Ziel: Costa Rica / Kolumbien
Tauchregionen: Cocos & Malpelo
Tour-Operator: MV Yemaya II / Tauchertraum
Reisezeitraum: 30.10. - 18.11.2016![]() |
Cocos aus dem Katalog - www.divecostaricaislands.com |
Cocos&Malpelo. In einer Tour verbunden. Jeweils 7 Tauchtage. Das Angebot ist soweit einzigartig auf dieser Welt und wird nur extrem selten angeboten, diesmal zusammengestellt vom Tauchenthusiasten Michael Christ, Tauchertraum. 2 der 4 besten Tauchgebiete im Pazifik an der amerikanischen Küste werden in einem Rutsch angefahren. Cocos zur besten Tauchjahreszeit, Malpelo zur beginnenden Hammerhaisaison. Zusätzlich hat La Niña dieses Jahr wieder reichlich Haie nach Cocos gebracht, die letzten zwei Jahre sind wohl etwas mau gewesen aufgrund eines sehr warmen El Niño. Operiert wird auf der MV Yemaya von Coiba Dive Expeditions. Reisebeginn ist der Hafen von Golfito, Costa Rica, erreicht nach einer ca. 4h Fahrt von San José.
Die Anreise:


Unseren ersten kompletten Tauchtag starten wir in Punta Maria, einer Putzerstation für Großfisch. Und beeindruckender Weise sind bei guten Sichtverhältnissen um 25m
ca. 10 Galapagoshaie vor Ort und lassen sich abwechselnd putzen. Es sind bereits auch drei Hammerhaie darunter. Deutlich erkennbar ist der Unterschied wenn die Sonne mal kurz den Weg durch die Wolken schafft und wenn Sie wieder dahinter verschwindet.


In Tauchtag 2 starten wir bei strömenden Regen von der Yemaya los in Richtung Süden und haben zumindest das Glück am Tauchplatz Submerged Rock Sonne zu haben. Allerdings ist die Sicht relativ schlecht und die Strömung ist auslaufend aus der Bucht. Am Split-Point findet sich ein Hammerhai, Jacks und sonstiger Fisch und auch ein paar nebensächliche Aufnahmen gelingen mir. Beim Auftauchen haben zwei wohl noch kurz einen Manta.
Auch unser erster Versuch an Acyone bedarf Steigerung, auch wenn sich zugegeben bereits einige Hammerhaie sehr nah blicken lassen. Aber nach Dirty Rock an Tag 1 will das Sichelherz mehr!
Zwischen dem Mittagessen und Tauchgang 3 bietet sich ein Zeitfenster um in Cocos an Land zu gehen. Mit den Skiffs geht es Richtung Land, doch obacht, man sollte darauf vorbereitet sein bis zum Oberkörper ins Wasser zu müssen und dann aber wieder an Land festes Schuhwerk zu haben. Ich bin lediglich mit um mal wieder kurz Land unter den Füßen zu haben und einen Blick ins WLAN zu riskieren. Während ein Teil der Gruppe die Inselwanderung mitmacht (die wohl ziemlich matschig durch die vielen Regenfälle gewesen ist) schaffe ich es noch rechtzeitig zurück zum dritten Tauchgang des Tages.
Auch wenn mir im Nachhinein sowohl der Platz als auch irgendwelche Highlights nicht mehr einfallen wollen. Halt, doch. Es gab einen Bärenkrebs. Der war cool. Genau, am Weston Bay. Oder so...

Am 3. Tauchtag geht es abends zum ersten Nachttauchgang ins Wasser. Ein wahres Spektakel. Zum filmen aber extrem schwierig da alles wild durcheinander wuselt und selten an einem Platz bleibt. Und jede Menge Sand macht eine gescheite Ausleuchtung extrem schwierig. Zugegeben es ist eine echt eindrucksvolle Show, aber sich auf die Suche nach den sonstigen Riffbewohnern zu machen die den Tag meiden ist fast unmöglich, zu viele Jäger schwirren umher. Sogar ein Galapagoshai findet sich kurz ein.
An Tauchtag 4 werden die Bedingungen schwieriger. An Dirty Rock haben wir die Sonne eher im Rücken bei auslaufender Strömung und finden "nur" vereinzelte Hammerhaie, klar die Ansprüche steigen mit.

Mit den nachfolgenden Tauchgängen an Manuelita Inside, Outisde und am Kanal zur Hauptinsel werden die Bedingungen weiter schlechter. Wolken und Regen nehmen das Licht von oben. Viel Plankton tut sein übriges, das Wasser ist teilweise richtig grün und arschkalt mit 22 Grad, ja für mich ist das kalt!

Mit dem 5. Tauchtag stellt sich glücklicherweise wieder etwas Besserung ein. Und an einer Putzerstation am Dirty Rock kehren von allen Richtungen regelmäßig Hammerhaie ein.
Während des Aufstiegs durchkreuzen wir eine imposante Schule Jacks. Und selbst die Wand Hammerhaie lässt sich blicken, nur bei diesen Sichtbedingungen war ich leider am falschen Ende der Gruppe.

Auch an Manuelita Channel ist die Sicht leicht verbessert wobei es wieder in Strömen regnet. Es finden sich einige einzelne Hammerhaie und von links schwimmt wohl auch zweimal ein Tiger an, ich befinde mich leider rechts der Gruppe.
Bei den Sichtweiten bleibt dann doch wenig Chance. Dann schwimmt ein Tigerhai über uns hinweg. Und es kommt noch einer aus dem suppigen Grün in unsere Richtung und zieht ruhig direkt vor mit vorbei. Im Kanal lässt erneut eine große Schule Jacks sich das Wasser um die Nasen spülen. Abschließendes Highlight bildet der größte Rochen der mir jemals über den Weg geschwommen ist, 2,50m Durchmesser! Ungelogen!

Endspurt in Cocos bevor es zur Überfahrt nach Malpelo geht.
Acyione glänzt mit annehmbaren Sichtweiten um 25m und einer großen Gruppe Hammerhaie von 40-50 Stck. die in etwa ab Mitte des Tauchgangs sichelförmig über uns hinweggleiten. Und kurze Zeit später drückt die Strömung einen Schwarm Mullet Snapper über unseren Tauchplatz. Ich beginne meinen Aufstieg in ihrer unmittelbaren Nähe und auch die Hammerhaie bemerken Sie und stoßen immer wieder durch die Snapper hindurch und umkreisen sowohl mich als auch die Snapper. Wenn nur etwas mehr Licht für gute Filmaufnahmen gewesen wäre...


Im abschließenden Nachttauchgang (Punta Ulloa) gibt es wieder ohne Ende White-Tip-Power-Show gemischt und angerührt mit ein paar netten Rochen und frei umherschweifenden Langusten.

Und auch zum weiten Tauchgang geht es wieder an Dirty Rock. Es findet sich eine Schildkröte und auch zum Abschluss sind wir sofort wieder von Hammerhaien aus allen Richtungen umgeben. Selbst die Schule lässt sich nochmal blicken, ist aber einen Tick zu weit weg.
Und zu guter Letzt nochmal Manuelita Outside. Wieder Regen. Wieder knapp 10-15m Sicht. Aber die Hammerhaie sind da, dementsprechend nahe. Zunächst tummeln Sie sich auf 30m um uns herum. Dann steigen wir leicht auf und die Hammerhaie mit. Und hinter uns ist zum Riff genügend Platz so dass Sie letztlich auch über uns hinwegschweben.
Somit ist Cocos leider schon vorüber. Wir begeben uns auf die Überfahrt nach Malpelo. Kalkulierte 40h werden erneut wieder zu ca. 46h. Wobei die Überfahrt mit halber Welle recht ruhig ist. Selbst die Sonne lässt sich mal über eine längere Periode blicken. Und wir erreichen Malpelo auch zumindest rechtzeitig für 2 Tauchgänge.
Los geht's an den drei Musketieren. Spezifischer an D'Artagnan. Bis 8m Tiefe reicht das Blauwasser. Dann wird es grün und die Sicht sinkt auf 15m. Einige Hammerhaie, aber weit entfernt und dann in Richtung Aramis und Portos gekreuzt. Ein Schwarm Pompanos und ein Schwarm Yellow Fin Tunas lässt sich finden, am Safety Stop patrouillieren Wahoos.

Ich wünsche mir für den nächsten Morgen direkt das Aquarium. Und wie es manchmal eben so ist gibt es Momente bei denen alles passt. Mit unserem Sprung ins Wasser trifft auch ein Walhai am Tauchplatz ein und beginnt zu kreisen. Bei der ersten Runde werde ich etwas mit der Strömung mitgezogen und muss mich etwas ans Abstiegsseil des Tauchplatzes zurückkämpfen. Ich beschließe etwas am Seil zu verschnaufen. Und als wolle sich der Walhai Vergewissern dass es mir auch gutgeht und dreht seine zweite Runde direkt in mich hinein. Insgesamt ist die Sicht auch recht gut und das Aquarium ist voller Fisch.



Mit Heavens Door geht es in Tag 3. Da es am Morgen noch im Schatten liegt und auch grundsätzlich die Sonne sich nicht zeigen will bleibt es eher dunkel. Wobei die Sicht gut ist und am leicht abfallenden Riff mit der Strömung immer wieder Hammerhaie ihren Weg zu uns finden. Für gute Filmaufnahmen jedoch zu schlecht. Auch Galapagoshaie und Adlerrochen lassen sich immer wieder sehen. Sogar eine größere Schule Hammerhaie ist da, bleibt aber an der Sichtkante.



Kurz vor Mittag versuchen wir die Cathedral an den drei Musketieren. Nur betauchbar wenn wenig Schwell um die drei Musketiere herrscht. Andernfalls wird die Cathedral schnell zur Waschmaschine und unberechenbar. Bereits von der Oberfläche sieht es eindeutig nach Waschmaschien statt nach Cathedral aus und so weichen wir an D'Artagnan aus.
Und auch hier scheppert die Strömung nur so auf den Fels. Alle Jacks sind zu Hause, niemand spielt vor der Tür. Sie türmen sich dicht gepackt von der Oberfläche bis auf 40m dicht über- und nebeneinander. Nur kurzzeitig ihre Formation öffnend um unsere Blasen hindurchsausen zu lassen. Wieder schieben wir uns auf dem Sand in Richtung Aramis und Portos. Hammerhaie passieren. Gefolgt von Mullet Snappern und Bonitos. Den Safety Stop verbringen wir im Intercity auf 5m Richtung Norden. 1-2 Silkys nehmen neben uns Platz. 50min um und die ersten verlassen das Wasser. Wir sind noch zu dritt und es wird wieder eine weitere Episode "Dive much - See much" geschrieben. Es werden plötzlich immer mehr Silkys.



Ja und auch der frische Yellow-Fin Tuna hat umwerfend geschmeckt, das muss ich eingestehen.

In Tauchtag 6 starten wir entspannt. Am Altar de Virginia. Es gibt jedoch auch nichts nennenswertes zu berichten. Am Aquario wird auch erst wieder das Blauwasser spannend, denn diesmal kreisen zum Safety Stop eine große Anzahl Hammerhaie unter uns.
Dem folgenden Cast Away casten wir mal ganz schnell away und da wir an Tag 1 ja nur 2 Tauchgänge machen konnten folgt heute noch ein vierter, erneut an La Nevera. Aber auch dieser reiht sich gefügig in die unspektakulären Tauchgänge des Tages ein.

Beenden wir den Tag an den 3 Musketieren. Durch Schwell und Strömung passt der Drop nicht 100% und es wird bei mieser Sicht ein Freiwasserabstieg in rasanter Geschwindigkeit auf etwa 36m. Rechtzeitig vor dem Einschlag in den Sandboden noch abbremsend robben wir uns anschließend vorwärts. Wir finden einen Teil der standorttreuen Adlerrochengruppe doch der Tauchgang schleift lediglich die Tauchfertigkeiten, für Genießer war das wieder nix.


Fazit:
Das waren 3 intensive Wochen Cocos&Malpelo. Die Wetterbedingungen musste man in diesem Rahmen erwarten. Es ist Regenzeit in Mittelamerika. Und nachdem Cocos laut Erzählungen in den letzten zwei Jahren etwas mit Haisichtungen gegeizt hat konnte man bereits in den Berichten zu Saisonbeginn lesen dass sich die Hammerhaie wieder einfinden. Und mit dem Beginn der Hauptsaison ebenfalls auch die größeren Schulen die Cocos berühmt gemacht haben. Wir hatten in Cocos fast keinen Tauchgang in dem wir keinen Hammerhai gesehen haben. Schnell lechzte das Herz nach den großen Schulen und sehr nahen Sichtungen. Tigerhaie waren auch dabei. Viel Riffleben und eine immense Anzahl an Marmorrochen. Cocos hat mir sehr gut gefallen. In Malpelo muss man festhalten dass wir für die Saison sehr atypisch viel Glück mit drei Walhaien und den zwei Silky-Tagen hatten. Die Hammerhaie waren deutlich weniger und scheuer im Vergleich zu Cocos. Dafür die gigantischen Fischschwärme schlichtweg atemberaubend. Und für Hammerhaie in Malpelo gibt es ja im Dezember eine weitere Chance =)