Tauchregionen: Inhambane / Protea Banks / Aliwal Shoal
Tour-Operator: Selfmade / African Dive Adventures
Reisezeitraum: 04.04.-26.04.2014
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Bericht aus 2012:
Mosambik&South Africa - Teil I: Hlane & Barra Lodge
Die Anreise zum Blyde River Canyon:
Do it to me Baby one more time. Wir wiederholen die Moz/SA-Tour aus 2012, diesmal etwas ausgedehnter. Südafrika hat uns einfach gepackt! Und bei einem Wechselkurs von nahezu 15:1 ist es im Preis-Leistungsverhältnis ein wahres Schnäppchen :)
Gelandet in Johannesburg ist es eine wahre Wonne nicht mit Druck in der etwa 1-stündigen Schlange zur Passkontrolle stehen zu müssen, um seinen Anschlussflug nach Durban zu bekommen. Das ist immer ein knappes Spiel!
Dafür brockt uns das buchende Reisebüro ein, dass unsere Mietwagen eigentlich erst ab 15.00 zur Verfügung stehen (wir stehen um 9.00 dort), wir keine Genehmigungsdokumente für die Fahrt nach Mozambique bekommen (erst Mo telefonisch) und es auch keine Toyota Hilux (Diesel) sind, sondern ziemlich schwachbrüstige Nissan (Benziner). Um 11:30 geht es zur ca. 5h-Fahrt zur Chestnut Lodge in der Nähe von Hazyview, unserer ersten Unterkunft.
Der erste Teil über die Autobahn war ok, der zweite ging durchs Hinterland. Unendliche Ebenen, gewaltige Felsformationen, füllige Wälder! All dieses auf das herrlichste umhüllt von feinstem englischen Nebel gepaart mit einer Sichtweite die wir aus deutschen Seen kennen.
Auch die Lodge erreichen wir bewölkt. Wir scheinen die Einzigen zu sein. Sie liegt jedoch wunderschön.
Mit unserer Ankunft hört es zumindest auf zu regnen und wir können unsere Zimmer trocken beziehen. Groß, geräumig, sauber, schön, perfekt! Ängste, dass die südafrikanische Weinkultur verschwunden ist, können ebenfalls zügig ausgeräumt werden. Ein hervorragender Weißwein aus der Region Stellenbosch verzückt unsere Gaumen, und ist bis zum Ende des Abends in dieser Lodge auch ausverkauft. Der Wein wird letztlich nur noch vom Rinderfilet getoppt. Die Darreichung eines Messers hätte problemlos entfallen können, hauchzart kann man es mit der Gabel auseinander ziehen und es zerfließt gerade zu am Gaumen. Afrika, wir sind wieder da :)
Nach eines feucht-fröhlichen ersten Abends dauert es einige Zeit bis auch die letzten ihre Körper in die Autos manövriert haben. Der Tagesplan sieht die Panorama Route inkl. Blyde River Canyon vor.
Östlich ist auch der Krüger Nationalpark nur einen Katzensprung entfernt und auf jeden Fall ein Muss für alle die mehrere Tage dort verbringen. Uns bleibt vor unserer Weiterreise jedoch nur dieser eine Tag, Safaris folgen später in HLANE und HLUHLUWE.
Es ist empfehlenswert die Panorama-Route mit dem nördlichsten Punkt, an den Three Rondavels, zu beginnen. Ein wahrhaft majestätischer Ausblick wie sich der Blyde River durch die Landschaft unter uns schlängelt. Man könnte dort den ganzen Tag verweilen.
Die zweite Aussichtsplattform etwas weiter südlich hat es natürlich schwer gegenüber der Aussicht zum Blyde River, ein etwas kürzerer Abstecher lohnt sich aber trotzdem. Nicht ausgelassen werden darf hingegen Bourke's Luck potholes. An der Einmündung des Treur River in den Blyde River haben sich über die Jahrtausende malerisch schöne Auswaschungen ergeben wie man Sie sonst evtl. aus der Verzasca in der Schweiz kennt. Beachtet werden wollen und sollten unbedingt auch die zuckersüßen Äffchen rund um die Park- und Rastplätze, denn die nutzen jeden menschlichen Fehler gnadenlos aus!
Überfahrt nach Mozambique:
Am folgenden Morgen lässt sich herrlich von der Terrasse der Sonnenaufgang beäugen. Den sonnigen Tag begrüßen wir durch eine ausgedehnte Pool-Session, während wir auf unsere Papiere von Europcar warten. Somit Start gen Moz erst gegen 11 Uhr. Und gleich stehen wir auf der N4 in Richtung Lebombo und finden eine Baustelle die den Ruf der Deutschen rettet. Ampelschaltung mit 45 Min.-Takt. Die Autobahn wird auf einem kompletten Teilstück ausgebaut. An der Grenze gehen uns insgesamt weitere zwei Stunden verloren. 360 Rand Versicherung, 100 Rand Bestechung für Pass, 250 Rand für Service. Herrlich!
Weiter geht es über das Moloch Maputo. Man sollte nicht einmal nur in Erwägung ziehen die kürzere Strecke via Bundesstraße zu nehmen. Autobahn = Teer! Die Hochhäuser des Zentrums von Maputo sehen wir wieder nur aus der Ferne. Man ist überwältigt und beengt durch die Menschenmengen an den Straßen und den Dreck. Aber Müll an den Straßenseiten gehört wohl zum afrikanischen Lebensstil dazu. Selbst bei Reichtum würde es wohl so aussehen. Aber wer sich die Mühe eines genaueren Blickes auf die Personen macht, sieht sie zumindest in Maputo häufig gut gekleidet, insbesondere die Jüngeren, und mit Handy. Die Statussymbole Afrikas. Ein gepflegtes Äußeres ist wichtig. Man fragt sich nur wo sie das machen. Am Ende ist das beengende Gefühl wohl das große Unverständnis über diese für uns so fremde Lebensweise und Welt.
Unsere Fahrt geht bis in die Dunkelheit. Regen setzt ein. Auf einer Straße ohne Markierungen und einer Breite auf der gerade so zwei LKW aneinander vorbeipassen. Links laufen immer wieder Menschen. Auf der Gegenseite ist viel Verkehr und immer wieder finden halsbrecherische Aktionen statt die auch locker in unserer Motorhaube hätten enden können.
Wir erreichen die Villa Espanhola erst gegen 20:00. Das Ferienörtchen Bilene ist nahezu ausgestorben. Der Wachmann weißt uns in die kleinen aber akzeptablen Zimmer und empfiehlt uns ein "Restaurant" das eher den Standard einer Imbissbude hat. Es dauert einige Zeit bis der Kellner uns versteht, letztlich ist das Essen aber frisch zubereitet und sehr lecker. Zurück geht es zügig ins Bett nach diesem anstrengend Tag.
Am folgenden Morgen schlendere ich durch einen kleinen Streifen Bäume hindurch zum Strand in die Bucht. Das erste mal Meer. Wir verlassen Bilene gegen halb neun und vor uns liegen 6 weitere Stunden Fahrt. Wir passieren mehrere Schulen vor denen sich die Kinder tummeln und an den Straßen ist das reinste Chaos. Es ist fast über die komplette Strecke immer was los. Immer wieder findet man im Hintergrund Häuser und vorbeilaufende Menschen. Immer wieder krasse Regenschauer und dann wieder Sonne.
Mozambique - Barra Lodge:
Bei zunächst fabelhaftem Wetter erreichen wir die Barra Lodge.
Aber es windet arg, und Roland, der bereits 2 Tage vorher angereist war, berichtet von ebelfalls schlechten Sichtverhältnissen. Insgesamt ist sowohl die Lodge als auch die Tauchbasis relativ leer. Zusätzlich zu angeblich wieder leicht aufflammenden Rivalitäten des früheren Bürgerkrieges im Landesinneren vermiest ein Skandal um regelmäßig absichtlich vergessene Einreisestempel, die dann bei der Ausreise zu einer hohen Schmiergeldforderung führten, die Reiselust der Südafrikaner nach Mozambique. Die Konsequenz ist, dass ca. die Hälfte des Hotelpersonals entlassen werden musste, aber wir erkennen noch einige bekannte Gesichter von vor 2 Jahren.
Morgen um 7 ist Start. Essen ist weiterhin klasse. Ich bin gespannt!
Die Nacht über gilt es wieder mehrere Mosquitos zu killen. Um viertel vor zwei ist durch den Wind eine Stunde Schluss mit schlafen. Draußen hört es sich so gar nicht nach tauchen an. Um sechs stehe ich endgültig auf und bringe mein erstes Tauchzeugs zur Basis. Das Meer sieht akzeptabel aus. Um sieben rödeln wir auf. Von rechts ziehen dicke, fette Regenwolken auf. Die Ausfahrt wird eine Tortur. Das launchen geht noch halbwegs, der Weg zum Giants Castle wird heftig rucklig. Da mein Tauchpartner es nicht runter schafft und wir auch das Riff eher am Ende treffen reißt es uns schnell über das Riff und in den Sand auf 10m Tiefe. Ich erhasche einen Blick auf eine große Schule Jacks. Es wird noch ein sehr großer Lobster gesehen und ein paar Weißspitzen Riffhaie. 27 grad, starke Strömung, 20m Viz.
Im Anschluss gibt es Frühstück.
Zweiter TG Office. Es bleibt bewölkt und stürmisch. Die See sieht vom außen deutlich ruhiger aus, der Launch verläuft gut, anschließend wird es aber wieder recht ruppig. Beim abtauchen klatscht mir noch eine Welle in die Fresse und flutet meine Maske, im halben Blindflug geht es abwärts. Am Riff herrscht eine starke Schwellströmung die einen durchwirbelt wie eine Waschmachine. An sich ist viel los da unten und einiges tropisches geboten. Eine schöne Netzmuräne, Trompetenfische, eine Schule Jacks, Zackenbarsch. Aber alles schwierig zu fotografieren, denn alles vibriert durch die Strömung. Im auftauchen stürzen wir nochmal hinunter und sehen ca. 5 Riffmantas (Baby-mobulas), dann war's das. Die Rückfahrt zehrt weiterhin an den Kräften. Nachmittags statten wir der nahegelegenen Flamingo Lodge einen Besuch ab und genießen von dort die Aussicht.
Die Nacht bringt wieder starke Winde und Regen. Am Folgemorgen sieht es kurzzeitig nach Besserung aus aber bereits beim Briefing schifft es wieder. Die Ausfahrt ist wieder eine Qual. Man braucht annähernd 1h um raus zukommen, dann ca. 30 Min. TG und dann wieder 45 min. zurück. Wir sind am Reggies, wieder sehr starke Schwellströmung, zwei Netzmuränen, Zackenbarsche, Schwarm Wimpelfische, Viz. ca. 15m. Am Ende bereits auf 5m ziehen unter uns erst einer, dann drei, später 8 Baby-Mobulas ihre Kreise.
Zum zweiten TG kommt es noch schlimmer. 4-5m hohe Wellen bringen die Ausfahrt über die Grenzen hinweg. Es dauert gefühlt ewig. Und unten ist auch nicht wirklich spektakuläres geboten, Surge und Schwellströmung mal wieder. Wir fahren nach Tofu ins Dinos zur Aufmunterung. Tofu ist nahezu leer. Ein paar verlorene Seelen sonst ist alles nach wie vor dreckig & verkommen.
Ihr lest noch weiter in der Hoffnung auf eine ähnlich spektakuläre Wende wie 2012? Oder wie in Malpelo? Dann sei euch gleichweg reiner Wein eingeschenkt. Es wurde nicht besser. Die kompletten 5 Tauchtage waren von den Bedingungen her in die Tonne zu treten. Zumindest bleibt festzuhalten, dass es nicht wirklich schlimmer kommen kann über so viele Tage. Es bleibt festzuhalten dass die Basis für schöne und entspannte Tauchgänge weiterhin stimmt.
Insgesamt drei Tauchgänge konnten sich trotz der Verhältnisse über Wasser eine Auszeichnung abholen. Sherwood Forest lag im Strömungsschatten und war daher 2x sehr angenehm zu betauchen. Bereits beim Aufstieg ist uns auch kurz ein Manta besuchen bekommen.
Spaß hamma trotzdem gehabt :)
Unser Abschlusstauchgang wurde uns ebenfalls mit einem zumindest berechenbaren Surge versüßt und hatte einiges unter Wasser zu bieten mit einem Zackenbarsch an einer Putzerstation, ner Schildi, zwei Schaukelfischen, nem Seehasen, und weiterhin viel Schwarmfisch. An Amazon hatten wir sogar mal sehr kurz Delfine.
Ich möchte das Tauchgebiet hier nicht zerreißen, aber wir hatten nunmal eine wahnsinnig beschissene Woche von den Bedinungen her erwischt und das möchte ich dann auch nicht schönreden. Nur als Top Walhai- und Mantaspot sollte man sich dieses Gebiet sicher nicht mehr verkaufen lassen, das war einmal!
Die Anlage, das Personal, die Tauchschule, das ganze drumherum, ich kann es nur wärmstens empfehlen. Wer einen schönen Tauchspot und eine individuelle Tauchbasis sucht und eine kleine Gruppe um sich herum scharrt, der hat hier vor allem den großen Vorteil dass er viel Gestaltungsmöglichkeiten hat, und viel Platz für individuelle und kurzfristige Entscheidungen ist. Man muss sich nicht nach einem festen Plan richten, sondern man richtet sich nach der Gruppe.
Wer das ganze noch mit z.B. Blyde River, Krüger, HLANE oder anderen Muss-man-unbedingt-gesehen-haben-Dingen kombiniert der wird im Gesamtpaket sicherlich begeistert sein. Wie bei uns, denn auch wir haben erst 3 von insgesamt 8 Stationen hinter uns! Jezt geht es erstmal wieder Tiere gucken an Land. Auf nach HLANE!
Weiter zu Teil II: HLANE - Swaziland
Direkt zu Teil III: Protea Banks - Aliwal Shoal - Hluhluwe - St. Lucia
Bericht aus 2012:
Mosambik&South Africa - Teil I: Hlane & Barra Lodge
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