Ziel: Ägypten
Tauchgebiet: Brayka Bay Marsa Alam / BDE
Highlight-Tour
Tauchbasis: Extra Divers / Independence II
(Tauchsafari)
Reisezeitraum: 26.07.-04.04.2011
Anreise:
Der
Flieger geht morgens um 6, halt...er soll morgens um 6 gehen aber dazu später
mehr...alles gepackt? sicher...! halb vier aufstehen und ab in den Urlaub, bei
14° draußen im Juli ist das auch dringend angebracht...letzten Fensterplatz
ergattert, sogar am Notausgang mit vieeeeel Beinfreiheit. Dann ist die
Glückssträhne auch erst einmal unterbrochen.
Die Chefstewardess ist krank und
wir warten ´ne halbe Stunde bis der Ersatz sich dazu aufgerafft hat "uns
nicht einfach sitzen zu lassen". Das Essen ist okay und wir landen auch wieder
mit allen Einzelteilen an Bord in Marsa Alam. 39° sind ein Wort...noch dick
angepackt von D kann man noch so cool tun, auf dem Weg zum Flughafen rinnen die
ersten Schweißtropfen. Ich war einer von 3 Leuten im Flugzeug die kein Visavordruck
mehr ergattern konnten und so suchte ich mir am Flughafen Hilfe die ich auch
fand.
Brayka Bay |
Zeitgleich suchte auch noch jemand nach "Mr. Stefan" und klebte
mir den Visa-Aufkleber in den Reisepass. Auf der Toilette durfte man dann
Toilettenpapier ersteigern, also gleich wieder umdrehen und einhalten. Mohammed
ist mein Fahrer! genauer: Mohammed ALI, so meint er zumindest. Lustiger Typ,
ich bin auch der einzige den er fahren muss und so bringt er mir auf der ca. 1
stündigen Fahrt ins Brayka Bay etwas arabisch bei. Sie vergeht wie im Flug,
allerdings ohne die halbstündige Wartezeit.
Brayka Bay:
Im
Hotel ist das wichtigste die Tauchbasis, alles andere Nebensache. Die erreiche
ich rechtzeitig und alles ist geklärt für den Check-Dive um 14.30. Der findet
am Hausriff statt und das ist wohl nicht zu unrecht eines der besten Ägyptens.
Vor allem meine bis dato größte Moräne und ein großer Barracuda der sich in
aller Seelenruhe in nächster Nähe vor uns putzen lässt machen den Check-Dive zu
einem Highlight. Zusätzlich gibt es viele sehr schöne Lion-Fische, Steinfische...sehr,
sehr vieles sieht man erst auf den zweiten Blick.. TG Nr. 40 war subba! Das
schnorcheln am Hausriff ist ebenfalls nur zu empfehlen. Man kann sich auch mit
dem Zodiac hinausfahren lassen und dann gemütlich zurück schnorcheln. Abends
habe ich mich schnell den Mücken ergeben und bin ab ins Bett...morgen um 6.00
ist early dive TG :)
Der
zweite Tag beginnt mit einem Schreck: Es ist taghell und ich wollte doch zum
early morning dive um 6 Uhr...Glück gehabt, zwar taghell aber erst fünf...Mit
dem Zodiac geht es raus und mit ein wenig Glück sollten wir Delfine sehen. Und
was für ein Glück: 5 Stck. und da wir nur zu zweit waren durften wir sogar ein
paar Minuten mit ihnen schnorcheln. Umwerfend schöne Tiere, elegant wie Sie
dann in die Tiefe des Meeres abgleiten. Der Tauchplatz dann (Name vergessen)
hat keine Fischhighlights mehr, sondern glänzt durch atemberaubend schöne
Korallengärten, bevölkert von aller Art mittelgroßen Fischen...klasse
Tauchgang...
Dann Frühstück und auf nach Abu Dabbab....das Seekuh-Mekka...leider
ohne Seekuh aber dafür auf der Seegraswiese mit 4 Schildkröten...große
Schildkröten mit ihren eigenen Schiffshaltern, coole Tiere...den 2. Teil vom TG
geht es am Korallenriff entlang wo das herausstechendste ein einziger
Trompetenfisch und ein kleiner Oktopuss ist. Im Übrigen die üblichen
Verdächtigen in ihren prachtvollen Behausungen und immenser Anzahl. Auch ohne
Seekuh voll lohnenswert!!!
Zurück im Ressort wird etwas gechillt und die Pool-Bar getestet.
Nach einem
darauffolgend sehr nötigen ausgiebigen Mittagsschlaf geht es nochmal zum
Schnorcheln. 2 Std. lang an der Nordseite des Riffs. Am Einstieg ist die Sicht noch echt beschissen, je weiter
draußen und stärker die Strömung desto klarer jedoch. Man konnte schön durch einen
kleinen Halbtunnel durchtauchen und das übliche Ägyptengewusel wie eine große
Moräne, 1 Anemone mit 2 Clownfischen und vielen weiteren bunten Fischen war
brav zur Schicht angetreten. Draußen an der Riffkante hin zum offenen Meer mit starker
Strömung erlebe ich sehr viele verschiedene Fischschwärme die sich in der
Strömung treiben lassen. Bestimmt zehn
Minuten harre ich auf einem winzigen Fleck im Riff aus und sehe noch am Ende
etwas neues...einfach genial diese Artenvielfalt auf engstem Raum. Nach der
Rückkehr wird es schon langsam Zeit für den Night Dive auf dem ich von zwei
Lion fishes begleitet werde.
Krokodilsfisch |
BDE-Highlight-Tour
Um
16.00 geht es dann auf zur Independence II, Judith von den BlueWaterSafaris
holt mich ab und alles passt. Geniales Schiff, coole Kabine und soweit machen
auch die Gäste einen sympathischen und netten Eindruck. Das Abendessen ist
klasse, das Bootbriefing findet am Folgetag statt. Die Temperaturen laden dazu
ein an Deck zu schlafen, die Sonne weckt einen schon. Irgendwann so um 4 geht
die Sonne auf...
Indypendence II im Hafen von Port Ghalib |
4.
Tag:
Es
geht los auf der Indi II. Sehr gutes Frühstück, sehr ausführliches Boot- und Divebriefing. Ich buddy mit Frank.
Einem lustigen Münchner der mit Frau und dessen Freundin noch dabei ist. Passt
soweit, vom TG ist das übliche zu berichten. Korrektur: der Buddy ist
Salzburger...lassen wir ihn die Verwechslung besser nicht wissen. Auch der 2.
TG hält nichts spektakuläres bereit, es ist und bleibt schön in Ägypten aber es
fehlen etwas die Highlights. Auf die Frage an Volker nach dem Besonderen an
Ägypten kommt die wohl richtige Antwort: Es hat einfach alles, aber es gibt
überall auf der Welt einen Platz wo es jedes Highlight noch etwas besser gibt
aber dann das drumherum nicht. Mein Zimmerkollege dürfte so deutlich über 50
sein, ist Mathe- und Physiklehrer und hat das tauchen sich vor ca. 40 Jahren
selbst beigebracht, wenn nicht sogar erfunden!
...Nachts
liegt gespenstischer Nebel auf dem Meer, im Zusammenspiel mit dem Leuchtturm
schaurig schön.
5.
Tag:
Wir
sind jetzt an den Brother Islands und beginnen am großen Bruder. 7.00 Uhr: sehr
ausführliches Briefing, dann geht es gemächlich ins Wasser. 2 Dinge stechen
heraus: meine ERSTE schwimmende Muräne und ein doch recht großer Napoleon
wartet am Ende des TG.
Haie
und sonstiges Großzeug bleibt erst mal fern. Die Landschaft ist ebenso schön
wie an der Küste, für Gartenfans gibt es zwei große Gorgonien. Nachher geht es
wohl an die beiden Wracks die auf der großen Insel liegen. Wir bleiben auf der
Suche nach weiteren Highlights...stay tuned...
Das
Wrack Numidia ist genial! Der Einstieg befindet sich bei ca. 24m und es geht
eine längliche Ladeluke herunter. Schwierig hereinzukommen da es schräg nach
unten zurückläuft. Ist man erst einmal drinnen ist es ganz cool im Wrack zu
tauchen. Fische o.ä. gibt es aber keine, der Ausstieg ist auf ca. 42m, knapp
darüber ist ein Laderaum in dem dann doch ein paar Fische schwimmen. Wir
schwimmen dann an der Ostseite des Riffs weiter mit der Strömung und man kann
sich einfach von der Strömung treiben lassen. Wieder viele verschiedene
Schwärme, sehr sehr cooler Tauchgang. Abends geht es wieder an die Numidia, wir
bleiben aber bei ca. 25m. Dann passieren wir das Riff auf der Weststeite. Der
ERSTE Hai...ein grauer Riffhai mit respektvollem Abstand passiert uns, der
einzige Aggressor bleibt ein kl. Clownfisch und in einer Höhle hat es wieder
eine Muräne.
Wir
übernachten wieder am Big Brother, nachts ist ordentlich Wind. Scheiße warm
aber auch scheiße Winde...
6.
Tag:
Igelfisch + Napoleon (Foto by Rolf Rehm) |
Igelfisch+Napoleon (Foto by Rolf Rehm) |
7.
Tag:
Hammerhaie Daedalus |
Hammerhaie Daedalus |
Das
abendliche Orakel beginnt mit einem Problem: Das angenommene Spüli produziert
gar nicht den Film auf der Coke Zero, es bleibt leer. Angst steigt hoch, einen
TG ohne Hailights zu sehen. Aber es bildet sich ein Kondensfilm auf der
Außenseite des Glases. Auf diesem ist ein großer Walhai, ein großer Hai und ein
sich davon abwendender Taucher zu sehen und auch hammerhaie gibt es wieder. Wer
wird der Taucher sein der nichts sieht? Antworten gibt es gleich...denn eine
kurze Nacht liegt vor uns...
8.
Tag:
Es
steht wieder Early Morning Dive an!!! 4:45 wecken, die Nacht über war es wieder
angenehm heiß im Zimmer. Die ersten Gedanken sind natürlich wieder: Scheiße,
ich will pennen, aber der frühe Taucher sieht nunmal den Fisch... Und das
Orakel nimmt wieder seinen Lauf: Ein Taucher passt heute. Stimmt der Rest auch?
Sardine Run Ägypten |
Clown-Fisch in Nemo-City |
Der Rest verläuft unspektakulär
bis zum Erreichen von Nemo-City. In ca. einer Gesamthöhe von 15m ist alles
voller Anemonen und Clownfischen, 20 Minuten Aufenthalt sind Pflicht, zum
Abschluss des TG gibt es noch eine vorbeischwimmende Riesenmakrele, ich sollte
langsam sattelfester in Fischbestimmung werden...viele diskutieren mit, wenige
haben wirklich Ahnung...ach so...knappe 80 Minuten Tauchzeit behalten wir dann
wohl doch eher für uns ;)
Nach dem Mittagessen ist es wieder Zeit zu chillen doch das wecken kommt denkbar ungünstig, ich fühle mich ziemlich platt...aber ein schoko-snack bringt den blutzucker und die Laune wieder nach oben.
Es soll an die Westseite gehen,
direkter Einstieg bei Nemo-City, doch mit zunehmender Tauchzeit wird klarer:
der Skipper hat uns zu früh reingeworfen, letztendlich verpassen wir Nemo-City!
Draußen im blauen gibt es 5-6 Thunas um die herum wir uns etwas aufhalten und
die uns einen großteil des rückweges am Riff begleiten, der Rest bleibt
unspektakulär. Ein großer Cooper noch und ein mittelgroßer Papageienfisch, ein
Tauchgang um zu wissen wie schön die
anderen beiden waren, hat sich aber dennoch gelohnt.
Heute
Abend steht verfrühtes Abendessen um 18.00 an und die anschließende Rückfahrt
zu Elphinstone, dort warten noch zwei abschließende Tauchgänge auf uns mit
hoffentlich Weißspitzenhochseeriffhaien und fuchshaien...mal schaun...
Ein
tragisches Gerücht macht die Runde, anscheinend ist auf einem Nachbarboot der
Tauchguide vom Tec-Dive nicht zurückgekehrt, gut die Gefahren des Sports wieder
vor Augen geführt zu bekommen.
Weitere
Infos zu dem Unfall gibt es keine, die Überfahrt nach Elphinstone ist doch
recht schauklig,
aber ermüdet durch den langen und coolen Tag lässt es sich recht schnell schlafen.
aber ermüdet durch den langen und coolen Tag lässt es sich recht schnell schlafen.
9.
Tag:
Langnasenbüschelbarsch (LaNaBüBa) Elphinstone |
Müde
vom frühen aufstehen geht es nach dem Mittagessen direkt schlafen und die
Rückfahrt nach Port Galibh geschieht unbemerkt. Brothers und Elphinstone waren
gut, Daedalus genial. Um ca. 15.00 Uhr sind wir zurück in Port Galibh und das
allgemeine aufräumen beginnt.
Sonnenuntergang Port Ghalib |
Am nächsten Morgen beim Packen wird es dann wie üblich in meinem Leben nochmal kurz spannend: Der Reisepass fehlt! Machen wir es kurz: Ich hatte ihn bereits im Brayka Bay liegen lassen und das Hotel wollte ihn per Post nach D schicken! Glücklicherweise lag er aber noch in der Post und man hat ihn heute einfach wieder dort abgeholt. Großes Glück gehabt, aber es ging ja bisher noch immer gut... und jetzt hock ich hier am Flughafen...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen