer Tauchgang. Das Riff ist überwuchert mit Moos, zumindest sehen die Korallen dem Moos zum verwechseln ähnlich. Die Sonne befindet sich diesmal optimal in unserem Rücken und lässt das Riff in seiner ganzen Farbenpracht erstrahlen. 
Auch hier kreuzt sich unser Weg mit einer großen Schildkröte. Aber auch das Makro-Imperium schlägt eindrucksvoll mit einer schier unglaublichen Masse an  Glasfische und Shrimps in Peitschenkorallen zurück.


Zum Abschluss des heutigen Tages ist ein Twilight-Tauchgang geplant. Mit der untergehenden Sonne steigen wir ins Wasser und enden in einem Nachttauchgang. Der wiederum viele interessante Dinge bieten konnte, aber für den Ägypten-erprobten Nachttauchgänger ohne Neuerung geblieben ist.

6. Tauchtag:
Es ist bereits Halbzeit auf unserem Trip und für diesen Tag sind lediglich 2 Tauchgänge geplant. Der Rest dient zum entspannten "entgasen". Das Briefing verspricht den Lieblingskanal des Boots-Eigners. Es passiert während der ganzen Tour häufiger, dass Erwartungen im Briefing geweckt oder Tauchplätze beschrieben werden die nachher dann so nicht wiederzufinden sind. So leider auch bei uns am Fushi Kandu.

Die Mittagssonne ist bereits die ungünstigste Zeit für die Suche nach Haien. Auch unser Sprungplatz ist ungünstig gewählt und es braucht eine gefühlte Ewigkeit auf 20m bis wir endlich am Kanal sind. Ein großer Schwarm juveniler Barracudas und eine Gruppe Jacks stehen im Kanal. Aber beide sind so scheu, dass Sie bei dieser Strömung nicht nennenswert zu filmen sind. Und während meiner vergeblichen Versuche besuchen meine Freundin 10 Adlerrochen zum knuddeln, ich gucke natürlich gerade in eine andere Richtung, Pech gehabt ;-) Haie gibts keine.

Der zweite Versuch findet wieder am Fushi Kandu statt und wieder werden wir an keinem günstigen Punkt "gedropt" und brauchen ewig zum Kanal. Nun hat es auch noch auslaufende Strömung und die Sonne auf der falschen Seite. Keine wirklich gute Planung. Also springen wir schnell zum nächsten Tauchtag. 

7. Tauchtag:
Nochmal Fushi Kandu: Ohne jegliche Strömung, die Sonne nun im Rücken. Ein schöner Schwarm Wimpel-fische zieht über uns hinweg. Auch die Barracudas sind wieder da und zur frühen Morgenstunde lässt sich zumindest der ein oder andere kleine graue oder weißspitzen Riffhai erblicken.  Und zum Ende des Austauchens begegnet uns noch ein weiterer Kuhschwanzrochen. Der beste von allen drei Versuchen am Fushi Kandu.

Der zweite Tauchgang geht leider komplett in die Hose. Eine kleine Fehleinschätzung der Strömungsrichtung führt dazu, dass wir den Eingang des Kanals erst gar nicht erreichen, sondern direkt an die Außenriffkante gespült werden und dann eben 60 min. am Riff entlang dümpeln. 

Und auch der dritte Tauchgang geht etwas in die Hose. Es gibt etwas hin und her unter Wasser seitens unserer Guidin und meine Tauchpartnerin taucht vermutlich etwas zu hektisch ab und ihr wird schwindelig. Also dürfen wir den Tauchgang abbrechen. In einem Kanal ist keine Zeit für Missverständnisse, ruck zuck sind wir mittendrin statt davor und können auftauchen.   

8. Tauchtag:

Der 8. Tag beginnt am Thaa Giri. Ein wunderschönes Riff mit vielen verschiedenen Fischschwärmen, auch ein Oktopus und eine  Schildkröte lassen sich erblicken.


Es sollte ein nächstes Highlight folgen. DIE Chance auf Mantas auf der Tour. Kurlali Kandu auch Manta Point genannt. 
Wir hängen uns an einen der ersten Blöcke im Kanal und warten ab. 
Mantas bleiben leider aus, so vertreibe ich mir die Zeit mit einem Blenny der unmittelbar im Block vor mir sein Penthouse bezogen hat. Auch ein Adlerrochen, ein Stachelrochen und eine Netzmuräne lassen sich finden. Man hatte leider aber auf den großen Flap-Flap gehofft.  

Muli Corner ist schnell erzählt. Die Strömung wird von den Guides falsch eingeschätzt und es spült uns noch vor dem Kanal vorbei, also wird daraus ein Rifftauchgang am Außenriff. Schade, dass keinerlei sorry oder sonstige Erklärung von den Guides gekommen ist.

Ich möchte die ganze Geschichte hier nicht groß breit treten. Aber für das Gesamtverständnis sei gesagt, dass die Stimmung nicht sehr gut gewesen ist nach dem Verlauf der letzten Tage. Es gab letztlich ein klärendes Gespräch mit den Guides und die Situation war fortan wieder in Ordnung. 

9. Tauchtag:
Nun ist Dienstag. Ein neuer Start nachdem es mit den Guides in den vergangenen Tagen doch kräftiger geknirscht hat.
Der Tag im Überlick: 
1. TG, Veyva Corner: Rifftauchgang, viel Schwarmfisch, kurz ein Oktopuss, der ein oder andere Hai aus der Ferne.

2. TG, Vanhuravalhi Kandu : Erneut tauchen  zehn Adlerrochen auf, aber wieder nen Tick zu spät für mich. Ein Schwarm Barracudas, ein Schwarm Jacks auf 35m, Schwarm kleiner Jacks aufwärts des Riffs. Dann wieder ein Schwarm junger Barracudas am Riff, graue Riffhaie im tiefen Blau bei sehr guter Sicht, sehr interessiert und nah.

3. TG, Fotheyo: Landschaftlich schön mit vielen Weich- und Hartkorallen, viel Riffleben und viel Fisch. 2x Napoleon. Moderate auslaufende Strömung daher schlechtere Sicht, aber die Sonne im Rücken.

10. Tauchtag:
Es geht nochmal früh los. 5:30 für Hammerhai! An Fotheyo verbringen wir 20 Min erfolglos im Blau. Zurück am Riff herrscht dort gute Sicht, viel Fisch an der Riffkante. So positionieren wir uns an einer passenden Kante und schauen dem Treiber zu. Alle Jäger vorhanden und aufgrund der frühen Uhrzeit lassen sich auch eine Jagdszenen der Grauhaie und Makrelen bestaunen.

Golden Wall, 2. TG: Die "golden Wall" macht für uns nicht ihrem Naman alle Ehre, denn wir springen so, dass Sie im Schatten liegt. Naja. Also hoch auf 5m, dort gibt es Licht. Und dazu viel Schwarmfisch, Doktorenfische, Füssiliere, eine fressende Schildkröte und austauchen können wir direkt auf dem 3m flachen Riffdach. 



Alimatha Jetty, 3. TG: Der Nachttauchgang verspricht nochmal ein Highlight zu werden. Alimatha ist eine italienische Insel, seit über zehn Jahren findet eine Fütterung am Jetty statt. Daraus ergab sich die größte Ammenhaipopulation vermutlich im kompletten Atoll, wenn nicht im ganzen Indischen Ozean. Und zusätzlich viele Rochen, hauptsächlich Blotched und Whiptails.
Mittlerweile wird schon nur noch sehr unregelmäßig gefüttert, während unseres Aufenthaltes dort überhaupt nicht. Und dennoch sind Sie alle so einfach da. 
Es bietet sich ein eindrucksvolles Naturschauspiel. Und schaltet man mal das Licht aus, so erblickt das Auge draußen vor dem Riff, erhellt durch das Licht des Vollmondes, tatsächlich eine imposante Population an Ammenhaien die sich dort in der Strömung wiegen. Und immer wieder kommt der ein oder andere eingeflogen um dich näher zu begutachten. Dazu Netzmuräne, Oktopus, Drachenkopf, das restliche Riff ist ebenfalls intakt. Aber auch recht starke Strömung und massig Schwebeteilchen in der Luft. Wer dort filmen will sollte sich am besten von seinem Buddy Licht geben lassen oder lange Teleskoparme mitbringen. Mit bis zu 24m war der Tauchgang auch erneut ziemlich tief und die Luft hielt nur knapp die angepeilte Stunde.

11. Tauchtag:
Der drittletzte Tauchtag. Wir starten am Alimatha Kandu, schauen also was Ammenhai & Co. während des Tages so machen. Recht gute Sicht bei noch dämmrigen Licht. An der Strömungskante hängen viele Füssiliere, Schnapper, Doktorenfische, viele Netzmuränen. 
Ein Adlerrochen kommt von hinten vorbeigeschneit. Später auch nochmal im Blau. Viele Weißspitzen- und graue Riffhaie die immer mal wieder recht nah ran- oder überfliegen. Tunas und Jacks jagen ebenfalls, beim austauchen verpassen wir leider das Alimatha Riff bei Tag. Von den Ammenhaien und viele Rochen fehlt also jede Spur, dafür hat sich das restliche Riff aber redlichst bemüht!






Es folgen zwei Tauchgänge am Miyaru Kandu.Denn dieser Platz hat es in sich und zeigt sich uns von seiner besten Seite. An der Riffkante auf 30m hängen wir uns ein und die grauen Riffhaie ziehen in großer Zahl von links nach rechts und wieder von rechts nach links. Die Jacks, und das ganze sonstige Fischzeug wird verdrängt. Wir sehen wir die Haie wie wir Sie uns gewünscht hatten :) Zweimal!


12. Tauchtag:

Am Kandooma Thila starten wir in den Tag. Und dieser Platz bringt mir persönlich ein weiteres Highlight. Denn hier bin endlich am richtigen Fleck vor meine Adlerrochen. 20 Stück, Vollformat, Dankeschön!

Für den zweiten Tauchgang am Guraidhoo Corner
fehlt mir gänzlich die Erinnerung, lassen wir das als Bewertung mal so stehen. 
Und abgeschlossen wird der Tag am Kuda Giri Wrack an dem es einiges Kleinzeug zu finden gab, aber solch erhoffte Raritäten wie Angler- oder Schaukelfische bleiben uns weiterhin verwehrt. Da es das einzige Wrack auf der zweiwöchigen Tour gewesen ist war es ok. Ein Manta-Shrimp war ganz nett.   

13. Tauchtag:
Wir schließen unsere Tauchsafari mit einem Tauchgang am Embudu Express ab.
Von der "Unterwasser" immerhin unter die Top50-Spots der Welt aufgenommen. Wahrscheinlich weil er am unmittelbarsten zu Male liegt. Oder er steht stellvertretend für alle Kanäle auf den Malediven. Denn bei uns waren die Haie irgendwo anders. Dennoch, ein Adlerrochen, ein Schwarm Jacks, dann doch 2-3 graue aus der Ferne und zwei gepunktete Stachelrochen nebst einer Baby-Schildkröte machen den Tauchgang rund. 


 
Den Abschluss an den Laguna Caves brauchen wir hingegen wieder nicht weiter auszubreiten. Nett ausgetaucht.


Fazit:
Insgesamt ist die M/V Virgo für mich etwas gesichtslos und ohne durchdachte Strategie gewesen und speziell bei unserer Tour hat es auch Probleme mit den Guides gegeben. Sowohl die Kommunikation, die Tauchplatzauswahl als auch die Kenntnis der Tauchplätze war nicht ideal. Sehr wahrscheinlich würde ich beim nächsten Mal ein anderes Boot auf den Malediven wählen. Schade eigentlich, denn das Potenzial hat dieses Schiff allemal. Es fehlt jemand der das Boot komplett mit Herz durchdenkt. Denn es ist definitiv geräumig und mit sehr großen und auch komfortablen Kabinen ausgestattet. Aufgetretene Defekte und Mängel sind alle umgehend behoben worden. Es gab einen großen Salon aber leider kein Schattendeck. Man musste wählen zwischen Sonne oder klimatisiertem Innen-Salon. Auf dem Sonnendeck waren auch nur sehr wenige Liegen und diese teilweise kaputt. Man war auf den Malediven und hat meißt nur im Salon oder in der Kabine gehockt weil es draußen nichts gab und es in der Sonne schlicht zu heiß war.
Die Crew ist sehr hilfsbereit und freundlich gewesen und eher zurückhaltend, alles blieb eher sehr distanziert. Da der tiefe Süden nicht oft gemacht wird kann man leider auch nicht sagen, dass die Guides sich gut auskannten, zumal der erfahrenere Guide auch noch für ca. 1 Woche ausgefallen ist. Sicherheitsmäßig gab es absolut nichts zu bemängeln, da war alles top. Essen war ebenso top!
Und das Fazit unter Wasser?
Hängt ein bisschen von der Taucherfahrung ab. Wer bereits Galapagos, Cocos, Socorro oder eines der wenigen noch verbliebenen Großfischreviere mehrmals betaucht hat wird vermutlich leicht enttäuscht. Wer auf den Malediven oder an anderen Plätzen mal 1-2 Haie gesehen hat der wird positiv überrascht sein. Noch dazu gibt es nach allem was ich so höre auch eine große Glückskomponente und manche Touren sind top und manche eher nicht. Wir waren nicht vom Glück verfolgt und trotzdem gab es tolle Szenen unter Wasser wie z.B. die Delfine an Boadhoo Fushi.
 


In diesem Sinne, allzeit gut Luft! 
























Das Beste kommt zum Schluss! Der Film: