Mittwoch, 3. September 2014

#Reisebericht: Yabba Dabba Doo! - Tauchen auf Santa Maria (Acores) mit Wahoo

Ziel:           Azoren / Portugal
Tauchregionen:  Santa Maria
Reisezeitraum:  07.08.-14.08.2014

--> Alle Fotos auf Facebook: Azoren 2014 - Santa Maria


Die Anreise:


Ich muss leider ein Versprechen brechen. Nie wieder TAP sagte ich einmal(Sail&Dive 2012). Aber es geht leider nicht anders. Der Rest meiner Truppe hat zumindest von Lissabon einen Direktflug nach Santa Maria. Ich fliege noch über Ponta Delgada und hänge somit 7h Reisezeit dran. Da die vorangegangene Nacht aber sowieso einem Polterabend zum Opfer fiel fällt dies nicht weiter ins Gewicht. Erstmals bin ich bei einem Flug noch vor dem Start eingepennt und erst mit der Landung aufgewacht. 

Tauchgepäck muss bei der TAP angemeldet werden und kostet 35€ extra. 20 Kilo normales Gepäck + 15kg zusätzliches Tauchgepäck. Der Stress beginnt mit den Tickets, denn die TAP in Frankfurt stellt nur Tickets bis Lissabon aus, dort muss man Neue holen. Zumindest das Gepäck wird (versucht) komplett durchzuchecken. Am besten man geht in Lissabon direkt wieder an den TAP-Schalter im Terminal 1. Der SATA-Schalter ist in T2 und hat wirklich nur die allerschnellsten Mitarbeiter. Unbedingt muss auch die Quittung für das Tauchgepäck aufgehoben werden, das gibt bei jedem Check-In Diskussionen.
Letztendlich läuft alles aber recht passabel mit der TAP, Gepäck ist auch da, das sah in der Vorwoche bei einem vorwegreisenden Kumpel noch ganz anders aus (10 Mann ohne Gepäck). 

Die Unterkunft:

Wir nächtigen diesmal im Hotel Santa Maria direkt am Flughafen. Wer es günstiger und idyllischer inkl. Selbstversorgung sucht wird sicher anderweitig fündig, aufgrund unserer Gruppenzahl war es jedoch für uns die beste Wahl. Die Zimmer sind sauber, schön und geräumig, Frühstücksauswahl ausreichend und gut (der Kaffee ist sehr stark!). Die Pool- und Gartenanlage läd zum entspannen nach den Tauchgängen ein. Der Weg zum Hafen und Flughafen ist kurz, das einmalige Abendessen dort am ersten Abend hat ebenfalls sehr gut geschmeckt. Mir hat es gut gefallen, kann ich weiterempfehlen :)

Die Tauchbasis:
Zur Basis von Wahoo Diving verweise ich mal auf das Taucher.Net.
Wenn man es kurz und knapp sagen möchte liebt oder hasst man es wohl. Dazwischen gibt es wenig, es sei denn man liebt und hasst es gleichzeitig. Eine wirkliche Basis im Hafen gibt es nicht. Alles nötige Equipment (Flaschen+selbiges) muss vom Jeep+Anhänger ans Boot gebracht werden. Die 50 Meter Materialtransport haben aber noch niemandem geschadet :)
Dieses Jahr ist Robert bereits nicht mehr durchgängig auf den Azoren (Für uns waren Steffen und Marcia) zuständig, wie es 2015 wird muss man sehen. 

Die Tauchgänge:

Der zweite Tag beginnt wolkenverhangen. Und verschlafen. Zick, Zack Kamera zusammen, Lichtleiterkabel vom Hauptblitz vergessen,  Scheiße! Aber zum Glück eine Rolle Panzer-Tape eingepackt und das Kabel vom zweiten Blitz "angepasst". 8:30 Treffen am Hafen. Dafür, dass es recht windig ist, geht der Wellengang noch. 
Wir brechen auf in Richtung Pitrinha. Der Platz ist jetzt seit einigen Jahren unter Naturschutz. Kein fischen mehr erlaubt, nur noch 10 Taucher maximal und man muss sich vorher anmelden. Kurzfristige Planänderungen werden da schwierig(er). Aber dem Tauchplatz hat es gut getan! Im Vergleich zu unseren Tauchgängen dort im Jahr 2012 war nun wesentlich mehr Fisch um das Riff herum aktiv. Insbesondere an der Strömungskante im Norden war viel Schwarmaktivität, immer wieder durchstochen von jagenden Barracudas. 
Und selbst im Süden findet sich ein paar Meter im blau eine große Barracuda-Schule. Ein lohnenswerter Einstieg bei klasse Sicht!


Dem zweiten Tauchgang an der Baixa da Cre war leider nich viel zu entlocken. Üblicherweise anzutreffende Stachelrochen im Canyon hatten Ausgang, dafür konnte sich ein Tritonshorn jedoch nicht mehr rechtzeitig vor uns verstecken.



Den zweiten Tag starten wir zum ersten Tauchgang am Monte Balmer. Dieser ist ein Plateau das bis auf 35m hochkommt und welches man mit dem Anker recht genau treffen muss. Gesagt, getan. Runter am Seil. Überraschend wenig Strömung und ordentlich Bewegungsfreiheit unten. Aber leider wenige Zackenbarsche und auch nur recht kleine. Über einen Kamm strömt es recht stark entgegen, vermutlich saßen die Zackis dahinter in der Strömung. 
Dann müssen wir 2 1/2h auf hoher See warten bis wir endlich auf Ambrosia dürfen. Neuerdings ist auch dieser Platz Anmeldepflichtig. Max. 10 Taucher, max. 90 Min. Aufenthalt. Endlich im Wasser enttäuscht etwas die Sicht, ca. 20-25m mit einigen Schwebeteilchen im Wasser. Recht schnell kommt 1 Mobula und entschwindet, es folgen drei weitere die ebenfalls entschwinden. 
Die Standorttreue Barrakuda-Schule ist zugegen, bestückt mit einigen großen Jacks. Zum Ende kommen dann doch noch einmal 10-15 Stck. vorbei gezogen. Das war die Show für heute! Am dritten Tag versuchen wir Ambrosia erneut, doch die Sicht ist deutlich schlechter. Die Barrakuda-Schule ist kaum erkennbar,die Mobulas rar gesäht.  

Das Basaltgestein an der Fritz-Schöppler-Bank konnte bei guter Sicht problemlos und ohne größere Strömungsaktivität betaucht werden. An zahllosen verschiedenen Fischschwärmen und Muränen vorbei lohnt es sich etwas über die Riffkante hinauszutauchen und sich dann umzudrehen. So erkennt man die Gesteinsformation schlicht am besten.


4. Tag. Da es heute noch etwas windet und die See leicht rauh ist bleiben wir in der Landabdeckung. Es geht zu einem Felsblock in der Bucht von Maja den man auf einer Tiefe von 5-25m umrunden kann, genannt Aquarium. Ein kleiner Swim-Through bringt Abwechslung, gute Sicht und großer Fischreichtum bringen einen schönen und interessanten Tauchgang mit sich, begleitet von ein paar Schneckenerkundungen. 
 



Zum zweiten Tauchgang fahren wir nur einige hundert Meter weiter um ein Höhle zu erkunden, zum Tauchplatz Baixa da Maja. Man taucht in der Bucht ab und wagt sich dann langsam in die Höhle herein. Auch etwas für Höhlen-Neulinge, denn die Höhle ist ausreichend groß und man findet jederzeit recht einfach den Ausgang. 
Nach den ersten 50m in der Höhle lohnt sich in allen Fällen der Blick nach hinten: Ein dunkles und mystisches Blau lässt sich erblicken. Die Höhle bringt ein paar Durchgänge und Wege mit sich, zu erkunden gibt es unzählige Krebs-,Schnecken- und Garnelenarten. Dazu ein paar Gabeldorschnester und Muränen. In der Bucht vor der Höhle findet sich ebenfalls bei guten Sichtverhältnissen einiges zu entdecken wieder.  Ein wirklich super entspannter und schöner Tauchgang, jederzeit wieder :)



Heute reichen uns die beiden Tauchgänge nicht, ein Dritter muss her! Und so in dieser Art auch eigentlich nicht zu bekommen in Santa Maria, es sei denn man weiß wo und warum man einen Nachttauchgang machen will! Nach den beiden Tauchgängen beladen wir unseren Pick-Up mit weiteren Flaschen und unserem Equipment und brechen am frühen Abend gen Sao Lorenzo auf.
Wir essen in Sao Lorenzo direkt oberhalb der Strandmauer. Das Lokal und der Inhaber machen zwar äußerlich nicht viel her, dafür serviert er leckeren Tuna und gute Burger. Kurz vor Sonnenuntergang um 20:30 brechen wir auf ins Wasser. Der Einstieg über die Treppen ist etwas glitschig und holprig aber klappt schon irgendwie. 
 
Runter in die Dunkelheit der Bucht von Sao Lorenzo. Licht an, und los gehts. Der Schwell hält sich stark in Grenzen, haufenweise freilegende und jagende Muränen säumen den Weg. Von der Marmor-, über die Tiger-, bis hin zur gewöhnlichen Mittelmeermuräne. Nicht selten liegen auch Geschwisterchen beieinander. 
Der geübte Blick findet ebenfalls viele Arten von Krebsen (Einsiedler-, Bärenkrebse,...) und Garnelen. 
Auch Schwarmfisch ist viel unterwegs und fühlt sich geschützt in der Bucht. Das absolute Highlight bildet ein großer Stachelrochen der entspannt durch die komplette Gruppe kreist und sich prächtig filmen lässt. 1h später hat sich dieser außergewöhnliche Tauchgang wahrlich gelohnt. 


5. Tag: 
Im Anschluss an den Nachttauchgang geht es am folgenden Morgen früh los in Richtung Formigas/Dolla Bahrat. Leider muten uns die Vertreter von Robert auf dessen Geheiß eine 2 1/2-stündige Überfahrt zu, die man locker auch in 90 Min. hätte durchbringen können. Auch sonst gewohnte Zick-Zack-Fahrten um potenzielle Wale zu orten blieben aus. Endlich in Dolla Bahrat geht es schnell ins Wasser und ein paar zutrauliche Zackis Hängen im Riff. Gute Sicht, wenig Strömung und viel Fisch tun ihr übriges für einen schönen Tauchgang. Beim anschließenden Drift über das Riffdach begleitet uns eine Schule ziemlich fetter Schnapper und immer wieder mal traut sich ein großer Barrakuda in unsere Nähe. 
Der zweite geht an die Formigas im Norden. Mir bleiben 7 Mobulas verwehrt und es bleibt ein kleiner Einsiedlerkrebs, Muränen, Barracudas und Tunas. 
Zu unserem dritten Tauchgang ist auch der beste Tauchplatz an den Formigas, der Canyon, wieder frei und direkt mit dem abtauchen zieht ein enorm riesiger Stachelrochen seine Kreise und setzt sich gekonnt in Szene. Der daneben schwimmende Zacki wirkt nahezu mickrig. Nicht vergessen wollen wir zwei Adlerrochen die immer wieder im Canyon umherschwirrten. 

Letzter Tag, letzter Schuss. Ambrosia. See wieder spiegelglatt und die Sonne strahlt. Doch es bleibt verhext, von unten drückt Plankton nach oben und verriegelt die Sicht auf max. 15m! Kurzzeitig klart es mal komplett auf über 40m Sicht auf, trübt sich aber sofort wieder ein. Nach 40 min. hat keiner mehr Bock. Wir versuchen einen Drift über Ambrosia, bleiben in zwanzig Minuten aber ebenso erfolglos. Dann lässt sich mal einer an der Oberfläche blicken und zurück am Platz haben wir ihn zumindest für 20 min. bei weiterhin bescheidener Sicht. Zurück in den Hafen und ab an den Pool. Am Abend sind wir bei Wahoo Diving zum grillen und verleben einen geselligen Abend bei köstlichem Fisch & Salat. 

Fazit:
Leider etwas unglücklich mit Ambrosia. Wieder das schon häufiger und zuletzt in Südafrika aufgetretene Problem: Ich kenne es leider besser :) Zumal zusätzlich der bereits eine Woche vorher angereiste Kumpel drei sehr gute Tauchtage an Ambrosia hatte und ebenfalls unsere Gruppe danach bzw. die 2-Wöchler ebenfalls am letzten Tag an Ambrosia nochmal Glück hatten. So ist es eben bei einer Woche. Dafür haben mich die restlichen Tauchplätze weiterhin vollends überzeugen können und lohnen einer erneuten Rückkehr. Es bleibt spannend zu welcher Basis bzw. zu welchem Inhaber. 
 

#Reisebericht: South Africa again Teil III: Protea Banks - Aliwal Shoal - Hluhluwe - St. Lucia

Ziel:           Südafrika / Mozambique
Tauchregionen:  Inhambane / Protea Banks / Aliwal Shoal
Tour-Operator:  Selfmade / African Dive Adventures
Reisezeitraum:  04.04.-26.04.2014

Lesen Sie Teil I: South Africa again Teil I: Blyde River - Mozambique  

Oder Teil II: HLANE - Swaziland


Alle Fotos auf Facebook: HluHluwe - Entdecke die Tierwelt
Alle Fotos auf Facebook: St. Lucia Wetlandpark - Happy Hippo Land

Protea Banks, bereits mehrere meiner Tauchreisen hatten dieses Riff auf der Ostseite Südafrikas vor Shelly Beach zum Ziel:
Protea Banks:
Nun zum weiten Mal innerhalb der Combo-Tour. 
Abgeschlossen haben wir den zweiten Teil des Berichts über Hlane mit der Ankunft im Taucherhaus in Margate , im strömenden Regen.  


Nach Ankunft im Taucherhaus zumindest die positive Nachricht, dass am folgenden Morgen getaucht werden kann. Für alles weitere über Roland kann man im Bericht aus 2010 nachlesen, ich beschränke mich auf unsere Dives. 
Wir starten am Folgetag im Süden und fliegen bei starker Strömung
an ein paar Gitarrenrochen und Stachelrochen vorbei. Im Blauwasser (was jedoch durch viel Plankton und sonstiges Gequirle ziemlich grün daherkommt) lässt sich kein Hai blicken. 
Da es zusätzlich recht rauh, regnerisch und ohne Sonne ist heben wir uns die angefütterten Tauchgänge für die Folgetage auf, die mehr Sonne versprechen, und Hängen einen zweiten Rifftauchgang hinten dran. Im Norden verpassen wir durch die starke Strömung den Einstieg in die erste Cave und müssen uns im Folgenden mit BillyBob Steinberg, dem Zackenbarsch, und weiteren Stachelrochen zufrieden geben. Im Grünwasser kann man kurz einen Blick auf einen Black Tip erwischen. 
Nach mehreren phantastischen Jahren an der Ostküste Südafrikas ist derzeit zur Hochsaison ein klein wenig der Wurm drinnen. Protea und Aliwal, beide Gebiete haben bei weitem nicht die Sichtungen der vergangenen Jahre, man lese nur meinen Bericht von vor zwei Jahren.
Die Gruppe die heute baitete hatte gerade mal 2 Black Tips und einen ganz kurzen Blick auf einen Tiger erhaschen können.
Ein Glück ist die Küche im Münchner Haus in Uvongo, direkt an der Hauptstraße gelegen, konstant geblieben. Spitzen südafrikanische Weine, deutsche wie auch südafrikanische Spezialitätem werden perfekt zugebracht. Ein absolutes Muss hier essen zu gehen!! Ihr bekommt mit eines der besten Filets für < 10€. 




Zweiter Tag. Am Himmel findet sich genau eine Wolke. Und die wirft ihren Regen über der Protea Bank ab. Bewölkt tauchen wir wieder im Süden ab. Ein großer Schwarm Bonitos bleibt an der Sichtgrenze, die wieder sehr nah gesteckt ist. Wieder jede Menge "Dreck" im Wasser. Gitarrenrochen und ein paar kleinere Hammerhaie können mein Auge nicht erfassen. Ich sitze am falschen Ende der Gruppe. Dafür gibt es ein anderes Hailight. Ein großer Hammerhai schaut vorbei und bleibt mehrere Minuten bis wir aufgrund ausgehender Nullzeit den Grund verlassen müssen. Alles unter schwierigen Bedingungen, aber wo gibts das schon?
Der folgende Bait ist wieder zum davonlaufen. 1 magerer Blacktip lässt sich mal blicken, ansonsten hätte man die Zeit damit verbringen können die unterschiedlichsten Quallen und sonstiges Wirbelzeug zu katalogisieren. Für den kleinen Hunger nach den Tauchgängen sei Damatos Takeaway empfohlen in St. Michaels on Sea. 
Schauen wir was Tag drei bringt. Bereits unser letzter Tauchtag auf den Protes Banks. Wir starten einen angefütterten Tauchgang bei strahlendem Wetter und glatter See. Nur darunter ist absolut tote Hose, nicht ein einziger Hai binnen 70 Min.! Meine neue Referenz für einen schlechten TG ist gefunden :(
Den letzten Tauchgang musste ich gesundheitsbedingt ausfallen lassen und wäre wohl insgesamt der Beste geworden. Diesmal traf die Gruppe die Höhle und fand zu dieser frühen Jahreszeit bereits fünf Raggies in den Höhlen. Beim späteren Aufstieg sechs Hammerhaie sehr nah und ein Black Tip zum Safety Stop. Protea Banks spielt verrückt. Hammerhaie und Raggies statt Zambesis, Black Tip und Tiger. 
Die Rifftauchgänge für geübte Taucher und Protea-Kenner durchaus Top, die Baits ein Flop. Die Seele streicheln muss eine Kartoffellsuppe, ein 400g Filet und ein Lindt-Mousse im Münchner Haus. Dazu viel Rotwein! 

Aliwal Shoal:
Dann geht es schon weiter am nächsten frühen Morgen in Richtung Aliwal. Die See wieder glatt wie ein Babypopo. Ein Stück persönliche Pechsträhne lässt sich leider nicht ganz leugnen, da an diesem Tage an den Protea Banks zumindest mal ein Tiger für eine knappe halbe Stunde am Bait vorbeischaut. Wir probieren unser Glück in Aliwal bei Walter Bernardis, dem Pionier des Tigerhaitauchens.

Erst um die Mittagszeit brechen wir zu einem Riff- und einem angefütterten Tauchgang auf. Trotz strahlendem Sonnenschein plagt uns auch hier die schlechte Sicht. Knappe 15 Meter. Das Riff hat durchaus Potenzial! Oktopus, Drachenköpfe, Nacktschnecken, Trompeten- und Flötenfische. Ein wirklich riesiger Kugelfisch ist auch darunter. 









Der Bait bringt gerade ebenfalls mal 15m Sicht auf die Beine. 15-20 Black Tips fetzen um uns herum. Ein Tiger bleibt weiterhin aus. 
In Walters Haus, das gleichzeitig auch als Gästehaus fungiert, diniert er einen herrlichen Brai zum Abendessen. Also bzgl. Essen und Wein kommen wir auch weiterhin nicht zu kurz :)
Am Morgen hat das Riff ganze 8m Sicht. Zwei Oktopusse, viel Nacktschnecken,  wieder ganz ok, aber etwas schade mit der Sicht. 
Die Geschichte des Baits wiederholt sich vom Vortag.



Es wollte dieses Jahr nicht so richtig. Weder in Mozambique noch in Südafrika. Von den Tigerhaien her ein eher unterdurchschnittliches Jahr. Gar keine Haie am Bait sind natürlich schwierig schönzureden. Aber die Beschreibung über die Black-Tip-Show liest sich bei mir aus dem Jahre 2010 noch ganz anders. Wie schnell sich persönliche Sichtweisen ändern. Dazwischen lag das Jahr 2012 das unter Wasser einfach nur der absolute Hammer war. 
Diesbezüglich seien zwei Videos von meinem Tauchpartner Michael Supp hier verlinkt die aus dem Jahre 2012 stammen:

Tiger,- and Bullsharks
Blacktips, greatest Show on earth  

Da wir eine größere Gruppe von 8 Leuten waren kann ich auch kurz die Meinung der Südafrika-Neulinge teilen. Die waren z.B. von den Haitauchgängen an Aliwal Shoal und von den Rifftauchgängen begeistert. Ihr seht, bzw. lest, ich bin über die Jahre schon etwas versaut und meckere auf hohem Niveau :) 
Und ich bin zwei Monate vorher erst auf den Bahamas zum Haitauchen gewesen ;-) (Bericht hier)
Für wen Südafrika weiterhin ein weißer Fleck auf der Landkarte ist, der sollte Ihn unbedingt ausmerzen!


Den Abschluss unserer Reise bilden drei weitere Tage im Imfolozi Game Park Reserve bzw. Hluhluwe und dann zum entspannen nochmal 2 Tage St. Lucia Wetland Park. 



Imfolozi Game Park Reserve:

Ist man erst einmal in Umkomaas und hat die Strecke nach Mozambique und wieder zurück hinter sich gebracht, dann ist der Weg nach Hluhluwe quasi ein Katzensprung. Etwas über 300km der N2 nördlich folgen und man ist am Ziel. Und was für einem! Bereits mit der Einfahrt zum Park beginnt die Spannung was einem denn so über den Weg laufen könnte. Die ersten Giraffen lassen sich aus der Ferne auch bereits erblicken. Im Hauptcamp hüpfen bereits ein paar Pumbas umher.





Wir übernachten direkt im riesigen Imfolozi Park, im Nselweni Bush Camp. Man erspart sich so morgens eine längere Anreise von außerhalb und ist direkt am Ort des Geschehens. Und morgens zählt jede Minute früher :)



Die Unterkünfte sind eine Mischung aus betoniertem Bungalow und Luxus-Zelt. So hört man nachts alle möglichen Geräusche aus der Tierwelt die einen umgibt. Die Luxus-Zelte sind sehr gepflegt und alles war super aufgeräumt. 
Umgeben ist das Camp von einem Zaun der aber nur Elefanten vom eindringen abhalten soll. Alles andere kann und kommt auch durch! Freunde, die bereits 2012 in diesem Camp waren hatten in der Abenddämmerung plötzlich eine ausgewachsene Hyäne neben sich stehen. Angelockt von den kochenden Spaghetti, oder eher von der ebenfalls zubereiteten Sauce Bolognaise ;-) Am nächsten morgen war der Topf mit den Resten übringens ratzeputze leer.

 

Da es erst Nachmittags ist, bleibt uns noch ausreichend Zeit für eine ausgedehnte Safarifahrt in den Sonnenuntergang. Man kann diese sowohl im nahe gelegenen Hauptcamp buchen oder macht es einfach auf eigene Faust, so wie wir. Wofür haben wir schließlich 4x4.

Und Imfolozi beginnt gleich zu liefern. Herden von Inyanas, Impalas, Kudus und dem ganzen sonstigen Rotwild säumen unseren Weg. Vereinzelt lassen sich Nashörner im Busch erblicken. Leider habe ich keine ausführliche Karte mehr daheim und muss aus der Erinnerung heraus schreiben. Doch der unten der unteren Karte erkennbare White River im Süden war insgesamt der beste Platz für Tiersichtungen:

Auch wir folgen dem Weg zum White River mit der untergehenden Sonne. Und hier beginnt das Spektakel erst richtig! Eine riesige Herde Wasserbüffel steht in der untergehenden Sonne und grast genüßlich. Man merkt sofort den Größenunterschied zu HLANE. Umfolozi bietet einfach wesentlich größere Flächen und somit auch Platz für größere Herden und ein tatsächlich fast natürliches Leben innerhalb der Nahrungskette. Doch auch HLANE hat seinen Reiz. Dazu mehr am Ende. 

Wir müssen uns zunächst nicht zwischen Pest & Cholera entscheiden sondern zwischen meiner ersten Herde Zebras oder der afrikanischen Sonne die hinter dem nächsten Hügel wie ein unglaublicher Feuerball untergeht. Wir bleiben bei den Zebras und behalten den Feuerball im Kopf.

Unser abendlicher Versuch erneut die Hyänen mit Spaghetti Bolognaise anzulocken misslingt leider. 

Den folgenden Tag lassen wir etwas ruhiger angehen und sind nicht gleich mit den ersten Sonnenstrahlen auf der Piste. Wir fahren einen Großteil des Parks mal ab und schauen uns die verschiedenen Wasserlöcher an. Zu Beginn unseres Weges erblicken wir weitere Giraffen und Zebras und sogar einen Sekretär, doch mit jeder späteren Stunde ziehen sich die Tiere vermehrt in den Schatten zurück und verbleiben nahezu unsichtbar für uns. Die kleineren Wasserstellen sind weitestgehend verweist. Im Hauptcamp tummeln sich dafür einige Affen und warten auf die sich bietenden Chancen. Auch wir entscheiden um die Mittagszeit eine ausgedehnte Pause einzulegen und erst mit der einsetzenden untergehenden Sonne uns wieder in Richtung Fluss im Süden zu machen. 


Langsam machen wir uns auf den Weg in Richtung Fluss. Nehmen aber noch den ein oder anderen Umweg in Kauf. Und natürlich lohnt er sich wieder. Es entsteht mein absolutes Lieblings-Nashornfoto. Im leichten Dämmerungslicht läuft es gemütlich auf uns zu. Da es auch nicht beschleunigt bleiben wir ebenfalls stehen und es dreht leicht den Kopf zu uns ein und präsentiert sein Horn. Ein majestätischer Anblick! Und eigentlich sind es auch zwei Hornis ;-)




Die Nashörner sollten jedoch nicht der einzige magische Moment des Sonnenunterganges bleiben. Wir bleiben an einer langen "Straße" stehen um den Sonnenuntergang mit dem White River als Panorama zu filmen, und plötzlich galoppieren von rechts mehrere Giraffen durch das Bild, direkt durch die untergehende Sonne hindurch. Ein Jammer, dass meine Kamera diese Szene nicht ausreichend ablichten konnte. Allerdings war dieser Moment auch einfach nur zum genießen gedacht.
Wenige Meter weiter befand sich ein Aussichtspunkt von dem aus man gut auf den White River hinunterblicken konnte. Kaum am Aussichtspunkt angekommen überquert nicht mal 100m weg von uns eine Büffelherde die Straße und bahnt sich ihren Weg herunter an den Fluss um diesen an einer seichten Stelle zu überqueren. Ungelogen überquerten auch 15 Min. nach den ersten Tieren immer noch Wasserbüffel die Straße und bahnten sich ihren Weg gen Fluß. Was für eine Herde! 
Dem nächtlichen Grill schlossen sich wieder keine Hyänen an.

Die sollten am folgenden Morgen kommen! Eigentlich hatten wir einen Early-Morning Game-Drive gebucht der uns direkt an unserem Camp abholen sollte. Da erschien aber niemand. Dann sind wir selbst runter ins Camp und da war auch niemand. Da sind wir notgedrungen wieder auf eigene Faust los und dafür können wir dem Schicksal nachträglich nur danken! Denn wir sind nicht einmal 5 Min. aus dem Hauptcamp in Richtung Fluss aufgebrochen da fläzt sich schon eine Hyänen-Familie am Straßenrand. Noch etwas weiter vorne hatten wir einen großen am Hinterbein verletzten Wasserbüffel gesehen. Möglich, dass es da eine ungemütliche Begegnung einige Stunden zuvor gab. 
Unser Glück unterstreicht, als die Hyänen sich langsam erheben und ins hohe Gras watscheln. Man sieht sie noch direkt ins Gras hineingehen und in der nächsten Sekunde sind sie weg. Unsichtbar, nicht mehr zu erkennen. In Luft aufgelöst.


Weiter geht's! Wir wollen ja Löwen sehen! Und was in Europa zutrifft, stimmt natürlich auch in Afrika: Wenn es einmal läuft, dann läuft es! Unser Vordermann bremst ruckartig und im nächsten Augenblick sehen wir warum. Aus einer langgezogenen Rechtskurve trottet uns ein ganzes Rudel entgegen. Löwinnen mit zwei Jungtieren dabei. In aller Seelenruhe kommen Sie auf uns zu und drehen kurz zuvor ins Unterholz ab, passieren uns, und kommen hinter uns wieder zurück auf die Straße. Gänsehaut!
Wir bleiben noch etwas an ihnen dran und lassen Sie dann weiter ihres Weges gehen.  


 
Bis zuletzt halten wir unsere Augen offen nach Elefanten, doch es gibt nur Perlhühner. Weit entfernt konnten wir mal einen Jungbullen erblicken. Das war der vorhin angesprochene Vorteil in HLANE. Die Elefanten findet man im Löwengehege mit Guide immer, und das auch sehr nah. Ebenfalls ist es auch sehr sicher den Löwen dort zu finden. Wir hatten schon riesiges Glück, dass uns gleich die ganze Herde quasi vor die Füße fällt. Beide Parks haben ihren unverwechselbaren Reiz. Letztlich kann man es von der restlichen Reiseroute abhängig machen welcher denn nun besser passt. Idealerweise besucht man Sie jedoch beide :) 

 
Schweren Herzens beginnen wir unsere ca. einstündige Fahrt nach St. Lucia zum Chill-Out sozusagen. Doch einen Abschiedsgruß bekommen wir noch geschenkt kurz vor dem Tor :) Eine kleine Herde Giraffen steht direkt am Wegesrand und verabschiedet uns mit langen Hälsen. Good Bye =)


St. Lucia:

Die finale Etappe, St. Lucia Wetland Park. Ein kleines verschlafenes Örtchen das in Deutschland problemlos als Rentner-Hochburg gelten könnte. Doch es liegt eben inmitten der Wetlands und zeichnet sich dadurch aus, dass in der Nacht gerne mal die Hippos an Land kommen. 




Wir verbringen 2 Tage im Santa Lucia Guesthouse, eine nur wärmstens zu empfehlende Unterkunft! Es ist bereits mein 2. Besuch, 2012 waren wir ebenfalls dort.


An Aktivitäten bietet sich nicht wirklich viel außergewöhnliches an. Als Zeitvertreib sollte man mal eine der Bootstouren über den Fluß mitgemacht haben um ein paar Hippos beim planschen zu beobachten, Vogelliebhaber würden sicher ebenfalls auf ihre Kosten kommen. Leider war es bei unserer Sunsettour bewölkt und der malerische Ausblick mit untergehender Sonne hat sich nur angedeutet. 

Das Highlight findet eindeutig bei Nacht statt. Doch man braucht Geduld. An insgesamt zwei Abenden fahren wir bestimmt jeweils 2h durch die Landschaft umher um wandernde Hippos zu sehen. Und wir sind erfolgreich, sogar mitten im Örtchen finden wir Sie :)

Fazit:
Eine letztlich phantastische Reise geht zu Ende. Zugegeben, unter Wasser war Sie eher unterdurchschnittlich im Vergleich zu den vorherigen Jahren in Südafrika. Über Wasser hingegen eine 1 mit *! Und glücklicherweise ist unser Gehirn so programmiert, dass die schönen die schlechten Dinge schnell überwiegen :) Mit dem schreiben dieses Berichts würde ich am liebsten direkt wieder im Flieger sitzen! Bis demnächst, Südafrika!

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