Ziel: Azoren - Santa Maria
Tauchgebiet: Katamaran-Tour Banco dom Joao de Castro / Santa Maria
Tauchbasis: Wahoo Diving
Es ist bereits Tag 8 an dem ich erst dazu komme mein übliches Tagebuch zu schreiben. Abends... Nach den beiden ersten Tauchgängen von Land aus...
Die privat organisierte Woche Sail&Dive zur Unterwasservulkanlandschaft der Banco dom Joa de Castro ist vorbei, und es wäre beim besten Willen nicht möglich gewesen früher zu schreiben. Doch beginnen wir die Geschichte à la captain Blaubär doch von vorn.
Mittwoch morgen, 04.30 Check-In. Es geht mal wieder mit der allseits beliebten TAP nach Santa Maria, ab Lissabon mit SATA. Nun ja, um 06.10 geht's Richtung Lissabon und gegen 10 beginnt die Odyssee mit den Portugiesen. 3 Schalter und 2h später haben es die Austrittskandidaten dann auch akzeptiert, dass wir unser Tauchgepäck schon bezahlt haben und wir bekommen die Boardtickets. Gegen 19 Uhr sind wir in Santa Maria und unser Gepäck hat es sogar auch geschafft. Robert nimmt uns in Empfang und es geht an den Hafen zum Katamaran. Suppi hatte ja bisher keine Gelegenheit ausgelassen uns zu warnen, dass der Komfort nicht besonders wird. Aber das ganze Ausmaß zeigt sich erst im Verlauf. Anfangs machte alles einen recht ordentlichen Eindruck und dass meine Kajüte direkt vorne in einem der Rümpfe war störte mich zunächst auch nicht sonderlich. Es überwog Vorfreude auf die Reise. Kurz das nötigste ausgepackt, dann zu Robert zahlen, zum Central Pub was essen und dort auch Mike den Captain getroffen. Die erste Nacht bei leichtem Schaukeln ging gut rum.
Stachelrochen Banco dom Joao de Castro |
Am Freitag gab es dann einen ersten Tauchgang der uns einen Eindruck bot von einem Tauchplatz über einem Vulkan. Die erste Stelle lag bei ca. 18 Meter. Der TG bot einen entfernten Mobula, viele Stachelrochen, haufenweise Drücker, Muränen und sonstiges Kleinvieh... Beeindruckend waren die Massen an Blubberblasen und die warmen Steine aus denen die Blasen ausgetreten sind. Imposant und phantastisch! Abends gab es frisch gefangenen Barrakuda mit Reis. Das war auch die erste nennenswerte Mahlzeit die Ich nach unserem Ablegen zu mir genommen hatte. Die ersten weiteren Nachteile kamen auf. In den Kajüten wurde absolut nichts trocken und alles roch modrig und er klamm. In der Kabine gab es nahezu keinen Durchzug und bei Sonne war es unaushaltsam heiß.
Insgesamt haben wir 4 verschiedene Koordinatenplätze angefahren und an ihnen getaucht. Sie waren überwiegend identisch. Landschaftlich phantastisch gab es selbst an topografisch genialen Plätzen (flach, dann steil abfallend auf unter 50m und ordentlich Strömung) bis auf eine große Stachelmakrelenschule und mehrmals eine Barrakudaschule keine großen Anhäufungen von Fisch. An Großfisch gab es lediglich am nächsten Tag einen weiteren Mobula aus der Ferne.
Unterwasservulkanlandschaft Banco dom Joao de castro |
Die Nächte entwickelten sich bereits ab Sa zäh. Häufig stark schaukelnd war es das übelste wenn es auch noch anfing zu regnen und man die Öffnungen schließen musste. Dann wurde es drinnen unerträglich. Verschwitzt und klatschnass war man froh wenn es endlich tauchen ging. Manchmal dache man drinnen wirklich das ganze Boot bricht zusammen, dabei fuhren wir gerade mal 4 Knoten. Als Dusche fungierte grundsätzlich nur das Meer. Was sich aber insgesamt als geringstes Manko erwies, eher sogar noch Spass machte. Das Wetter spielte einigermaßen mit. Sa/So wechselnd bewölkt gab es immer wieder Abschnitte in denen man sich in die Netze legen konnte und etwas faulenzen... Mo war dann richtig sonnig, ab dem Zeitpunkt der Heimfahrt hat das Scheißwetter dann angefangen.
Schnabelwale vor der Banco dom Joao de Castro |
1. Tauchtag auf den Azoren ohne Kat. Kurzum: Ambrosia war nicht gut aufgelegt mit 2 Mobulas und am zweiten Tauchplatz habe ich Suppis Sonnenbrille versenkt und den Tauchgang damit verbracht diese zu suchen. Natürlich ohne Erfolg.
10. Tag:
Wellenbad Maia auf Santa Maria |
Abends dann im Rosa Alto ein absolutes überragendes Steak auf einem Grillstein gemampft, gefolgt von einem anbetungswürdigen Mousse au chocolat und dann gleich noch einen Weltklasse Erdbeer-Käsekuchen hinterhergeschoben.
11. Tag: Formigas
Stachelrochen |
12. Tag: Dolla Barat
Und wieder geht's um 7 raus. Heute alle Neune. Es ist bewölkt und leichter Ostwind. Die See vor Praia ist topfeben, liegt komplett im Windschutz. Hinter Maja wird die See rauher doch dafür schenkt uns die See 50-100 Delfine die beidseitig von uns schimmen und spektakulär aus dem Wasser springen, es sind viele junge Delfine dabei, das war schon cool.
Stachelmakrele |
Bei der Oberflächenpause haben wir zunächst nichts, erst als Micha beim Einstieg eine Arschbombe macht, bemerken wir, dass er diese direkt über einem Mobula gemacht hat. Nach 2 kurzen Runden verzieht er sich aber auch bereits wieder. Wir tauchen nun an der Südwestspitze direkt an de Kante. Wir tauchen ab auf 20m und dann rechts an einem Auslauf entlang, ein Stück im Blauen. 1 Rochen und 1 Zacki lassen sich blicken. Auch ein guter Tauchgang.
Auf dem Rückweg gibt es mit ca. 15 sehr seltenen Risso-Delfinen ein weiteres Highlight, doch um Sie unter Wasser zu sehen halten sie zuviel Abstand. Etwas schade...
Gegen sechs sind wir erst zurück im Hafen, gute 10h unterwegs und ich bin auch ordentlich platt.
13. Tag:
Muräne Pitrinha |
Der zweite Tauchgang war Pitrinha, direkt vor Praia und von unserem Hotel gut zu sehen. Von der Abwechslung her der bisher beste Tauchgang.
Ein Schwarm Barrakudas im Blauen, Ein sehr großer Schwarm Füssiliere direkt beim abtauchen, Drachenköpfe, große und kleine Blennys, gelbe Makrelen, 2 cool zu fotografierende Muränen. Den Mobula haben wir leider verpasst den Suppi natürlich mal wieder hatte. Ein insgesamt cooler Tauchtag der trotzdem sehr anstrengend war. Abends ging's noch zum American Pub.
14. Tag: Fritz Schöppler Bank und Zacki-Platz
Einsiedlerkrebs Fritz-Schöppler-Bank |
Abends sind wir bei Robert zum Grillen und es gibt einen sehr leckeren Papageienfisch. Anschließend gucken wir erneut seinen Highlight-Film und da wird man natürlich schon wieder neidisch und würde gerne alles hinschmeißen um nur noch zu tauchen und die Welt erkunden. Morgen geht‘s um 12 nach Ambrosia, mal schaun ob es endlich ein wahres Highlight gibt.
15. Tag: Ambrosia
Mobulas auf Ambrosia mit Wahoo Diving |
16.Tag: Abschlusstauchgänge
Walfangstattion Santa Maria |
Nachtrag:! Ich sitze endlich im Flieger nach Frankfurt. Unsere Tickets ab Lissabon standen nur auf Standby, doch Franks Hartnäckigkeit ist es zu verdanken, dass wir als eine der ersten 5 Plätze bekommen haben. NIE mehr TAP!