Sonntag, 12. März 2017

#Reisebericht: Cocos & Malpelo - Schatzjagd nach Hammerhaien


Ziel:           Costa Rica / Kolumbien
Tauchregionen:  Cocos & Malpelo
Tour-Operator:  MV Yemaya II / Tauchertraum
Reisezeitraum:  30.10. - 18.11.2016

Cocos aus dem Katalog - www.divecostaricaislands.com

Cocos&Malpelo. In einer Tour verbunden. Jeweils 7 Tauchtage. Das Angebot ist soweit einzigartig auf dieser Welt und wird nur extrem selten angeboten, diesmal zusammengestellt vom Tauchenthusiasten Michael Christ, Tauchertraum. 2 der 4 besten Tauchgebiete im Pazifik an der amerikanischen Küste werden in einem Rutsch angefahren. Cocos zur besten Tauchjahreszeit, Malpelo zur beginnenden Hammerhaisaison. Zusätzlich hat La Niña dieses Jahr wieder reichlich Haie nach Cocos gebracht, die letzten zwei Jahre sind wohl etwas mau gewesen aufgrund eines sehr warmen El Niño. Operiert wird auf der MV Yemaya von Coiba Dive Expeditions. Reisebeginn ist der Hafen von Golfito, Costa Rica, erreicht nach einer ca. 4h Fahrt von San José. 



Die Anreise:

Beruhigt durch hervorragende Windprognosen über windfinder und windguru gibt es jetzt Tatsachen. Die Werte konnte man komplett vergessen, und es würde eine sehr schauklige Überfahrt werden. Da bereits mein erster Trip nach Malpelo einer Achterbahnfahrt recht nahe gekommen ist, habe ich mir diesmal vorher Pflaster gegen Seekrankheit besorgt. Und Gott sei Dank hatte ich mir rein prophylaktisch doch ein Pflaster am Vorabend hinter die Ohren geklebt. 
Und es wurde schauklig, nicht ganz so krass wie in 2013, aber aus ca. 34-36h wurden 46. Hiobsbotschaft Nr. 2, mein Zimmergenosse schnarcht. Und zwar kein Laubsägenschnarchen, sondern Kettensägenmassaker. 



Tauchplätze Cocos Island


Gegen zwei Uhr nachmittags am übernächsten Tag erreichen wir Cocos. Im Regen. Es geht noch schnell zum Check-Tauchgang in der Chatham Bay. Die Sicht ist sogar noch sehr annehmbar mit knapp 20m. Ein entspannter Rifftauchgang zum eingewöhnen ohne besondere Highlights, einzig die hohe Anzahl an Weißspitzen fällt sofort auf. Wir hängen hastig auch noch den zweiten Tauchgang hinten dran. Es geht zum Dämmerungstauchgang nach Manuelita Outside. Vor uns ist die Hölle los. Jacks, Tunas, Mullet Snapper haben mit der Jagd begonnen. Und es mischen sich auch die ersten größeren Haie darunter. Es könnte sogar ein Tiger bereits dabei gewesen sein, aber es ist bereits zu dunkel um das zweifelsfrei feststellen zu können. 



Getaucht wird auf der Yemaya mit 16 Gästen in zwei 8er-Gruppen + Guides. Flasche & Equipment verbleibt über die gesamte Tour auf den beiden Tauch-Skiffs, die auch bei stärkerem Seegang noch recht ruhig durch die Wellen schneiden. Besonderheit in Cocos ist, dass die dortigen Nationalpark-Ranger die Tauchplätze zuweisen. Je mehr Boote also vor Ort, desto geringer die Wahrscheinlichkeit und Häufigkeit mit der man die Top-Plätze betauchen kann. Dazu zählt zweifelsohne Roca Sucia (Dirty Rock), Acyone und Manuelita Outside/Inside. Wenn du die berühmten Bilder über dich hinwegziehender Hammerhaie kennst dann sind sie mit hoher Wahrscheinlichkeit an einem dieser Plätze entstanden.



Unseren ersten kompletten Tauchtag starten wir in Punta Maria, einer Putzerstation für Großfisch. Und beeindruckender Weise sind bei guten Sichtverhältnissen um 25m 

ca. 10 Galapagoshaie vor Ort und lassen sich abwechselnd putzen. Es sind bereits auch drei Hammerhaie darunter. Deutlich erkennbar ist der Unterschied wenn die Sonne mal kurz den Weg durch die Wolken schafft und wenn Sie wieder dahinter verschwindet. 

Es folgt darauf Dirty Rock. Ähnlich ein bisschen Roca Partida. Gruppe 1 ist dort am Morgen gewesen und hatte einige Hammerhaie kreisend und immer wieder einkehrend. Wir erleben das gleiche Schauspiel, einzelne Hammerhaie kommen extrem nah. Dann plötzlich ergießt sich ein warmer Hammerhairegen über uns, der erträumte Anblick wird Realität. Sichel neben Sichel zieht über mich hinweg. Perfekte Aufnahmen minimal begrenzt durch kein perfektes Sonnenlicht bei ziemlicher Tiefe. 



Im abschließenden Tauchgang am Roca Vikingo geben sich Glas-,Kugel-,Igel- und Trompetenfisch die Klinke in die Hand, Haie bleiben abseits von Weißspitzen außen vor.



In Tauchtag 2 starten wir bei strömenden Regen von der Yemaya los in Richtung Süden und haben zumindest das Glück am Tauchplatz Submerged Rock Sonne zu haben. Allerdings ist die Sicht relativ schlecht und die Strömung ist auslaufend aus der Bucht. Am Split-Point findet sich ein Hammerhai, Jacks und sonstiger Fisch und auch ein paar nebensächliche Aufnahmen gelingen mir. Beim Auftauchen haben zwei wohl noch kurz einen Manta. 

Auch unser erster Versuch an Acyone bedarf Steigerung, auch wenn sich zugegeben bereits einige Hammerhaie sehr nah blicken lassen. Aber nach Dirty Rock an Tag 1 will das Sichelherz mehr! 

Zwischen dem Mittagessen und Tauchgang 3 bietet sich ein Zeitfenster um in Cocos an Land zu gehen. Mit den Skiffs geht es Richtung Land, doch obacht, man sollte darauf vorbereitet sein bis zum Oberkörper ins Wasser zu müssen und dann aber wieder an Land festes Schuhwerk zu haben. Ich bin lediglich mit um mal wieder kurz Land unter den Füßen zu haben und einen Blick ins WLAN zu riskieren. Während ein Teil der Gruppe die Inselwanderung mitmacht (die wohl ziemlich matschig durch die vielen Regenfälle gewesen ist) schaffe ich es noch rechtzeitig zurück zum dritten Tauchgang des Tages. 
Auch wenn mir im Nachhinein sowohl der Platz als auch irgendwelche Highlights nicht mehr einfallen wollen. Halt, doch. Es gab einen Bärenkrebs. Der war cool. Genau, am Weston Bay. Oder so...



Am 3. Tauchtag geht es abends zum ersten Nachttauchgang ins Wasser. Ein wahres Spektakel. Zum filmen aber extrem schwierig da alles wild durcheinander wuselt und selten an einem Platz bleibt. Und jede Menge Sand macht eine gescheite Ausleuchtung extrem schwierig. Zugegeben es ist eine echt eindrucksvolle Show, aber sich auf die Suche nach den sonstigen Riffbewohnern zu machen die den Tag meiden ist fast unmöglich, zu viele Jäger schwirren umher. Sogar ein Galapagoshai findet sich kurz ein.




An Tauchtag 4 werden die Bedingungen schwieriger. An Dirty Rock haben wir die Sonne eher im Rücken bei auslaufender Strömung und finden "nur" vereinzelte Hammerhaie, klar die Ansprüche steigen mit. 

Dafür finden sich mehrere Marmor-Stachelrochen. Insgesamt wimmelt es nur so in Cocos von Stachelrochen. Es gibt sensationelle Aufnahmen der Undersea Hunter Group die in etwa zur gleichen Zeit in Cocos gewesen sind und bei einem Tauchgang zig Rochen im Vorbeiflug bestaunen konnten. 

Mit den nachfolgenden Tauchgängen an Manuelita Inside, Outisde und am Kanal zur Hauptinsel werden die Bedingungen weiter schlechter. Wolken und Regen nehmen das Licht von oben. Viel Plankton tut sein übriges, das Wasser ist teilweise richtig grün und arschkalt mit 22 Grad, ja für mich ist das kalt! 


Dennoch hatte das Riffgebiet von Manuelita einiges zu bieten. Ich stolpere über zwei Frogfische und über den leicht abfallenden Sand schleichen sich immer wieder Hammerhaie ein...




Mit dem 5. Tauchtag stellt sich glücklicherweise wieder etwas Besserung ein. Und an einer Putzerstation am Dirty Rock kehren von allen Richtungen regelmäßig Hammerhaie ein. 
Während des Aufstiegs durchkreuzen wir eine imposante Schule Jacks. Und selbst die Wand Hammerhaie lässt sich blicken, nur bei diesen Sichtbedingungen war ich leider am falschen Ende der Gruppe. 


Am nachfolgenden Tauchgang in Punta Maria spielen die Gezeiten mit uns PingPong. Ein kleiner und scheuer Oktopus hat bei diesem Gekachel wohl ebenso wenig Lust auf Bewegung und verweilt glücklicherweise mit uns in der Nähe des Aufstiegsseils.

Auch an Manuelita Channel ist die Sicht leicht verbessert wobei es wieder in Strömen regnet. Es finden sich einige einzelne Hammerhaie und von links schwimmt wohl auch  zweimal ein Tiger an, ich befinde mich leider rechts der Gruppe. 
Bei den Sichtweiten bleibt dann doch wenig Chance. Dann schwimmt ein Tigerhai über uns hinweg. Und es kommt noch einer aus dem suppigen Grün in unsere Richtung und zieht ruhig direkt vor mit vorbei. Im Kanal lässt erneut eine große Schule Jacks sich das Wasser um die Nasen spülen. Abschließendes Highlight bildet der größte Rochen der mir jemals über den Weg geschwommen ist, 2,50m Durchmesser! Ungelogen!




Endspurt in Cocos bevor es zur Überfahrt nach Malpelo geht. 

Acyione glänzt mit annehmbaren Sichtweiten um 25m und einer großen Gruppe Hammerhaie von 40-50 Stck. die in etwa ab Mitte des Tauchgangs sichelförmig über uns hinweggleiten. Und kurze Zeit später drückt die Strömung einen Schwarm Mullet Snapper über unseren Tauchplatz. Ich beginne meinen Aufstieg in ihrer unmittelbaren Nähe und auch die Hammerhaie bemerken Sie und stoßen immer wieder durch die Snapper hindurch und umkreisen sowohl mich als auch die Snapper. Wenn nur etwas mehr Licht für gute Filmaufnahmen gewesen wäre...

Auch an Dirty Rock gehen Filmaufnahmen in den Kasten von Hammerhaien die sich eindeutig nah genug für Porträtaufnahmen eignen. 

Am Lobster Rock verbringen wir den Tauchgang spielend mit einigen schönen Marmorstachelrochen. Und das Highlight des Tauchgang ist ein Silver Tip.



Im abschließenden Nachttauchgang (Punta Ulloa) gibt es wieder ohne Ende White-Tip-Power-Show gemischt und angerührt mit ein paar netten Rochen und frei umherschweifenden Langusten. 




Zum Abschluss geht es nochmal an Acyione. Da wir anschließend aufbrechen wollen bereits um 06:30. Es ist stark bewölkt, es hat ordentlich Welle und Licht ist insgesamt noch nicht stark vertreten. Es finden sich einige Hammerhaie ins Riffplateau ein, die große Schule bleibt aber etwas weiter abseits und schemenhaft. Die Mullet Snapper sind wieder da und werden auch diesmal wieder von einzelnen Hammerhaien umkreist und durchstoben. 

Und auch zum weiten Tauchgang geht es wieder an Dirty Rock. Es findet sich eine Schildkröte und auch zum Abschluss sind wir sofort wieder von Hammerhaien aus allen Richtungen umgeben. Selbst die Schule lässt sich nochmal blicken, ist aber einen Tick zu weit weg. 

Und zu guter Letzt nochmal Manuelita Outside. Wieder Regen. Wieder knapp 10-15m Sicht. Aber die Hammerhaie sind da, dementsprechend nahe. Zunächst tummeln Sie sich auf 30m um uns herum. Dann steigen wir leicht auf und die Hammerhaie mit. Und hinter uns ist zum Riff genügend Platz so dass Sie letztlich auch über uns hinwegschweben. 



Somit ist Cocos leider schon vorüber. Wir begeben uns auf die Überfahrt nach Malpelo. Kalkulierte 40h werden erneut wieder zu ca. 46h. Wobei die Überfahrt mit halber Welle recht ruhig ist. Selbst die Sonne lässt sich mal über eine längere Periode blicken. Und wir erreichen Malpelo auch zumindest rechtzeitig für 2 Tauchgänge. 



Tauchplätze Malpelo, www.tauchertraum.de



Los geht's an den drei Musketieren. Spezifischer an D'Artagnan. Bis 8m Tiefe reicht das Blauwasser. Dann wird es grün und die Sicht sinkt auf 15m. Einige Hammerhaie, aber weit entfernt und dann in Richtung Aramis und Portos gekreuzt. Ein Schwarm Pompanos  und ein Schwarm Yellow Fin Tunas lässt sich finden, am Safety Stop patrouillieren Wahoos.

Zum zweiten Tauchgang ruft La Nevera. Mit einer DER Plätze für Hammerhaisichtungen. Doch auch hier ist die Sicht eher begrenzt. Ein paar aufdringliche Galapagoshaie. Die Hammerhaie bleiben eher entfernt. Erst im Blauwasser passiert eine größere Gruppe unter uns hindurch. 




Ich wünsche mir für den nächsten Morgen direkt das Aquarium. Und wie es manchmal eben so ist gibt es Momente bei denen alles passt. Mit unserem Sprung ins Wasser trifft auch ein Walhai am Tauchplatz ein und beginnt zu kreisen. Bei der ersten Runde werde ich etwas mit der Strömung mitgezogen und muss mich etwas ans Abstiegsseil des Tauchplatzes zurückkämpfen. Ich beschließe etwas am Seil zu verschnaufen. Und als wolle sich der Walhai Vergewissern dass es mir auch gutgeht und dreht seine zweite Runde direkt in mich hinein. Insgesamt ist die Sicht auch recht gut und das Aquarium ist voller Fisch.
Bonitos, Dog Snapper, Rainbow Runner und ein paar vereinzelte Hammerhaie finden sich auch ein. Zum Austauchen begleiten uns bereits drei Silkies. 


Wir verbleiben im Norden Malpelos und tauchen nun Cast Away. Und was soll man sagen? Während wir so am Riff entlang dümpeln mit Oktopus, Razor Doktorfischen und Yellowfin Tunas rauschen wir in den nächsten Walhai herein.  Man mag sein Glück kaum fassen. Beim Safety Stop wieder drei Silkies. 
Zum abschließenden Tauchgang an Casa de Phantasea sei nur erwähnt dass die Barracudas gewohnt an Ort und Stelle auf uns gewartet haben. 





Mit Heavens Door geht es in Tag 3. Da es am Morgen noch im Schatten liegt und auch grundsätzlich die Sonne sich nicht zeigen will bleibt es eher dunkel. Wobei die Sicht gut ist und am leicht abfallenden Riff mit der Strömung immer wieder Hammerhaie ihren Weg zu uns finden. Für gute Filmaufnahmen jedoch zu schlecht. Auch Galapagoshaie und Adlerrochen lassen sich immer wieder sehen. Sogar eine größere Schule Hammerhaie ist da, bleibt aber an der Sichtkante.


Das darauf folgende Aquario bleibt eher unspektakulär, wieder finden sich einige Silkies beim Safety Stop. Dann kommt die Ferreteria. Ins Deutsche übersetzt:  der Eisenwarenladen. Aufgrund seiner wohl riesigen Schulen wenn die Hammerhaie im Süden sind. Bei diesem Tauchgang hat es eher etwas von Ostsee. Ordentlich pfeffert es über die Boje hinweg und wir müssen am Seil herunterkraxeln. Das wird belohnt durch eine erneute Sichtung eines Walhaies der aber bereits wieder auf der Abreise ist. Sonst bleibt es bei grüner Sicht. Aber die Muränen tummeln und türmen sich wie gewohnt an Ort und Stelle übereinander. Mit dem Drift ins Blau finden sich dann doch noch Hammerhaie. Aber wieder komplett unmöglich zu filmen. 



Weiterhin verliere ich über das Wetter wenige Worte. Es steht meißt eine ordentliche Welle am Boot. Strömung und Wind drehen das Boot immer wieder quer zur Welle, Sonne gibt es selten. Meißt bestimmen Wolken oder sinnflutartiger Regen die Gesamtwetterlage. So auch an Tauchtag 4 der am Bajo del Monstro beginnt. Ein runder Riffkomplex dessen Riffdach auf 5m liegt und anschließend seitlich abfällt auf Tiefen jenseits der 40m. 
Zu Beginn des Tauchgangs nehmen wir noch etwas Sonnenschein mit, tausende Glasfische bevölkern das Riffdach. Wenig Strömung macht das bewegen leicht, Großfisch ist aber auch außer Haus. Die Sonne ist ebenfalls binnen Minuten wieder verschwunden. 

Kurz vor Mittag versuchen wir die Cathedral an den drei Musketieren. Nur betauchbar wenn wenig Schwell um die drei Musketiere herrscht. Andernfalls wird die Cathedral schnell zur Waschmaschine und unberechenbar.  Bereits von der Oberfläche sieht es eindeutig nach Waschmaschien statt nach Cathedral aus und so weichen wir an D'Artagnan aus. 
Und auch hier scheppert die Strömung nur so auf den Fels. Alle Jacks sind zu Hause, niemand spielt vor der Tür. Sie türmen sich dicht gepackt von der Oberfläche bis auf 40m dicht über- und nebeneinander. Nur kurzzeitig ihre Formation öffnend um unsere Blasen hindurchsausen zu lassen. Wieder schieben wir uns auf dem Sand in Richtung Aramis und Portos. Hammerhaie passieren. Gefolgt von Mullet Snappern und Bonitos. Den Safety Stop verbringen wir im Intercity auf 5m Richtung Norden. 1-2 Silkys nehmen neben uns Platz. 50min um und die ersten verlassen das Wasser. Wir sind noch zu dritt und es wird wieder eine weitere Episode "Dive much - See much" geschrieben. Es werden plötzlich immer mehr Silkys. 
Erst kommen immer mehr Kleingruppen bis 10 Tiere, dann folgen ganze Schwälle. Kurz bevor auch wir das Wasser verlassen und bereits an der Oberfläche treiben befinden sich geschätzt 100 Silkys um uns herum. So in etwa ist Malpelo also zur Silky Season. Elektrisiert steige ich aus dem Wasser. Der wieder einsetzende Regen sorgt allerdings prompt für Abkühlung.   

Zwischen den beiden Tauchgängen muss die Besatzung der Yemaye leider ein illegales Fischerboot verjagen dessen Leinen in den Nationalpark hereintreiben. Für zwei Yellow-Fin Tunas kommt die Hilfe zu spät. Aus meiner persönlichen Sicht liegt hier wahrscheinlich auch die Ursache in der Präsenz der Silkys. Das Fischerboot hat Sie mit in die Region gebracht, angelockt durch die toten/verletzten Tunas. 
 


Denn so sehr das illegale Fischen zu verurteilen ist muss man wohl zugestehen dass dies die Ursache für einen weiteren unvergesslichen Tauchgang an "La Nevera" ist. Auch hier treiben noch Langleinen herein und wir tauchen dicht am Felsen ab. Bis zur Mitte des Tauchgangs bleibt es unspektakulär, dann zeigt sich eine Schattenwand. 
Aber es sind keine Hammerhaie, es sind Silkies. Wir befinden uns in etwa auf 5-10m und werden die nachfolgenden 40m von Silkys umkreist und angeschwommen. Spektakulär. Jedoch bekommen wir auch live mit wie sich ein Silky an einem Haken verfängt und wir Ihn losschneiden müssen.   
Ja und auch der frische Yellow-Fin Tuna hat umwerfend geschmeckt, das muss ich eingestehen. 
 


 
In Tauchtag 6 starten wir entspannt. Am Altar de Virginia. Es gibt jedoch auch nichts nennenswertes zu berichten. Am Aquario wird auch erst wieder das Blauwasser spannend, denn diesmal kreisen zum Safety Stop eine große Anzahl Hammerhaie unter uns. 
Dem folgenden Cast Away casten wir mal ganz schnell away und da wir an Tag 1 ja nur 2 Tauchgänge machen konnten folgt heute noch ein vierter, erneut an La Nevera. Aber auch dieser reiht sich gefügig in die unspektakulären Tauchgänge des Tages ein.  

Tauchtag 6 startet im Süden am "Bachon". Nein, zu starke Strömung. Dann eben zur Feretteria. Nein, zu starker Schwell. Na dann zurück und ab ans Cara del Phantasea. Und hier kommen auch ein paar Hammerhaie ganz nett ran und mit der Strömung driften wir noch am Bache del Monstro vorbei und beenden den 1. Tauchgang. Aus Mangel an Alternativen geht es wieder zu "La Nevera". Doch auch hier schieben uns ca. 5m Schwell nur so im Kreis umher. An eine feste Position um auf Hammerhaie zu warten ist schlicht nicht zu denken. Die eintreffende größere Gruppe bleibt folgerichtig auf Abstand. 



Beenden wir den Tag an den 3 Musketieren. Durch Schwell und Strömung passt der Drop nicht 100% und es wird bei mieser Sicht ein Freiwasserabstieg in rasanter Geschwindigkeit auf etwa 36m. Rechtzeitig vor dem Einschlag in den Sandboden noch abbremsend robben wir uns anschließend vorwärts. Wir finden einen Teil der standorttreuen Adlerrochengruppe doch der Tauchgang schleift lediglich die Tauchfertigkeiten, für Genießer war das wieder nix. 




    Der Abschluss dieser langen und intensiven Tauchreise beginnt an La Gringa, es folgt El Bachon und wir schließen in La Nevera ab. Schön dass der Süden dann doch noch zu betauchen gewesen ist. Der Durchbruch namens "La Gringa" ist schlicht weg ein beeindruckender Tauchplatz. 
    Am Ausgang erwarten uns bereits unzählige Mullet Snapper. Und La Nevera gönnt uns zum Abschluss noch einzelne sehr nahe Hammerhaie bevor wir letztlich dann doch aus dem Wasser steigen müssen.


    Fazit:
    Das waren 3 intensive Wochen Cocos&Malpelo. Die Wetterbedingungen musste man in diesem Rahmen erwarten. Es ist Regenzeit in Mittelamerika. Und nachdem Cocos laut Erzählungen in den letzten zwei Jahren etwas mit Haisichtungen gegeizt hat konnte man bereits in den Berichten zu Saisonbeginn lesen dass sich die Hammerhaie wieder einfinden. Und mit dem Beginn der Hauptsaison ebenfalls auch die größeren Schulen die Cocos berühmt gemacht haben. Wir hatten in Cocos fast keinen Tauchgang in dem wir keinen Hammerhai gesehen haben. Schnell lechzte das Herz nach den großen Schulen und sehr nahen Sichtungen. Tigerhaie waren auch dabei. Viel Riffleben und eine immense Anzahl an Marmorrochen. Cocos hat mir sehr gut gefallen. In Malpelo muss man festhalten dass wir für die Saison sehr atypisch viel Glück mit drei Walhaien und den zwei Silky-Tagen hatten. Die Hammerhaie waren deutlich weniger und scheuer im Vergleich zu Cocos. Dafür die gigantischen Fischschwärme schlichtweg atemberaubend. Und für Hammerhaie in Malpelo gibt es ja im Dezember eine weitere Chance =)

    1 Kommentar:

    1. Hallo dive cookey,
      Du hast hier sehr interessante und lesenswerte Berichte. Um Deine Aussagen besser einschätzen zu können, fände ich es sehr hilfreich wenn Du auch eine kleine Infoseite über Dich hier anbieten würdest.
      Danke und Service
      Helmut

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