Sonntag, 12. März 2017

#Reisebericht: Cocos & Malpelo - Schatzjagd nach Hammerhaien


Ziel:           Costa Rica / Kolumbien
Tauchregionen:  Cocos & Malpelo
Tour-Operator:  MV Yemaya II / Tauchertraum
Reisezeitraum:  30.10. - 18.11.2016

Cocos aus dem Katalog - www.divecostaricaislands.com

Cocos&Malpelo. In einer Tour verbunden. Jeweils 7 Tauchtage. Das Angebot ist soweit einzigartig auf dieser Welt und wird nur extrem selten angeboten, diesmal zusammengestellt vom Tauchenthusiasten Michael Christ, Tauchertraum. 2 der 4 besten Tauchgebiete im Pazifik an der amerikanischen Küste werden in einem Rutsch angefahren. Cocos zur besten Tauchjahreszeit, Malpelo zur beginnenden Hammerhaisaison. Zusätzlich hat La Niña dieses Jahr wieder reichlich Haie nach Cocos gebracht, die letzten zwei Jahre sind wohl etwas mau gewesen aufgrund eines sehr warmen El Niño. Operiert wird auf der MV Yemaya von Coiba Dive Expeditions. Reisebeginn ist der Hafen von Golfito, Costa Rica, erreicht nach einer ca. 4h Fahrt von San José. 



Die Anreise:

Beruhigt durch hervorragende Windprognosen über windfinder und windguru gibt es jetzt Tatsachen. Die Werte konnte man komplett vergessen, und es würde eine sehr schauklige Überfahrt werden. Da bereits mein erster Trip nach Malpelo einer Achterbahnfahrt recht nahe gekommen ist, habe ich mir diesmal vorher Pflaster gegen Seekrankheit besorgt. Und Gott sei Dank hatte ich mir rein prophylaktisch doch ein Pflaster am Vorabend hinter die Ohren geklebt. 
Und es wurde schauklig, nicht ganz so krass wie in 2013, aber aus ca. 34-36h wurden 46. Hiobsbotschaft Nr. 2, mein Zimmergenosse schnarcht. Und zwar kein Laubsägenschnarchen, sondern Kettensägenmassaker. 



Tauchplätze Cocos Island


Gegen zwei Uhr nachmittags am übernächsten Tag erreichen wir Cocos. Im Regen. Es geht noch schnell zum Check-Tauchgang in der Chatham Bay. Die Sicht ist sogar noch sehr annehmbar mit knapp 20m. Ein entspannter Rifftauchgang zum eingewöhnen ohne besondere Highlights, einzig die hohe Anzahl an Weißspitzen fällt sofort auf. Wir hängen hastig auch noch den zweiten Tauchgang hinten dran. Es geht zum Dämmerungstauchgang nach Manuelita Outside. Vor uns ist die Hölle los. Jacks, Tunas, Mullet Snapper haben mit der Jagd begonnen. Und es mischen sich auch die ersten größeren Haie darunter. Es könnte sogar ein Tiger bereits dabei gewesen sein, aber es ist bereits zu dunkel um das zweifelsfrei feststellen zu können. 



Getaucht wird auf der Yemaya mit 16 Gästen in zwei 8er-Gruppen + Guides. Flasche & Equipment verbleibt über die gesamte Tour auf den beiden Tauch-Skiffs, die auch bei stärkerem Seegang noch recht ruhig durch die Wellen schneiden. Besonderheit in Cocos ist, dass die dortigen Nationalpark-Ranger die Tauchplätze zuweisen. Je mehr Boote also vor Ort, desto geringer die Wahrscheinlichkeit und Häufigkeit mit der man die Top-Plätze betauchen kann. Dazu zählt zweifelsohne Roca Sucia (Dirty Rock), Acyone und Manuelita Outside/Inside. Wenn du die berühmten Bilder über dich hinwegziehender Hammerhaie kennst dann sind sie mit hoher Wahrscheinlichkeit an einem dieser Plätze entstanden.



Unseren ersten kompletten Tauchtag starten wir in Punta Maria, einer Putzerstation für Großfisch. Und beeindruckender Weise sind bei guten Sichtverhältnissen um 25m 

ca. 10 Galapagoshaie vor Ort und lassen sich abwechselnd putzen. Es sind bereits auch drei Hammerhaie darunter. Deutlich erkennbar ist der Unterschied wenn die Sonne mal kurz den Weg durch die Wolken schafft und wenn Sie wieder dahinter verschwindet. 

Es folgt darauf Dirty Rock. Ähnlich ein bisschen Roca Partida. Gruppe 1 ist dort am Morgen gewesen und hatte einige Hammerhaie kreisend und immer wieder einkehrend. Wir erleben das gleiche Schauspiel, einzelne Hammerhaie kommen extrem nah. Dann plötzlich ergießt sich ein warmer Hammerhairegen über uns, der erträumte Anblick wird Realität. Sichel neben Sichel zieht über mich hinweg. Perfekte Aufnahmen minimal begrenzt durch kein perfektes Sonnenlicht bei ziemlicher Tiefe. 



Im abschließenden Tauchgang am Roca Vikingo geben sich Glas-,Kugel-,Igel- und Trompetenfisch die Klinke in die Hand, Haie bleiben abseits von Weißspitzen außen vor.



In Tauchtag 2 starten wir bei strömenden Regen von der Yemaya los in Richtung Süden und haben zumindest das Glück am Tauchplatz Submerged Rock Sonne zu haben. Allerdings ist die Sicht relativ schlecht und die Strömung ist auslaufend aus der Bucht. Am Split-Point findet sich ein Hammerhai, Jacks und sonstiger Fisch und auch ein paar nebensächliche Aufnahmen gelingen mir. Beim Auftauchen haben zwei wohl noch kurz einen Manta. 

Auch unser erster Versuch an Acyone bedarf Steigerung, auch wenn sich zugegeben bereits einige Hammerhaie sehr nah blicken lassen. Aber nach Dirty Rock an Tag 1 will das Sichelherz mehr! 

Zwischen dem Mittagessen und Tauchgang 3 bietet sich ein Zeitfenster um in Cocos an Land zu gehen. Mit den Skiffs geht es Richtung Land, doch obacht, man sollte darauf vorbereitet sein bis zum Oberkörper ins Wasser zu müssen und dann aber wieder an Land festes Schuhwerk zu haben. Ich bin lediglich mit um mal wieder kurz Land unter den Füßen zu haben und einen Blick ins WLAN zu riskieren. Während ein Teil der Gruppe die Inselwanderung mitmacht (die wohl ziemlich matschig durch die vielen Regenfälle gewesen ist) schaffe ich es noch rechtzeitig zurück zum dritten Tauchgang des Tages. 
Auch wenn mir im Nachhinein sowohl der Platz als auch irgendwelche Highlights nicht mehr einfallen wollen. Halt, doch. Es gab einen Bärenkrebs. Der war cool. Genau, am Weston Bay. Oder so...



Am 3. Tauchtag geht es abends zum ersten Nachttauchgang ins Wasser. Ein wahres Spektakel. Zum filmen aber extrem schwierig da alles wild durcheinander wuselt und selten an einem Platz bleibt. Und jede Menge Sand macht eine gescheite Ausleuchtung extrem schwierig. Zugegeben es ist eine echt eindrucksvolle Show, aber sich auf die Suche nach den sonstigen Riffbewohnern zu machen die den Tag meiden ist fast unmöglich, zu viele Jäger schwirren umher. Sogar ein Galapagoshai findet sich kurz ein.




An Tauchtag 4 werden die Bedingungen schwieriger. An Dirty Rock haben wir die Sonne eher im Rücken bei auslaufender Strömung und finden "nur" vereinzelte Hammerhaie, klar die Ansprüche steigen mit. 

Dafür finden sich mehrere Marmor-Stachelrochen. Insgesamt wimmelt es nur so in Cocos von Stachelrochen. Es gibt sensationelle Aufnahmen der Undersea Hunter Group die in etwa zur gleichen Zeit in Cocos gewesen sind und bei einem Tauchgang zig Rochen im Vorbeiflug bestaunen konnten. 

Mit den nachfolgenden Tauchgängen an Manuelita Inside, Outisde und am Kanal zur Hauptinsel werden die Bedingungen weiter schlechter. Wolken und Regen nehmen das Licht von oben. Viel Plankton tut sein übriges, das Wasser ist teilweise richtig grün und arschkalt mit 22 Grad, ja für mich ist das kalt! 


Dennoch hatte das Riffgebiet von Manuelita einiges zu bieten. Ich stolpere über zwei Frogfische und über den leicht abfallenden Sand schleichen sich immer wieder Hammerhaie ein...




Mit dem 5. Tauchtag stellt sich glücklicherweise wieder etwas Besserung ein. Und an einer Putzerstation am Dirty Rock kehren von allen Richtungen regelmäßig Hammerhaie ein. 
Während des Aufstiegs durchkreuzen wir eine imposante Schule Jacks. Und selbst die Wand Hammerhaie lässt sich blicken, nur bei diesen Sichtbedingungen war ich leider am falschen Ende der Gruppe. 


Am nachfolgenden Tauchgang in Punta Maria spielen die Gezeiten mit uns PingPong. Ein kleiner und scheuer Oktopus hat bei diesem Gekachel wohl ebenso wenig Lust auf Bewegung und verweilt glücklicherweise mit uns in der Nähe des Aufstiegsseils.

Auch an Manuelita Channel ist die Sicht leicht verbessert wobei es wieder in Strömen regnet. Es finden sich einige einzelne Hammerhaie und von links schwimmt wohl auch  zweimal ein Tiger an, ich befinde mich leider rechts der Gruppe. 
Bei den Sichtweiten bleibt dann doch wenig Chance. Dann schwimmt ein Tigerhai über uns hinweg. Und es kommt noch einer aus dem suppigen Grün in unsere Richtung und zieht ruhig direkt vor mit vorbei. Im Kanal lässt erneut eine große Schule Jacks sich das Wasser um die Nasen spülen. Abschließendes Highlight bildet der größte Rochen der mir jemals über den Weg geschwommen ist, 2,50m Durchmesser! Ungelogen!




Endspurt in Cocos bevor es zur Überfahrt nach Malpelo geht. 

Acyione glänzt mit annehmbaren Sichtweiten um 25m und einer großen Gruppe Hammerhaie von 40-50 Stck. die in etwa ab Mitte des Tauchgangs sichelförmig über uns hinweggleiten. Und kurze Zeit später drückt die Strömung einen Schwarm Mullet Snapper über unseren Tauchplatz. Ich beginne meinen Aufstieg in ihrer unmittelbaren Nähe und auch die Hammerhaie bemerken Sie und stoßen immer wieder durch die Snapper hindurch und umkreisen sowohl mich als auch die Snapper. Wenn nur etwas mehr Licht für gute Filmaufnahmen gewesen wäre...

Auch an Dirty Rock gehen Filmaufnahmen in den Kasten von Hammerhaien die sich eindeutig nah genug für Porträtaufnahmen eignen. 

Am Lobster Rock verbringen wir den Tauchgang spielend mit einigen schönen Marmorstachelrochen. Und das Highlight des Tauchgang ist ein Silver Tip.



Im abschließenden Nachttauchgang (Punta Ulloa) gibt es wieder ohne Ende White-Tip-Power-Show gemischt und angerührt mit ein paar netten Rochen und frei umherschweifenden Langusten. 




Zum Abschluss geht es nochmal an Acyione. Da wir anschließend aufbrechen wollen bereits um 06:30. Es ist stark bewölkt, es hat ordentlich Welle und Licht ist insgesamt noch nicht stark vertreten. Es finden sich einige Hammerhaie ins Riffplateau ein, die große Schule bleibt aber etwas weiter abseits und schemenhaft. Die Mullet Snapper sind wieder da und werden auch diesmal wieder von einzelnen Hammerhaien umkreist und durchstoben. 

Und auch zum weiten Tauchgang geht es wieder an Dirty Rock. Es findet sich eine Schildkröte und auch zum Abschluss sind wir sofort wieder von Hammerhaien aus allen Richtungen umgeben. Selbst die Schule lässt sich nochmal blicken, ist aber einen Tick zu weit weg. 

Und zu guter Letzt nochmal Manuelita Outside. Wieder Regen. Wieder knapp 10-15m Sicht. Aber die Hammerhaie sind da, dementsprechend nahe. Zunächst tummeln Sie sich auf 30m um uns herum. Dann steigen wir leicht auf und die Hammerhaie mit. Und hinter uns ist zum Riff genügend Platz so dass Sie letztlich auch über uns hinwegschweben. 



Somit ist Cocos leider schon vorüber. Wir begeben uns auf die Überfahrt nach Malpelo. Kalkulierte 40h werden erneut wieder zu ca. 46h. Wobei die Überfahrt mit halber Welle recht ruhig ist. Selbst die Sonne lässt sich mal über eine längere Periode blicken. Und wir erreichen Malpelo auch zumindest rechtzeitig für 2 Tauchgänge. 



Tauchplätze Malpelo, www.tauchertraum.de



Los geht's an den drei Musketieren. Spezifischer an D'Artagnan. Bis 8m Tiefe reicht das Blauwasser. Dann wird es grün und die Sicht sinkt auf 15m. Einige Hammerhaie, aber weit entfernt und dann in Richtung Aramis und Portos gekreuzt. Ein Schwarm Pompanos  und ein Schwarm Yellow Fin Tunas lässt sich finden, am Safety Stop patrouillieren Wahoos.

Zum zweiten Tauchgang ruft La Nevera. Mit einer DER Plätze für Hammerhaisichtungen. Doch auch hier ist die Sicht eher begrenzt. Ein paar aufdringliche Galapagoshaie. Die Hammerhaie bleiben eher entfernt. Erst im Blauwasser passiert eine größere Gruppe unter uns hindurch. 




Ich wünsche mir für den nächsten Morgen direkt das Aquarium. Und wie es manchmal eben so ist gibt es Momente bei denen alles passt. Mit unserem Sprung ins Wasser trifft auch ein Walhai am Tauchplatz ein und beginnt zu kreisen. Bei der ersten Runde werde ich etwas mit der Strömung mitgezogen und muss mich etwas ans Abstiegsseil des Tauchplatzes zurückkämpfen. Ich beschließe etwas am Seil zu verschnaufen. Und als wolle sich der Walhai Vergewissern dass es mir auch gutgeht und dreht seine zweite Runde direkt in mich hinein. Insgesamt ist die Sicht auch recht gut und das Aquarium ist voller Fisch.
Bonitos, Dog Snapper, Rainbow Runner und ein paar vereinzelte Hammerhaie finden sich auch ein. Zum Austauchen begleiten uns bereits drei Silkies. 


Wir verbleiben im Norden Malpelos und tauchen nun Cast Away. Und was soll man sagen? Während wir so am Riff entlang dümpeln mit Oktopus, Razor Doktorfischen und Yellowfin Tunas rauschen wir in den nächsten Walhai herein.  Man mag sein Glück kaum fassen. Beim Safety Stop wieder drei Silkies. 
Zum abschließenden Tauchgang an Casa de Phantasea sei nur erwähnt dass die Barracudas gewohnt an Ort und Stelle auf uns gewartet haben. 





Mit Heavens Door geht es in Tag 3. Da es am Morgen noch im Schatten liegt und auch grundsätzlich die Sonne sich nicht zeigen will bleibt es eher dunkel. Wobei die Sicht gut ist und am leicht abfallenden Riff mit der Strömung immer wieder Hammerhaie ihren Weg zu uns finden. Für gute Filmaufnahmen jedoch zu schlecht. Auch Galapagoshaie und Adlerrochen lassen sich immer wieder sehen. Sogar eine größere Schule Hammerhaie ist da, bleibt aber an der Sichtkante.


Das darauf folgende Aquario bleibt eher unspektakulär, wieder finden sich einige Silkies beim Safety Stop. Dann kommt die Ferreteria. Ins Deutsche übersetzt:  der Eisenwarenladen. Aufgrund seiner wohl riesigen Schulen wenn die Hammerhaie im Süden sind. Bei diesem Tauchgang hat es eher etwas von Ostsee. Ordentlich pfeffert es über die Boje hinweg und wir müssen am Seil herunterkraxeln. Das wird belohnt durch eine erneute Sichtung eines Walhaies der aber bereits wieder auf der Abreise ist. Sonst bleibt es bei grüner Sicht. Aber die Muränen tummeln und türmen sich wie gewohnt an Ort und Stelle übereinander. Mit dem Drift ins Blau finden sich dann doch noch Hammerhaie. Aber wieder komplett unmöglich zu filmen. 



Weiterhin verliere ich über das Wetter wenige Worte. Es steht meißt eine ordentliche Welle am Boot. Strömung und Wind drehen das Boot immer wieder quer zur Welle, Sonne gibt es selten. Meißt bestimmen Wolken oder sinnflutartiger Regen die Gesamtwetterlage. So auch an Tauchtag 4 der am Bajo del Monstro beginnt. Ein runder Riffkomplex dessen Riffdach auf 5m liegt und anschließend seitlich abfällt auf Tiefen jenseits der 40m. 
Zu Beginn des Tauchgangs nehmen wir noch etwas Sonnenschein mit, tausende Glasfische bevölkern das Riffdach. Wenig Strömung macht das bewegen leicht, Großfisch ist aber auch außer Haus. Die Sonne ist ebenfalls binnen Minuten wieder verschwunden. 

Kurz vor Mittag versuchen wir die Cathedral an den drei Musketieren. Nur betauchbar wenn wenig Schwell um die drei Musketiere herrscht. Andernfalls wird die Cathedral schnell zur Waschmaschine und unberechenbar.  Bereits von der Oberfläche sieht es eindeutig nach Waschmaschien statt nach Cathedral aus und so weichen wir an D'Artagnan aus. 
Und auch hier scheppert die Strömung nur so auf den Fels. Alle Jacks sind zu Hause, niemand spielt vor der Tür. Sie türmen sich dicht gepackt von der Oberfläche bis auf 40m dicht über- und nebeneinander. Nur kurzzeitig ihre Formation öffnend um unsere Blasen hindurchsausen zu lassen. Wieder schieben wir uns auf dem Sand in Richtung Aramis und Portos. Hammerhaie passieren. Gefolgt von Mullet Snappern und Bonitos. Den Safety Stop verbringen wir im Intercity auf 5m Richtung Norden. 1-2 Silkys nehmen neben uns Platz. 50min um und die ersten verlassen das Wasser. Wir sind noch zu dritt und es wird wieder eine weitere Episode "Dive much - See much" geschrieben. Es werden plötzlich immer mehr Silkys. 
Erst kommen immer mehr Kleingruppen bis 10 Tiere, dann folgen ganze Schwälle. Kurz bevor auch wir das Wasser verlassen und bereits an der Oberfläche treiben befinden sich geschätzt 100 Silkys um uns herum. So in etwa ist Malpelo also zur Silky Season. Elektrisiert steige ich aus dem Wasser. Der wieder einsetzende Regen sorgt allerdings prompt für Abkühlung.   

Zwischen den beiden Tauchgängen muss die Besatzung der Yemaye leider ein illegales Fischerboot verjagen dessen Leinen in den Nationalpark hereintreiben. Für zwei Yellow-Fin Tunas kommt die Hilfe zu spät. Aus meiner persönlichen Sicht liegt hier wahrscheinlich auch die Ursache in der Präsenz der Silkys. Das Fischerboot hat Sie mit in die Region gebracht, angelockt durch die toten/verletzten Tunas. 
 


Denn so sehr das illegale Fischen zu verurteilen ist muss man wohl zugestehen dass dies die Ursache für einen weiteren unvergesslichen Tauchgang an "La Nevera" ist. Auch hier treiben noch Langleinen herein und wir tauchen dicht am Felsen ab. Bis zur Mitte des Tauchgangs bleibt es unspektakulär, dann zeigt sich eine Schattenwand. 
Aber es sind keine Hammerhaie, es sind Silkies. Wir befinden uns in etwa auf 5-10m und werden die nachfolgenden 40m von Silkys umkreist und angeschwommen. Spektakulär. Jedoch bekommen wir auch live mit wie sich ein Silky an einem Haken verfängt und wir Ihn losschneiden müssen.   
Ja und auch der frische Yellow-Fin Tuna hat umwerfend geschmeckt, das muss ich eingestehen. 
 


 
In Tauchtag 6 starten wir entspannt. Am Altar de Virginia. Es gibt jedoch auch nichts nennenswertes zu berichten. Am Aquario wird auch erst wieder das Blauwasser spannend, denn diesmal kreisen zum Safety Stop eine große Anzahl Hammerhaie unter uns. 
Dem folgenden Cast Away casten wir mal ganz schnell away und da wir an Tag 1 ja nur 2 Tauchgänge machen konnten folgt heute noch ein vierter, erneut an La Nevera. Aber auch dieser reiht sich gefügig in die unspektakulären Tauchgänge des Tages ein.  

Tauchtag 6 startet im Süden am "Bachon". Nein, zu starke Strömung. Dann eben zur Feretteria. Nein, zu starker Schwell. Na dann zurück und ab ans Cara del Phantasea. Und hier kommen auch ein paar Hammerhaie ganz nett ran und mit der Strömung driften wir noch am Bache del Monstro vorbei und beenden den 1. Tauchgang. Aus Mangel an Alternativen geht es wieder zu "La Nevera". Doch auch hier schieben uns ca. 5m Schwell nur so im Kreis umher. An eine feste Position um auf Hammerhaie zu warten ist schlicht nicht zu denken. Die eintreffende größere Gruppe bleibt folgerichtig auf Abstand. 



Beenden wir den Tag an den 3 Musketieren. Durch Schwell und Strömung passt der Drop nicht 100% und es wird bei mieser Sicht ein Freiwasserabstieg in rasanter Geschwindigkeit auf etwa 36m. Rechtzeitig vor dem Einschlag in den Sandboden noch abbremsend robben wir uns anschließend vorwärts. Wir finden einen Teil der standorttreuen Adlerrochengruppe doch der Tauchgang schleift lediglich die Tauchfertigkeiten, für Genießer war das wieder nix. 




    Der Abschluss dieser langen und intensiven Tauchreise beginnt an La Gringa, es folgt El Bachon und wir schließen in La Nevera ab. Schön dass der Süden dann doch noch zu betauchen gewesen ist. Der Durchbruch namens "La Gringa" ist schlicht weg ein beeindruckender Tauchplatz. 
    Am Ausgang erwarten uns bereits unzählige Mullet Snapper. Und La Nevera gönnt uns zum Abschluss noch einzelne sehr nahe Hammerhaie bevor wir letztlich dann doch aus dem Wasser steigen müssen.


    Fazit:
    Das waren 3 intensive Wochen Cocos&Malpelo. Die Wetterbedingungen musste man in diesem Rahmen erwarten. Es ist Regenzeit in Mittelamerika. Und nachdem Cocos laut Erzählungen in den letzten zwei Jahren etwas mit Haisichtungen gegeizt hat konnte man bereits in den Berichten zu Saisonbeginn lesen dass sich die Hammerhaie wieder einfinden. Und mit dem Beginn der Hauptsaison ebenfalls auch die größeren Schulen die Cocos berühmt gemacht haben. Wir hatten in Cocos fast keinen Tauchgang in dem wir keinen Hammerhai gesehen haben. Schnell lechzte das Herz nach den großen Schulen und sehr nahen Sichtungen. Tigerhaie waren auch dabei. Viel Riffleben und eine immense Anzahl an Marmorrochen. Cocos hat mir sehr gut gefallen. In Malpelo muss man festhalten dass wir für die Saison sehr atypisch viel Glück mit drei Walhaien und den zwei Silky-Tagen hatten. Die Hammerhaie waren deutlich weniger und scheuer im Vergleich zu Cocos. Dafür die gigantischen Fischschwärme schlichtweg atemberaubend. Und für Hammerhaie in Malpelo gibt es ja im Dezember eine weitere Chance =)

    Freitag, 23. September 2016

    #Technik: Die Xiaomi Yi 2 im Unterwassertest vs. GoPro Hero 4 Black


    Vor kurzem habe ich euch die Xiaomi Yi vorgestellt. Mittlerweile ist bereits der Nachfolger auf dem Markt, schlicht die Yi 2 4k. Doch diese hat es in sich. Nun mit integriertem Display und technischen Daten, die Sie vor die GoPro Hero 4 Black schieben lassen. Bekommt Sie das auch unter Wasser umgesetzt?


    Wer oder Was ist Xiaomi:
    Bekannt geworden ist Xiaomi mit einem Smartphone (dem M1) High-Endgerät zu einem sehr günstigen Preis. Erst in 2010 gegründet gehört es bereits wenige Jahre später zu den TOP-3-Smartphoneherstellern. Xiaomi ist also nicht irgendeine hübsche Hülle die über eine zugekaufte Actioncam bestülpt wird, Xiaomi ist der reale Hersteller. Erste Erfahrung hat man mit der Yi gesammelt, nun folgt mit der Yi 2 der ernst gemeinte Angriff auf dem Actioncammarkt.
    In den üblichen rein technisch orientierten Tests kann Sie voll und ganz überzeugen.
    Wie sieht das Bild aus Sicht eines Tauchers aus? Bekommen wir hier Spitzenqualität zum Spitzenpreis? Bisher gab es qualitativ keinen Weg an einer GoPro Hero 4 Black vorbei. 


    Was macht die Xiaomi Yi 2 zur Spitze?:
    Die wohl wichtigste oberflächliche Verbesserung der Yi 2 ist die Videofunktion, Sie nimmt nun auch in 4K-Auflösung auf (3840 x 2160) mit 30 Bildern pro Sekunde. Je niedriger die Auflösung, desto höher die Bildrate und damit natürlich auch die Möglichkeit für Slow-Motion-Aufnahmen. Bei 1440p sind es schon 60fps, bei FullHD 120fps und bei 720p ganze 240fps. Damit lässt sich eine Sekunde Aufnahme bei 24 Frames pro Sekunde in 10 Sekunden abspielen. Das sieht besonders bei Action-Aufnahmen enorm cool aus.
    Möglich macht die ganze Videopracht der neue Sony IMX377 Bildsensor mit 1/2.3 Zoll (Exmor R) im Zusammenspiel mit einem Ambarella A9SE75 Chipsatz. Die verbaute Linse hat insgesamt 7 Schichten und bietet eine F2.8er Linse mit 155° Weitwinkel. Die GoPro Hero 4 Black arbeitet hier noch mit dem A9-Chip. Der A9SE-Chip hat bereits ein verbessertes Thermomanagement und führt die entstehende Hitze wesentlich besser ab was insgesamt zu einer stabilen Leistung führt, die GoPro konnte bei längeren 4K-Sequenzen schonmal aussteigen.


    Die technischen Daten nochmal im Überblick:
    • Sony IMX377 12 MP 1/2.3"  (GoPro Hero 4 Black: IMX 117 12 MP 1/2.3")
    • A9SE Chip mit optimiertem Temperaturmanagement (GPH4: A9 Chip)
    • 155° Weitwinkel 
    • integriertes Display
    • 4k mit 30 fps, 720p mit 240 fps
    • 120 fps bei 720p, 240 fps bei nur 480p
    • Akku hat 1010 mAh (austauschbar)
    • Batterielaufzeit (ca.): 120 Min.@4K/30 (GPH4: 55 Min. @4K/30 ohne Display)
    • microSD-Slot (maximal 64 GB)
    • WLAN Dualband mit ca. 3 MB/s downlad (GPH4 single und ca. 1,5 MB/s download)
    • 1400 mAh Akku (GPH4: 1160 mAh) 
    • Lens Distortion Correction (LDC) and Auto Slow Motion Videos, Timer Mode
    • Verbindung via Bluetooth zum Handy (sehr energiesparend gegenüber WLAN)
    Quelle: http://z.jd.com/project/details/54911.html


    Der Lieferumfang:
    Für derzeit ca. 280€ bekommt man die Cam z.B auf Amazon, im Zubehör ist ein Daten-/Ladekabel  und der Akku.
    Beim UW-Gehäuse gibt es das Original und mehrere Nachbauten. Als ich mir die Cam geholt habe gab es lediglich in Europa eine der Nachbauten. Gut erkennbar am Verschluss. Es gibt das Gehäuse von mehreren Herstellern und auch in verschiedenen Farben. Meines ist z.B. rot. Problem bei meinem Gehäuse ist gewesen, dass ab ca. 35m der Auslöseknopf durch den Wasserdruck vollständig nach unten gedrückt wurde. Das konnte ich lösen indem ich eine kleine Kordel zwischen Knopf und Feder gefädelt und so den Widerstand der Feder erhöht habe. Somit konnte ich das Gehäuse auch bis 40m nutzen. Aber da nehmt am besten gleich die wenigen Euros mehr in die Hand und kauft das Orignal mit dem Schiebeverschluss in den beiden Bildern unten. Dort hat es zumindest bei mir auch kein Problem mit dem Auslöseknopf gegeben:

    Das Original-Gehäuse der Yi 2 4k



    Das Original-Gehäuse gibt es hier auf Amazon:
    https://www.amazon.de/YI-Wasserfestes-Geh%C3%A4use-Offizielle-Zubeh%C3%B6r/dp/B01EIYLKRK/ref=sr_1_5?s=ce-de&ie=UTF8&qid=1474631439&sr=1-5&keywords=yi+2+4k

    Die Kamera:
    Da mache ich mir jetzt nicht die doppelte Mühe. Wen Aussehen, Verpackung, App etc. sehr im Detail interessieren, der sei an das nachfolgende Video verwiesen:



    Action unter Wasser:
    Auch über Wasser erspare ich mir die Mühe zusätzlicher Videos, meine Szenen sind in die Tauchvideos integriert. Es gibt einige atemberaubende Vergleiche auf Youtube gegenüber der GoPro Hero 4 Black oder auch bzgl. alleinigen Überwassertests deren Qualität ich bestätigen kann. Die Bedienung des Touchscreens funktioniert hervorragend und auch die Steuerung über die App ließ bei mir keine Fragezeichen offen.
    Wie verhält es sich also unter Wasser?
    Da gibt es zum Einstieg den wesentlichen Nachteil gegenüber eine GoPro zu nennen. Die Ein-Tasten-Steuerung lässt es maximal zu, dass man zwischen Video- und Fotomodus wechseln kann. (Den "One-Touch-Mode" muss man im Menü aktivieren). So muss man den Startknopf kurz drücken um die Aufnahme zu starten oder ein Foto zu machen und ihn lange drücken um den Modus zu wechseln. Hält man ihn sehr lange gedrückt schaltet sich die Cam aus. Man kann also weder den Weitwinkel ändern (was bei Makroaufnahmen nicht schlecht wäre) oder die Auflösung des filmens ändern. Keine gravierenden Nachteile aber durchaus eine Einschränkung. Dann hört es aber auch mit den Einschränkungen auf und wir starten mit einem Vergleichsvideo unter Wasser zur GoPro Hero 4 Black:


    Die Aufnahmen unterscheiden sich lediglich in Nuancen. Um den Bildausschnitt nicht zu beeinflussen habe ich insgesamt 4 Szene-Fenster erstellt, das ist leider etwas unübersichtlich aber verfälscht wie gesagt nicht den Bildausschnitt. Die Xiaomi trifft die Farben etwas realistischer bzw. bei der GoPro driftet z.B. die erste Szene etwas ins Grüne, das kann aber auch je nach Situation am automatischen Weißabgleich liegen. Bei der GoPro ist manchmal der Kontrast etwas stärker/besser. Allesamt Punkt wie beim nachbearbeiten mit wenigen Klicks ausgeglichen sind. Die Auflösung, das Bildrauschen und die gesamte Qualität des Bildes auf 40m Wassertiefe ist bei beiden absolut top und setzt die Benchmark. Nur dass man dies bei der Xiaomi Yi bereits zum halben Preis bekommt. Die Akkuleistung ist ebenfalls top. Angegeben mit 120 Min. bei 4k gegenüber 55 Min. bei der GoPro (ohne Display!) waren bei  mir immer alle Vergleichscams leer und die Yi war noch mehr als halb voll. Auf einer Tauchsafari hält Sie somit locker den gesamten Tauchtag durch, ohne die ständige Hektik des Nachladens bei meiner GoPro Hero 4 Black mit Display. Ein immenses Plus.
    Ebenso positiv beeindruckt hat mich der automatische Weißabgleich der Cam. Wo z.B. Actionpro schon einen recht guten Tauchmodus entwickelt hat der gut zum schnorcheln geeignet ist, hat die Yi auf einer Wassertiefe von 1-3m automatisch eine echt gute Farbwiedergabe. Mit Rotfilter wird es schon fast zu kräftig. Und selbst ab größeren Tiefen unterstützt die bereits gute Grundeinstellung das Ergebnis mit Filtern. Ebenso verhält es sich mit Schärfe und Makrolinse.

    Es folgt ein Video über meinen Trip nach Ägypten, alles aufgenommen mit der Xiaomi Yi 2 bei 1080p und 60 fps:



    Eine feste Brennweite hat natürlich auch die Xiaomi Yi 2 und somit sind Objekte in einer Entferung von <30cm unscharf. Mit einer Makrolinse werden die Objekte wieder scharf und die Xiaomi ist bereits von Haus aus so scharf dass mit einer einfachen Makrolinse sehr gute Aufnahmen entstehen. Bei Verwendung einer 20 dpt. oder 2x10dpt. Makrolinse lassen sich sogar kleine Krebse oder Nacktschnecken wieder scharf ablichten. Die Xiaomi Yi 2 wird zum absoluten Allrounder von Walhai bis Nacktschnecke:



    Es folgt ein weiteres Video aus meinem Urlaub in Portofino am Mittelmeer bei Genua das ich auch beim Actioncup eingereicht habe:



    Und zum Abschluss noch zwei Videos der Xiaomi Yi 2 im Vergleich mit/ohne Rotfilter. Das erste in Ägypten, das zweite ebenfalls im Mittelmeer bei Portofino:






    Im Nachhinein würde ich vermutlich bei den nächsten Videos auf 2,7k-Auflösung umstellen bei 30 fps und die automatische Bildstabilisierung einschalten. Das nimmt zwar etwas vom Weitwinkel aber derzeit stört mich bei meinen Aufnahmen eigentlich am meißten mein leichtes Wackeln :-)

    Rotfilter, Magentafilter und Makrolinse für das eckige Gehäuse der Xiaomi Yi gibt es hier:
    http://magic-filter.de/index.php/actioncam-produkte/rotfilter-magentafilter-makrolinse-Xiaomi-Yi.html

    Fotos mit der Xiaomi Yi 2:

    Anbei ein paar Fotos mit der Xiaomi Yi 2. Hervorragend funktioniert das Auslösen über die App. Ebenso klasse ist der "Adjust Lens Distortion"-Mode welcher den Fisheye-Effekt korrigiert. (siehe Vergleichsbild unten)





    Bild ohne Linsenkorrektur
    Bild mit automatischer Linsenkorrektur der Yi 2

    Bild mit automatischer Linsenkorrektur der Yi 2

    Bild mit automatischer Linsenkorrektur der Yi 2

    Bild mit automatischer Linsenkorrektur der Yi 2

    Bild ausgelöst über die App


    Fazit:
    Ich mache es kurz. Ich bin begeistert. Ab sofort wird das meine Actioncam Nr. 1 unter Wasser und die GoPro Hero 4 Black darf noch als Back-Up  mit unter Wasser :-)

    Positiv:
    - Preis-Leistungsmäßig unschlagbar
    - Sehr gut verarbeitet
    - Hervorragende Qualität der Aufnahmen 
    - Phantastische Akku-Laufzeit

    Negativ:
    - Ein-Tasten-Steuerung schränkt Funktionalität unter Wasser ein
    - Display und UW-Gehäuse muss zugekauft werden (aber günstig)

    Donnerstag, 22. September 2016

    #Technik: Tauchen mit der Xiaomi Yi im Praxistest - Wo positioniert sich der Einsteiger?

    Mittlerweile wird man ja mit Brands aller möglichen Actioncams aus dem chinesischen Markt nur so überrollt. Beispielhaft genannt sei die SJ4000 die es in allen möglichen Namensvarianten gibt, im Prinzip ist aber immer das gleiche verbaut. Jetzt also auch noch Xiaomi. Oder doch nicht? Wer ist das überhaupt?

    Wer oder Was ist Xiaomi:
    Bekannt geworden ist Xiaomi mit einem Smartphone (dem M1) High-Endgerät zu einem sehr günstigen Preis. Erst in 2010 gegründet gehört es bereits wenige Jahre später zu den TOP-3-Smartphoneherstellern. Xiaomi ist also nicht irgendeine hübsche Hülle die über eine zugekaufte Actioncam bestülpt wird, Xiaomi ist der reale Hersteller.  Und nun versucht man auch der GoPro paroli zu bieten. Die Xiaomi ist mal ein erstes Statement in den Markt der Actioncams. Bereits ab 60€ zu haben und mit technischen Details die an die GoPro Hero 4 heranreichen oder Sie teilweise übertreffen. Das bedarf auch eines genaueren Blicks für uns Taucher.

    Die technischen Daten:
    • 16 MP Sony Exmor R-Sensor
    • 155° Weitwinkel
    • 1080p bei maximal 60 fps, kein 4K
    • 120 fps bei 720p, 240 fps bei nur 480p
    • Akku hat 1010 mAh (austauschbar)
    • microSD-Slot (maximal 64 GB)
    • WLAN, HDMI mini, microUSB
    • 1010 mAh Akku (identisch GoPro Hero 4 Black)
    • 72 g, zwei Tasten

    Der Lieferumfang:
    60€ mit technischen Highclass-Spezifikationen bedürfen natürlich irgendwelcher Abstriche. Für 60€ bekommt man die Cam, ein Daten-/Ladekabel (das bei mir direkt kaputt gewesen ist) und den Akku.
    Ich habe mir die Cam hier auf Ebay besorgt: Xiaomi Yi bei Ebay
    Ein UW-Gehäuse gibt es bereits zwischen 8-20€. Das soll bis 40m wasserdicht sein. Da bin ich mal gespannt. Bei meinen ersten Tests im Schwimmbad gab es keinerlei Probleme aber der Verschluss ist beim öffnen häufig aus der dünnen Halterung gesprungen. Wieder reingedrückt und gut, aber für die breite Masse dürfte das ein Kritikpunkt sein. Da hapert es an der Verarbeitung, was man von der Kamera selbst nicht behaupten kann. Die ist hochwertig verarbeitet.
    Ebenso nicht enthalten ist ein Display. Da man fürs tauchen das Handy nicht mitnehmen kann ist dies eigentlich ein Muss. Im Display-Set kommt dann auch gleich eine passende Rückwand für das Tauchgehäuse mit, da die Kamera insgesamt mehr Tiefe bekommt.

    Ich selbst habe darauf verzichtet, da Sie mich einfach mal zum testen interessiert hat und ich hauptsächlich mit meiner GoPro Hero 4 Black filmen werde bzw. mir auch gleich den Nachfolger der Yi, die Yi 2 4k geholt habe. Und diese verfügt ab Werk über ein Display. Dort gibt es dieses Problem dann nicht mehr.
    Mit Tauchgehäuse und Display ist man dann bei knapp 100 - 120€ komplett und kann gegen die GoPro antreten. Wer noch Halterungen etc. von früher hat kann sich freuen, diese passen. 

    Die Kamera:
    Da mache ich mir jetzt nicht die doppelte Mühe. Wen Aussehen, Verpackung, App etc. sehr im Detail interessieren, der sie an das nachfolgende Video verwiesen:




    Die Firmware:
    Hier könnt ihr euch passend zur Seriennr. eure aktuellste Firmware downloaden:
    http://www.xiaoyi.com/update/sports?lang=de
    Der Clou an der Firmware ist, dass Sie mehr oder weniger "Open Source" ist und sich ein paar findige "Bastler" schon ans Tuning gemacht haben. Denn der Chip kann deutlich mehr als Xiaomi freigibt. Ähnlich eines Mercedes-Motors, dem man ein Chip-Tuning verpasst. So kann man sich die Firmware fast individuell auf seine eigenen Bedürfnisse zuschneiden.
    Laut den sehr fleißigen Usern von Dashcamtalk läuft die Kamera am stabilsten mit einer Auflösung von 2304 x 1296 bei 30 fps und einer Bitrate von 35Mbits.

    Neue Firmware flashen:

    Das „flashen“ der Xiaomi Yi Firmware ist kinderleicht:
    1. Die Datei Firmware_[VERSION].bin auf leere Speicherkarte kopieren. Sie sollte mit FAT32 formatiert sein.
    2. Cam mit eingelegter Speicherkarte einschalten.
    3. Die Cam blinkt vorne nun blau
    4. Die Installation ist beendet, sobald die Kamera vorne konstant blau leuchtet.
    5. Jetzt könnt ihr filmen oder fotografieren
    Darüber hinaus kann ebenfalls das auf der Kamera befindliche "Skript" adaptiert werden. Es liegt schlicht im obersten Verzeichnis der SD-Karte und nimmt keine permanenten Änderungen vor. Löscht man das Skript werden beim nächsten Neustart die ursprünglichen Werte der Firmware wieder übernommen. Es kann mit dem Texteditor bearbeitet werden.
    Mit zahlreichen Werten kann man sich das Bild an die jeweiligen Verhältnisse anpassen. Es gibt ein Tag-Skript, ein Nacht-Skript und zwei uns uns für Taucher erstellte Skripte. Eines ist für filmen ohne Rotfilter (mit/ohne Videoleuchte) und eines für das filmen mit Rotfilter:

    Tag-Skript (Passwort: "Tag")
    Nacht-Skript (Passwort: "Nacht")
    Unterwasser (Passwort: "Unterwasser")

    Die Xiaomi Yi im Kurztest über Wasser:
    Im Foto sieht man den etwas größeren Weitwinkel der GoPro. Farblich treffen beiden Cams sehr gut meine Vorstellungen von einem schönen Bild. Auch die Detaillierung ist sehr gut, Konturen an den Wolken und Bäumen sind gut zu sehen. Das positive Fazit aus den Tests der Nachbarblogs kann ich somit bestätigen. Beeindruckend welche Leistung 60€ auf die Mattscheibe bringen. Und auch die App funktioniert hervorragend zur Steuerung über Wasser.

    Foto 12 MP - GoPro Hero 4 Black
    Foto 12 MP - Xiaomi Yi


    Der Beschaffungsweg:
    Die Kamera bekommt ihr derzeit wohl am einfachsten direkt hier:
    Xiaomi Yi - Ebay

    Display-Set inkl. UW-Gehäuse:
    Display-Set bei Gearbest.com

    Unterwassergehäuse gibt es ebenfalls auf Ebay, z.B:
    UW-Gehäuse Xiaoimi Yi Ebay (60m)
    UW-Gehäuse Xiaoimi Yi Ebay (40m)

    Inwiefern man der 60m-Angabe trauen kann mag ich bezweifeln. Evtl. ist schlicht der Clip etwas hochwertiger und besser verarbeitet, das wären mir die 2€ wert. Die 60m würde ich damit vermutlich trotzdem nicht permanent ausreizen. Auf jeden Fall sollte ein eine eckige Linse gekauft werden und nicht die runde um mögliches Zubehör für die GoPro evtl. unter Wasser verwenden zu können.
    Rotfilter, Magentafilter und Makrolinse für das eckige Gehäuse der Xiaomi Yi gibt es hier:
    http://magic-filter.de/index.php/actioncam-produkte/rotfilter-magentafilter-makrolinse-Xiaomi-Yi.html
    Allerdings muss man sagen, dass ich es nicht hinbekommen habe das Skript sowohl auf Tauchen mit Licht als auch auf den Rotfilter zu adaptieren. Sobald ich diesen davorgehalten habe wurde das Bild deutlich dunkler.

    Die Yi unter Wasser:
    Mit unserem adaptieren Tauchskript haben wir die Bedinungen auf dunkle Umgebungen angepasst. Selbst mit der starken Rauschreduzierung ist kein verwischen der Kanten deutlich sichtbar (wie z.B. bei der Actionpro X8). Da ich auch die Yi 2 mit unter Wasser hatte habe ich aus zeitlichen Gründen mich auf die Y2 konzentriert. In kurzen Tests ist die Leistung sehr ordentlich im Low-Light-Bereich. Aber wie oben beschrieben haben wir es nicht geschafft dass die Cams sauber mit/ohne Filtern arbeitet. Für farbenfrohe Videos sollte Sie das aber schon tun.

    Fazit:
    Die Yi schlägt in ihrem Preissegment alle Vergleichskameras qualitativ deutlich. Allerdings benötigen wir Taucher Display und Gehäuse. Zusätzlich muss man dann noch den Aufwand treiben die neueste Firmware und jeweils immer das passende Skript aufzuspielen. Service & Reparatur fraglich. Aus diesem Grunde habe ich den UW-Test auch ausgelassen und werde in kürze den Bericht zur Xiaomi Yi 2 bringen, die dann direkt ein integriertes Display hat und in den Leistungsdaten sogar vor der GoPro Hero 4 Black liegt.

    Positiv:
    - Preis-Leistungsmäßig unschlagbar
    - Sehr gut verarbeitet
    - Hervorragende Qualität der Aufnahmen

    Negativ:
    - kein deutscher Support. Service&Reparatur fraglich
    - Qualität des UW-Gehäuses nicht hochwertig, Ladekabel direkt defekt
    - Display und UW-Gehäuse muss zugekauft werden (aber günstig)

    Anhang:
    Komplettes Datenblatt von:
    http://www.digitaleyes.de/Tests/Testbericht_Xiaoyi_Xiaomi_Yi_Motion_Camera_Actioncam/9625

    Sonntag, 31. Juli 2016

    #Actioncam Tutorial: Die 6 goldenen Regeln zum Filmen mit Rotfiltern

    Warum sollte ich überhaupt mit einem Farbfilter filmen? 

    Steigen wir also gleich mit einer Glaubensfrage ein. Manche schwören auf  anschließendes nachbearbeiten am PC, teilweise besitzen Actioncams einen sogenannten "Tauchmodus" der den Rotfilter elektronisch imitiert. Meißt ist das Ergebnis allerdings nicht zu gebrauchen. Die besseren "Tauchmodi" eignen sich noch gut fürs Schnorcheln an der Oberfläche, wo ein Rotfilter einen Rotstich verursachen würde.
    Hier ist ein Beispiel eines schlecht umgesetzten "Tauchmodus" im direkten Vergleich zu einer Sequenz mit Rotfilter:




    Ich persönliche schwöre auf Farbfilter, weil:
    • der Filter aus 100% Bildqualität filtert. Auf dem Chip sind es nur noch x% Qualität
    • kein stundenlanges (zusätzliches) nachbearbeiten für den WA notwendig ist
    • das Video nur noch zeitlich geschnitten werden muss und es so direkt im Urlaub  farbenfroh ist
    • der Filter einfach auf- und absteckbar ist
    • es einfacher ist Rot aus dem Bild heraus als reinzubekommen

    Worauf muss ich beim filmen mit Farbfiltern (Rotfilter, Magentafilter,..) achten?

    Rotfilter und/oder Magentafilter gehören schon fast zur Standardausrüstung eines jeden Tauchers der mit einer Actioncam die besten Szenen unter Wasser auf Ewig festhalten möchte. Insbesondere bei den Actioncams reicht die Qualität des Videos nach dem komprimieren auf dem Chip nicht für ein umfassendes nachbearbeiten am heimischen Rechner aus.  Ein Farbfilter hilft dabei die erlebte Farbenpracht auch tatsächlich ins Video zu bringen, oder manchmal sogar besser festzuhalten als es das Auge real wahrgenommen hat. Doch dafür ist, wie immer im Leben, auch etwas Schweiß, Fleiß, Erfahrung und Glück notwendig. Häufig ist man von gesehenen Videos mit Rotfilter begeistert und muss dann die ersten praktischen Selbsterfahrungen mit einem Deko-Bier runterschlucken. Spätestens dann erinnert euch an diesen Artikel und kramt ihn wieder hervor. Die nachfolgenden Zeilen sollen euch Schritt für Schritt insgesamt 6 wichtige Aspekte näher bringen an die ihr euch unter Wasser immer wieder erinnern solltet. Ich habe Sie die "6 goldenen Regel zum Filmen mit Rotfiltern genannt.

    • Regel 1: Bewusstes Filmen
    • Regel 2: Licht & Wetter
    • Regel 3: Sonnenstand
    • Regel 4: Deine Position
    • Regel 5: Blauanteil
    • Regel 6: Korrekte Entfernung
    • Profi-Trick: Weißabgleich 

    "Das sieht ja überhaupt nicht aus wie auf dem Video das ich gesehen habe"

    Klar, wenn ihr euch nicht den kompletten 60Min-Dauerfilm eures Buddys oder Vorbildes reinziehen musstet habt ihr auf YouTube, Vimeo oder wo auch immer höchstwahrscheinlich einen Zusammenschnitt der besten Szenen seines Urlaubs gesehen. Und da kommt natürlich auch nur das farbenfrohste und beste des vergangenen Tauchurlaubs hinein. Womit wir bei Punkt 1 wären:

    "Regel 1: Bewusstes Filmen"

    Beim Abtauchen "On" drücken und beim Auftauchen "Off" ist ein absolutes No-Go! 
    Bis ihr beim anschließenden nachbearbeiten bei einer interessanten Szene ankommt, seid ihr eingeschlafen oder schon so frustriert dass ihr  auch diese löscht. Alle Cams mit Display verfügen heutzutage über eine Standby-Funktion, so dass der Akku mindestens einen kompletten Tauchgang hält. Ich schalte sie auch häufig erst dann ein wenn etwas interessantes sich anbahnt oder anbahnen könnte. Birgt natürlich immer die Gefahr dann in der entscheidenden Szene doch etwas zu spät zu sein. Aber dann hält die Cam normalerweise auch drei Tauchgänge am Tag durch.
    Filmt also nur Szenen die ihr auch bewusst filmen wollt. Statische Objekte (Landschaften, Drachenkopf, o.ä.) reichen vollkommen 15-60 Sek., nur in Ausnahmefällen länger. Seid ihr natürlich 20 Min. von Mantas & Hammerhaien umgeben heißt es draufhalten, das schaut man sich auch in Jahren wieder an ;-)
    Ihr wisst also nun was ihr filmen wollt, kommen wir nun zu Regel 2:

    "Regel 2: Allgemeine Lichtverhältnisse und Wetter"

    Hürde eins ist genommen und wir filmen bewusst nur das was auch in den Kasten soll. Dann kommen wir zu einem Punkt den wir nicht gänzlich beeinflussen können. Das Wetter. Wenn euer Buddy euch beim abendlichen Deko-Bier super farbige Aufnahmen einer Riffwand zeigt und ihr am nächsten Tag sein Ergebnis auch nachfilmen wollt, es aber bewölkt ist, dann habt ihr schon verloren. Dann bleibt sein Ergebnis für diesen Tag unerreichbar. Das gleiche gilt wenn er das Riff betaucht hat als ihm die Sonne im Rücken stand und ihr es am Abend im Schatten oder Gegenlicht betaucht, No Chance! Könnt ihr den Farbfilter daheim lassen. Dann packt die Videoleuchte und Makrolinse ein und geht auf Makrojagd.
    Das gleiche gilt wenn im betrachteten Video der Walhai auf 5m vorbeizieht, er bei Dir aber auf 20m ist. Dann hast du auf jeden Fall das riesige Glück einen Walhai gesehen, und vermutlich auch gefilmt, zu haben. Aber den kleinen Wehrmutstropfen, dass er auf 20m schlicht nicht so farbenfroh sein kann wie auf 5m. Dafür fehlt insgesamt zuviel Licht. Auch hier kann man natürlich noch das Beste herausholen, wenn man die weiteren Regeln beachtet.

    Denn auch bei gleichen Wetterbedingungen und Lichtverhältnissen lauern Gefahren welche die Aufnahme des Jahrhunderts beim nachbetrachten zum Reinfall werden lassen, Regel 3:

    "Regel 3: Sonnenstand in Bezug auf eure Position"

    Ein Beispiel:
    Du hast schon wieder riesiges Glück und einen Walhai erspäht. Ihr seid auf 5m und es herrscht strahlender Sonnenschein und beste Lichtverhältnisse. Dann ist jetzt die entscheidende Frage: Wo steht die Sonne?
    Für einen optimalen Effekt des Rotfilters steht die Sonne direkt über oder hinter dir und strahlt das zu filmende Objekt direkt an. Der Rotfilter kann nun seine ganze Stärke ausspielen. Je höher der Sonnenstand, desto größer natürlich auch dein Spielraum in dem du dich bewegen kannst, ohne dass du negative Effekte merkst. Ist die Sonne noch auf- oder wieder absteigend musst du mehr und mehr ihre Stellung betrachten. Der Super-Gau ist wenn das Sonnenlicht direkt in die Kamera strahlt und somit das Objekt direkt aus der Sonne kommt. Dann hat der Rotfilter praktisch nichts zum arbeiten. Nur Schwarz und Weiß. Natürlich ist die Natur zum Glück kein dressierter Affe und der Walhai macht was er will. Sollte er also aus der ungünstigsten Position kommen dann auf jeden Fall den Rotfilter abnehmen.  Durch einen hohen Kontrast könnte man später noch ein schönes Spiel der Sonnestrahlen mit dem Walhai kreieren. Im weiteren Verlauf solltest du probieren in eine Position zu kommen  in der das Licht das Objekt anstrahlt und die Sonne nicht mehr im Bild der Actioncam ist. Dann kannst du den Rotfilter wieder aufsetzen. Im folgenden Video habe ich den Rotfilter auch bei ungünstiger Position aufgesetzt gelassen. Die ungünstigen Szenen muss man dann leicht nachbearbeiten, hat aber die Szenen wenn die Silkys vom Sonnenlicht angestrahlt werden in perfekter Farbwiedergabe: 



    Doch noch immer lauern weitere Fehler, Regel 4:

    "Regel 4: Deine Position in Bezug zum Objekt"

    Irgendwie muss Licht in den Sensor kommen. Deshalb solltest du idealerweise auf gleicher Höhe zum Objekt sein und es waagerecht filmen. Je besser die Lichtverhältnisse und je geringer deine Tiefe ist desto eher verzeiht die Cam und der Rotlichtfilter dir diesen Fehler. Abwärts filmen birgt das doppelte Risiko, dass das Bild zu dunkel wird und das mit dem Rotlichtfilter der Farbton leicht ins Grüne abdriftet. Auf einer Tiefe von 2-3m abwärts einen Longimanus oder Walhai filmen der auf 5m unter Dir hindurchgleitet funktioniert in den meißten Fällen noch, hängt aber bereits stark von der Qualität deiner Cam ab. Mit der Luxus-Version der GoPro hat man hier sicherlich mehr Spielraum als mit einer <100€-Cam.
    Jetzt filmen wir mit der Sonne im Rücken und in waagerechter Position zum Objekt. Hier muss man einfach etwas eigene Erfahrung gewinnen und je nach Lichtintensität die Kamera leicht nach oben neigen (damit etwas mehr Licht in die Linse einfallen kann) oder leicht nach unten neigen (um einen Rotstich zu vermeiden). Was kann noch schief gehen? Regel 5:

    "Regel 5: Immer einen Blauanteil im Bild für den Weißabgleich des Rotfilters"

    Absolut unverzichtbar ist ein Blauanteil im Bildabschnitt bei Verwendung eines Rotfilters. Zumindest zu Beginn der Filmsequenz. Die guten Rotlichtfilter sind abgestimmt auf klare, blaue Gewässer. Fehlt der Blauanteil im Bild ergibt sich schnell ein Grünstich innerhalb des Bildes. Insbesondere dann wenn ich von oben nach unten direkt ins Riff filme. Die Wahrscheinlichkeit auf eine gute Sequenz sinkt nahe 0%. Deswegen sollte irgendwie im Bild immer ein Anteil Blau enthalten sein.





    "Regel 6: Die korrekte Entferung zum Objekt"

    Manchmal spielt auch die Entfernung zum Objekt eine Rolle, wie im nachfolgenden Video kurz zu sehen. Damit sind wir bei Regel 6. Zu Beginn sind die Gelbstreifen-Schnapper etwas zu weit entfernt und der Rotfilter verursacht einen Grünstich. Das liegt in diesem Falle daran, dass die Entfernung zu den Objekten zu groß ist und Sie eher schon im Hintergrund des Videos sind. Dort stuft der Rotfilter manche Farben bereits ins Grüne ab. Je mehr wir uns aber dem kleinen Schwarm nähern, desto korrekter wird der Farbabgleich:




    "Profi-Trick: Weißabgleich der Cam austricksen"

    Dies ist ein Punkt der mir beim filmen mit der Hero 4 Black aufgefallen ist. Da ich gleichzeitig unter Wasser bei nahen Objekte mit einer Keldan Videoleuchte filme verfüge ich über eine Lichtquelle die mit 5000K nahe der Farbtemperatur des echten Sonnenlichts liegt. Leuchte ich auf einen sehr nahen Teil im Sand oder Riff dann wird dieser komplett Weiß. Jetzt gehe ich sehr nah ran mit der Actioncam und der Weißabgleich wird neu gesetzt. Das funktioniert nicht immer perfekt aber hat z.B. dieses beeindruckende Ergebnis gebracht:
    Man sieht zu Beginn das komplett grüne Bild. Viele Schwebeteilchen im Wasser. Mit Neusetzen des WA wechselt das Bild bereits ohne Farbfilter von grün in blau und mit dem Farbfilter kommen farbenprächtige Szenen zusammen. Ganz ehrlich, ich war überrascht wie gut der Tauchgang in der Nachbetrachtung gewesen ist :) 



    So, nun seid ihr mit den 6 goldenen Regeln zum filmen mit Rotfiltern ausgestattet. Identisches gilt natürlich auch für das filmen mit Magentafiltern in grünen Gewässern. Ich hoffe ich konnte das Filmergebnis eures nächsten Tauchurlaubs zumindest etwas steigern ;-) Allzeit und überall "Gut Luft" Euer Divecooky!

     www.magic-filter.de